Gerüchte um einen Ausstieg von Microsoft aus dem Gaming-Business gab es in der Vergangenheit immer wieder. Vor einigen Jahren hieß es etwa, dass der Konzern seine Xbox-Sparte an Amazon verkaufen wolle.
Nach der Ankündigung der Xbox One Project Scorpio gibt es nun erneut Spekulationen dieser Art. Auslöser ist die Marktanalyse-Firma DFC Intelligence, die massive Kritik an Microsofts Markt-Strategie im Bezug auf die Einführung der neuen Xbox-One-Modelle äußerst.
Microsofts Xbox-Strategie unter Beschuss
Microsoft selbst habe die Xbox One S bereits zu Grabe getragen, bevor die neue Konsolenversion überhaupt auf den Markt gekommen sei - und zwar durch die gleichzeitige Ankündigung der Xbox One Project Scorpio. Jeder potenzielle Konsolenkäufer, der einen Kauf der Xbox One S für Weihnachten 2016 in Betracht gezogen habe, werde nun lieber auf Weihnachten 2017 und Project Scorpio warten, heißt es.
Es stelle deshalb nicht mehr die Frage, ob Microsoft aus dem Konsolengeschäft aussteigen werde - sondern nur noch wann. Die einzige Hoffnung, die es für die Xbox One S noch gebe, sei, dass Project Scorpio in den kommenden Monaten erst einmal wieder in der Versenkung verschwinde.
Analysten befürchten Irrelevanz der Xbox One
Auch sonst lässt DFC Intelligence kaum ein gutes Jahr an der aktuellen Unternehmensstrategie bei Microsoft im Bezug auf seine Xbox-Sparte. Die Xbox One sei mittlerweile eine großartige Konsole und auch die Slim-Version sei wunderbar - aber wenn es alle relevanten Spiele auch für den PC gebe, warum sollte dann jemand in eine Konsole investieren?
Generell prognostiziert die Analysefirma bei Microsoft einen Wandel hin zum Dienstleister für Cloud-Computing und andere Online-Services. Das beweise auch die immense Summe von 26,2 Milliarden US-Dollar für die Übernahme des Karriere-Netzwerkes LinkedIn. Es könne also sein, dass das »hässliche Entlein« Gaming schon bald keinen Platz mehr im Konzern habe.
Anders sehe das bei Sony aus: Dort sei aus der einst kleinen Gaming-Sparte mittlerweile ein wichtiges Standbein für das Gesamtunternehmen geworden. Und auch Nintendo setze voll und ganz auf das Gaming und die hauseigenen Konsolensysteme.
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