Der Game Pass ist mit seiner umfangreichen Spielebibliothek für viele DAS Musterbeispiel in Sachen kostenpflichtiger Spiele-Services. Für einen überschaubaren Betrag bekommt ihr Zugriff auf etliche Titel und Microsoft hat auch noch ordentlich nachgepflegt, etwa mit neuen Funktionen wie Xbox Cloud Gaming.
Am Montagnachmittag wurde dann eine neue Einstiegsvariante angekündigt, die Xbox Live Gold ersetzt. Doch genau durch diese Umstellung ist mir erneut aufgefallen, wie überflüssig die mittlere Stufe, also der Xbox Game Pass speziell für Konsolen, eigentlich ist.
Die Lücke im Game Pass
Das Core-Abo ist ab dem ersten September die niedrigste Stufe im Game Pass-System und bringt das Nötigste mit: Online-Multiplayer und eine kleine Auswahl an Spielen.
Bei Ultimate gibt es hingegen die volle Packung mit einer großen On Demand-Bibliothek, Xbox Cloud Gaming, EA Play und freischaltbaren Vorteilen für bestimmte Online-Titel.
Der Konsolen-Game Pass befindet sich preislich dazwischen, reiht sich aber nicht gerade logisch in die Kette ein. Er bringt nämlich die On Demand-Bibliothek von Ultimate mit, aber nicht die Online-Funktionalität von Core. Ihm fehlt also ein Vorteil, den die günstigere Stufe hat.
So gestaltet sich Staffelung des Game Pass im Detail:
- Game Pass Core / Gold: 6,99 Euro
- Game Pass für PC: 9,99 Euro
- Game Pass für Konsolen: 10,99 Euro
- Game Pass Ultimate: 14,99 Euro.
Mehr zu den Vorteilen jedes Game Pass-Abos und der Umstellung auf Game Pass Core erfahrt ihr hier:
Mir ist diese Strukturierung des Game Pass schon immer ein Dorn im Auge gewesen, da ich als Multiplayer-Fan zwangsläufig zum Ultimate-Abo getrieben wurde, obwohl ich Cloud-Gaming und Co. gar nicht nutzen wollte.
Mit der namentlichen und inhaltlichen Trennung von Xbox Live Gold und dem Konsolen-Game Pass signalisierte Microsoft aber zumindest eine gewisse Trennung der Dienste, die dann im Ultimate-Angebot gebündelt wurden.
Diese Unterscheidung fällt künftig jedoch flach: Mit einem abgespeckten Angebot der On Demand-Bibliothek reiht sich das Core-Abo in das bestehende Game Pass-System ein, erweckt also den Eindruck des kostengünstigen Einstiegs.
Microsoft selbst entwertet den Xbox-spezifischen Game Pass seit seiner Ankündigung
Online-Spieler*innen wie ich konnten ausgehend von Xbox Live Gold nie eine wohldosierte Steigerung mit dem Konsolen-Game Pass vornehmen. Etwa, wenn das eigene Budget es dann doch einmal erlaubt hat, ein paar Euro mehr in eine erweiterte Spielebibliothek zu stecken.
Ultimate ist die einzige Upgrade-Möglichkeit, das war es. Daran wird sich aufgrund der Core-eigenen Multiplayer-Komponente auch leider nichts ändern.
Wer den Zugriff auf die Game Pass-Bibliothek UND Online-Multiplayer haben möchte, muss entweder sowohl ein Core- als auch ein Konsolen-Abo abschließen oder geht direkt auf Ultimate für einen niedrigeren Gesamtpreis.
Wenn ich zum PC luschere, wird das Preis-/Leistungsverhältnis sogar noch düsterer: Dort ist der Game Pass für einen Euro weniger verfügbar, zudem erhalte ich Zugriff auf EA Play und die Multiplayer-Begrenzung fällt weg. Ein klarer Sieg für den PC-Game Pass im Vergleich zum Xbox-Pendant.
Zu allem Überfluss macht Microsoft den Ultimate-Pass seit Jahren mit Lockangeboten deutlich attraktiver: Kauft ihr zum Beispiel drei volle Jahre Xbox Live Gold per Prepaid-Karten, könnt ihr diese zu zwei Jahren Game Pass Ultimate umwandeln.
Bei einer Tauschrate von 3:2 bezahlt ihr maximal 180 Euro für Game Pass Ultimate im Wert von 360 Euro. Ihr spart mit diesem Trick also knapp die Hälfte beziehungsweise über 80 Euro in Relation zum reinen Xbox-Game Pass.
Die Daseinsberechtigung für die mittlere Stufe schwindet damit in meinen Augen komplett dahin.
Ausgerechnet Sony zeigt, wie es besser geht
Eine zufriedenstellende Lösung für den Konsolen-Game Pass wird es aufgrund regionaler Preisunterschiede bei der Core-Stufe vermutlich nicht geben. In den USA (als absatzstärksten Markt) kostet die günstigste Variante im Monat beispielsweise fast so viel wie die mittlere Stufe bei uns.
Microsoft könnte aber die Gelegenheit nutzen und mit der Einführung vom Core-Abo endlich den gesamten Game Pass weltweit auf eine Linie bringen.
Zum Beispiel mit einer klar erkennbaren Progression, so wie es auch Sony bei PlayStation Plus macht.
Das Essential-Abo kommt dort mit Online-Multiplayer und monatlichen "Gratis"-Spielen, Extra dann zusätzlich mit einer On Demand-Spielebibliothek und Premium addiert noch Retro-Klassiker sowie Cloud-Streaming hinzu.
Simpler könnte ein Abo-Modell kaum aufgebaut sein und ich werde auch nicht zur teuersten Stufe gedrängt. Sowohl wenn ich als Multiplayer-Fan mal in ein paar Singleplayer-Spiele schnuppern will oder umgekehrt als Singleplayer-Liebhaber in einen Online-Titel schauen will.
Der Vorenthalt vom Multiplayer als Druckmittel, wie beim Game Pass, ist schlicht nicht mehr zeitgemäß!
Würdet ihr Game Pass Ultimate ignorieren, wenn der Standard-Game Pass für Xbox mit Online-Multiplayer kommen würde?
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