Zombi im Test - Gimmick-Horror ohne Gimmick

Drei Jahre nach der Erstveröffentlichung auf Wii U setzt Ubisoft das Survival-Horror-Spiel Zombi U für PC, PS4 und Xbox One um – aber ohne U und ohne Controller-Gimmick.

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Ubisofts Horrorspiel Zombi dürfte Spieleveteranen gleich doppelt bekannt vorkommen: Ein Spiel mit demselben Titel war 1986 das erste Spiel des französischen Publishers (damals noch auf dem Amstrad-CPC-Heimcomputer), und mit einem zusätzlichen »U« im Titel machte der Zombi-Reboot als Launchtitel der Wii U eine durchaus gute Figur.

Der Zombie-Survival-Horror aus der Egoperspektive setzte Nintendos damals neuartiges GamePad geschickt ein und machte es zu einem zentralen Spielelement, mit dem wir die Umgebung nach interaktiven Elementen scannten und das Inventar verwalten konnten. Außerdem fungierte das GamePad als praktischer Kartenbildschirm.

Das funktioniert auf PC, PS4 und Xbox One natürlich nicht. Wie sinnvoll ist also eine Umsetzung des Spiels, bei der man auf den wichtigen Tablet-Controller verzichten muss?

Interessant: Test zur Wii-U-Version ZombiU lesen

Überlebenshorror ohne Wii-U-Controller

Die Umsetzung von Zombi ändert am Spielprinzip (außer dem Wegfall des Multiplayer-Modus) nichts. Immer noch erledigen wir im zombieverseuchten London für einen mysteriösen Auftraggeber simple Missionsziele. Nach wie vor droht uns der Permadeath, wenn wir von umherstreunenden Zombies erwischt werden.

Statt Controller-Screen gibt's nun ein grafisches Overlay, wenn wir die Umgebung scannen. Statt Controller-Screen gibt's nun ein grafisches Overlay, wenn wir die Umgebung scannen.

Das Spiel geht dann zwar mit einem neuen Charakter weiter, unsere Ausrüstung können wir allerdings am Ort unseres Ablebens wieder aufsammeln - und dabei unser wiederauferstandenes Zombie-Ich erledigen. Und nach wie vor ist das Scannen der Umgebung ein zentrales Spielelement.

Doch statt das bildschirmlose Pad oder gar die PC-Tastatur vor uns zu halten, drücken wir eine Taste, um ein Overlay einzublenden, das den vor den Fernseher gehaltenen Nintendo-Controller simuliert. Die Karte der Spielumgebung finden wir indes in der rechten unteren Bildschirmecke, und das Inventar wird zentral eingeblendet, sodass wir beim Managen der Gegenstände immer einen Blick auf unsere Umgebung haben. Pausiert wird nämlich nicht, sondern wir sind den Untoten schutzlos ausgeliefert, wenn wir im Rucksack wühlen.

So hübsch wie eine Zombiefratze

Die unterbrechungsfreie Spielmechanik sorgt dafür, dass wir von Anfang an unter Druck stehen: Ausuferndes und gemütliches Wühlen im Inventar können wir uns abschminken. Erwischen uns die Zombies, ist der Ofen aus, und wir erwachen als neuer Charakter auf einer Pritsche im Safe-Room.

Der mächtige Cricketschläger kriegt mit genügend Ausdauer jeden Zombie kurz und klein. Der mächtige Cricketschläger kriegt mit genügend Ausdauer jeden Zombie kurz und klein.

Das ist zunächst ganz witzig, weil wir so unterwegs auf unser zombiefiziertes vorheriges Ich treffen und uns sozusagen selbst den Schädel einschlagen müssen, um an unsere Ausrüstungsgegenstände zu kommen. Allerdings wird durch den Kniff der »nachwachsenden« Überlebenden eine wirkliche Bindung zur Spielfigur unmöglich.

Zombi war bereits vor drei Jahren (und mit U im Titel) eine eher durchwachsene Angelegenheit und zeigt durch den Wegfall des Controller-Gimmicks, wie gewöhnlich es im Grunde ist. Technisch ist das Spiel ebenso bieder wie spielerisch: Die bereits vor drei Jahren mäßige Optik wurde einfach auf Full HD aufgepustet, statt sie ordentlich zu überarbeiten.

Das Spiel sieht also ungefähr so hübsch aus wie die Visage eines seit drei Jahren vor sich hin modernden Zombies. Im Survival-Horror-Bereich gibt es mittlerweile sehr viel spannendere und technisch ausgereiftere Sachen zu entdecken - Outlast zum Beispiel.

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