Xbox Series X|S: Rätselraten um internen SSD-Speicher. PCIe 4.0 oder 3.0?

Erste Nutzer haben ihre Konsolen zerlegt und stoßen nun auf SSDs mit PCIe 3.0. Das ist aber kein Grund zur Sorge.

Sofern die interne SSD der Xbox Series X|S nur PCI Express 3.0 beherrscht - ist sie dann wirklich zu langsam? Sofern die interne SSD der Xbox Series X|S nur PCI Express 3.0 beherrscht - ist sie dann wirklich zu langsam?

Als wir uns erste Teardown-Videos und Bilder zur Xbox Series X/S angeschaut haben, war auch bei uns die Überraschung groß. Da Microsoft durchweg mit PCI Express 4.0 wirbt, gingen wir bei der internen SSD ebenfalls von der Schnittstelle aus.

Die Produktbezeichnung weist auf SSDs mit PCIe 3.0 hin: Microsoft setzt weitestgehend auf die SN530-Modellreihe von Western Digital. Auf dieser wurden Module von SanDisk verbaut. Laut Herstellerangaben verfügen SSDs mit SN530er-Kennung jedoch über ein PCI-Express-3.0-Interface.

Sind Geschwindigkeitseinbußen zu befürchten?

Western Digital garantiert exakt dieselben Leistungsdaten, wie sie Microsoft für die Xbox Series X|S angibt. 2,4 GB Rohdaten lassen sich in einer Sekunde transferieren. Nach vielen Gerüchten in den sozialen Medien stellte Western Digital zudem gegenüber TweakTown klar, dass das integrierte Kontrollelement der SSD wahlweise PCI Express 3.0 über 4 Sende- und Empfangskanäle, sogenannte Lanes, sowie PCI Express 4.0 über 2 Lanes beherrscht. Die Differenz in der Speicherbandbreite läge ohnehin bei marginalen zwei MB pro Sekunden - 3938 MB/s (PCIe 4.0 mit 2 Lanes) gegenüber 3940 MB/s (PCIe 3.0 mit 4 Lanes). Praktisch ausgereizt werden die theoretischen Werte in beiden Fällen nicht.

Das Datenblatt der SN530-SSDs entspricht den Angaben von Microsoft. Die Lese- und Schreibraten befinden sich auf dem zu erwartenden Niveau. Das Datenblatt der SN530-SSDs entspricht den Angaben von Microsoft. Die Lese- und Schreibraten befinden sich auf dem zu erwartenden Niveau.

Wir können euch daher beruhigen: Eure Xbox Series X performt nicht langsamer, als sie eigentlich sollte, selbst wenn es sich tatsächlich "nur" um eine SSD mit PCI Express 3.0 handeln würde. Die Performance beider Varianten ist identisch. Microsoft hat sich wahrscheinlich für ein modifiziertes Massenprodukt entschieden, da auswechselbare Speichermedien mit diesem Formfaktor die Kosten in der Produktion rasant nach oben getrieben hätten. Das lässt sich auch am Preis der immens teuren Speichererweiterung von Seagate ablesen, die von Grund auf für PCI Express 4.0 konzipiert wurde.

Ein einfacher Austausch in ferner Zukunft?

Zumindest haben wir nun Gewissheit, dass sich der interne Datenträger der Xbox Series X|S wechseln lässt. Der Anschluss erfolgt über einen gebräuchlichen M.2-Slot. Besonders im Falle der Xbox Series S dürften etliche Nutzer wohl mit dem Austausch des SSD-Speichers liebäugeln.

Die Torx-Schraube lässt sich leicht aufdrehen. Ein Wechsel der internen SSD ist zum jetzigen Zeitpunkt aber so gut wie ausgeschlossen. Die Torx-Schraube lässt sich leicht aufdrehen. Ein Wechsel der internen SSD ist zum jetzigen Zeitpunkt aber so gut wie ausgeschlossen.

Das gestaltet sich momentan jedoch als nahezu unmöglich: Die komplette Konsole muss dafür zerlegt werden. Des Weiteren ist passender SSD-Speicher, egal ob mit PCI Express 4.0 oder 3.0, quasi nicht käuflich zu erwerben. Ein Einsatz im PC-Markt würde den Preis drücken und für breitere Verfügbarkeit sorgen, allerdings sind dort auch die Variablen für eine effiziente Kühlung zu groß. Der kleine Formfaktor (M.2 2230) kommt daher nahezu ausschließlich in geschlossenen Geräten, wie etwa Notebooks, Tablets und nun auch Konsolen, zum Einsatz.

Konntet ihr schon eine Xbox Series X oder S ergattern und euch an den durchweg niedrigen Ladezeiten erfreuen?

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