DirectX-11.1-Grafik
Die höchstwahrscheinlich im selben Chip wie die CPU-Kerne untergebrachte Grafikeinheit der Xbox One beherrscht DirectX 11.1 und entspricht AMDs auch bei aktuellen Radeons wie beispielsweise der AMD Radeon HD 7970 GHz Edition genutzter GCN-Architektur (»Grafics Core Next«). Während Sony aber achtzehn »Compute Units« (Zusammenschluss von je 64 Shader-Einheiten) für die Grafikeinheit der Playstation 4 bestätigt, schweigt Microsoft über die Anzahl der Compute Units der Xbox One.
Wie Digital Foundry berichtet, rutschte einem Microsoft-Ingenieur aber die Zahl von 768 Instruktionen pro Takt für die Grafikeinheit heraus. Da bei AMDs GCN-Architektur bekannt ist, dass jede »Compute Unit« pro Takt 64 Operationen verarbeiten kann, lässt sich annehmen, dass die Xbox One demnach zwölf Compute Units besitzen müsste - die Playstation 4 hätten mit ihren 18 Compute Units damit zumindest theoretisch 50 Prozent mehr Grafikleistung! Ob die Information stimmt, lässt sich derzeit nicht mit Gewissheit sagen. Allerdings passt die Zahl von zwölf Compute Units zu früheren in die Öffentlichkeit gelangten Entwickler-Dokumenten zur Xbox One.
Im Gegensatz zu Sony schweigt sich Microsoft zudem über die Fähigkeiten der Grafikeinheit zur Physikberechnung aus, auch wenn diese aufgrund der DX-11.1-Kompatibilität vund der engen technischen Verwandtschaft zur PS4-Hardware vorhanden sein müsste. Wer darauf hofft, dass mit der kommenden Konsolengeneration die Physikberechnung durch die Grafikkarte (die dann sowohl PS4 als auch Xbox One und der PC unterstützen) deutlich an Bedeutung gewinnt, muss also noch etwas bangen. Bei der Playstation 4 ist im Gegensatz zur Xbox One nämlich klar, dass sie ihre 18 »Compute Units« dynamisch je nach Bedarf für Grafik- oder Physikberechnungen nutzen kann und nicht wie aktuelle PC-Grafikkarten erst den gesamten Chip vom Grafik- in den Physik-Modus und wieder zurückschalten muss.
Laut Microsoft beträgt der Stromverbrauch der Kombination aus CPU und Grafikeinheit maximal 100 Watt, liegt aufgrund der erheblich verbesserten Stromsparmodi aber in der Regel deutlich darunter. Wahrscheinlich schafft es Microsoft deshalb auch, das Netzteil ins Gehäuse der Xbox One zu integrieren – wer noch den Ziegelstein der ersten Xbox 360 kennt, wird sich freuen. Besserung verspricht Microsoft auch bei der Lautstärke: Die Xbox One sei laut der Präsentation annähernd lautlos, was wir allerdings auch erwarten: Anno 2013 sind lärmende Lüfter schlichtweg inakzeptabel.
Anschlüsse, Festplatte und Blu-ray
Anschlussseitig stattet Microsoft die Xbox One mit je einem Ein- sowie Ausgang nach HDMI-1.4a-Standard aus. Der HDMI-Eingang dient zum Anschluss externer Videozuspieler wie einem SAT-Receiver. Filme und Fotos wird die Xbox One (wie die Playstation 4) auch in 4K-Auflösung ausgeben können, Spiele und Filme werden aber maximal in Full HD dargestellt und auf Blu-ray ausgeliefert. Das Laufwerk hat ein komfortables Slot-In-System, unterstützt auch DVDs und hat einen von Microsoft angepassten Controller-Chip zur Absicherung gegen die bei der Xbox 360 noch möglichen Mods, die das Lesen kopierter Scheiben ermöglicht. Ein optischer S/PDif-Ausgang für digitalen 5.1-Klang steht ebenfalls bereit. Dazu kommt ein GBit-LAN-Port sowie WLAN (802.11 /b/g/n), wobei die Kommunikation mit den Controllern per WLAN erfolgt.
Die interne Festplatte fasst 500 GByte, lässt sich aber nicht austauschen - vor allem mit Blick auf die wesentlich schnelleren und immer preiswerteren SSDs ein Manko. Erweitern dürfen Sie den begrenzten Speicherplatz immerhin durch Anschluss eines externen Datenträgers an einen der drei USB-3.0-Ports der Xbox One, der sich dann wie die interne Festplatte nutzen lassen soll. Das Laufwerk der PS4 dagegen soll sich höchstwahrscheinlich wieder auswechseln lassen – die Playstation 3 jedenfalls unterstützt normale 2,5-Zoll-Festplatten und damit auch SSDs.
Software
Laut Microsofts Präsentation besitzt die Xbox One gleich drei Betriebssysteme: Zum einen das deutlich aufgebohrte der Xbox 360 (mit angeblich noch besserem Hardware-Zugang für Spiele-Entwickler sowie dem umfangreicheren Dash Board). Dazu kommt ein Windows-(8)-Teil (für Apps, Kinect, Updates und Netzwerkfunktionen) sowie ein Virtualisierungs-Part, der die beiden anfänglich genannten parallel als virtuelle Maschinen betreibt und so das praktisch verzögerungsfreie Umschalten etwa zwischen voller Spieleleistung und den Multimediafunktionen erlaubt. Damit läuft der aktuelle Windows-Kernel nun nicht nur auf Desktop-PCs, Notebooks und Smartphones sondern auch auf der ersten Konsole. Allerdings will Microsoft wohl vermeiden, dass von der »Windows-8-Box« geredet wird, nachdem der neueste Windows-Teil nicht sonderlich populär ist.
Ein weiteres Indiz für die Verwandschaft mit Windows 8 ist die Snap-Funktion, mit der sich zwei Inhalte nebeneinander darstellen lassen – etwa ein Spiel und daneben die Skype-App oder das TV-Programm. Allerdings augenscheinlich nur im von Windows 8 bekannten Verhältnis, wo der seitlichen App nur ein Viertel des Bildschirmplatzes zur Verfügung steht, während die andere drei Viertel einnimmt. Das Aufteilen in zwei beliebige, oder auch nur gleich große Bereiche scheint weiterhin nicht zu funktionieren.
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