Hollywood lehrt: Außerirdische Invasoren scheitern auf der Erde gerne an den profanen Dingen des Lebens. Eine Firewall gegen menschliche Hacker? Brauchen die Alien-Computer in Independence Day offensichtlich nicht. Schutz gegen Wasser auf einem zu zwei Drittel damit bedeckten Planeten, auf dem es obendrein manchmal regnet? In Signs unnötig. Bewachung der wichtigsten Kommandoeinheit vor einer Handvoll US-Marines (Battle: Los Angeles)? Ach, Quatsch! Offensichtlich sind Alien-Generäle nicht die hellsten Köpfe, zumindest in solchen Film-Gurken.
Nicht so aber in XCOM: Enemy Unknown, der Neuauflage des Klassikers X-COM: Ufo Defense (in Europa bekannt als UFO: Enemy Unknown) aus dem Jahre 1994. Denn hier ist die Abwehr der Alien-Invasion vor allem eines: fordernd. Das war vor 18 Jahren so und das soll ab Oktober diesen Jahres wieder so sein. Wir haben auf einem Preview-Event von Publisher 2K Games XCOM: Enemy Unknown erstmals angespielt.
XCOM: Das Original-Spiel dient als Ausgangspunkt
Die Zweifel, dass die Neuauflage den Geist des Urahns verraten würde, sind groß unter den alteingesessenen Fans. Mit Schrecken mussten die nämlich bereits zuvor vernehmen, dass mit XCOMauch ein XCOM-Shooter in Arbeit ist, der allerdings schon mehrfach verschoben wurde (zuletzt auf 2013).
Doch zum Glück sitzen an XCOM: Enemy Unknown die Strategie-Experten von Firaxis (Alpha Centauri, Civilization III - V). Deren Senior Game Designer Ananda Gupta erläutert uns auch gleich, wie sie bei der Entwicklung vorgegangen sind: »Wir haben zu allererst das Originalspiel komplett eins zu eins nachgebaut. Auf dieser Basis haben wir uns dann angeschaut: Was funktioniert heute noch? Was nicht? Und was können wir besser machen?«.
Nun ja, das Ur-XCOM gilt auch heute noch als eines der besten Spiele aller Zeiten, insofern gab es tatsächlich relativ wenig zu verbessern. Die Veränderungen liegen, abgesehen von der Technik, vornehmlich in Details.
So gibt es jetzt zum Beispiel nur noch eine große Basis, die dafür ähnlich wie das Mutterschiff in Starcraft 2mit Ansprechpartnern aufwartet. »Die Basis soll jetzt ein echtes Heimatgefühl vermitteln. Hätten wir wie früher mehrere Basen, wäre die Identifikation schwächer. Außerdem wäre es logisch gewesen, dass dort andere Ansprechpartner stehen. Vom Aufwand war das aber zu groß«, erläutert Gupta diesen Design-Schritt.
Der Anspruch: Wer tot ist, ist tot
Fans der ersten Stunde dürften aber in erster Linie zwei Dinge interessieren: Ist XCOM: Enemy Unknown genauso komplex und ebenso fordernd wie das Original? Nach der Anspiel-Session sind wir optimistisch, in der finalen Fassung beide Fragen mit »Ja« beantworten zu können. Alleine die Einführung nimmt zweieinhalb Stunden Spielzeit in Anspruch. »So ein langes Tutorial war nicht leicht durchzusetzen,« führt Gupta dazu aus, »aber es war nötig und wir sind froh, dass wir es haben«.
Und wir sind es auch. Denn gleich in der allerersten Mission lernen wir wertvolle Lektionen. Unser vierköpfiges Team der internationalen Spezialeinheit XCOM soll zunächst lediglich mysteriöse Meteoreinschläge aufklären, die die Erde erschüttern.
Doch von dieser Mission kehrt nur ein Soldat lebend zurück. Denn gnadenlos führt uns die Einführung vor, worauf im Taktik-Rundenkampf à la Jagged Allianceoder Incubationalles zu achten ist: Richtige Deckungswahl, Aufklärung, freie Sichtlinien, Flankierungsmanöver und niemals, niemals sollten uns feindliche Aliens in den Rücken fallen.
Denn wie schon im Original bleiben gefallene Soldaten auch hier ein für alle Mal tot. Und alles, was sie in der Zwischenzeit an Erfahrung und Spezialfähigkeiten erworben haben, geht ebenso verloren. So will jeder Zug wohl überlegt sein. Ananda Gupta dazu: »XCOM war ein schweres Spiel. Diese Herausforderung wollen wir erhalten«.
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