Die Idee einer Xbox-Cloud-Gaming-App für Smart-TVs klingt erst einmal unglaublich verführerisch. Controller mit dem Fernseher koppeln, App auswählen und los geht’s - ganz bequem ohne Konsole. Am 30. Juni wird der Traum bereits wahr, allerdings nur auf Samsung-Modellen der neuesten Generation.
Hier hat Tobi alle bekannten Infos für euch zusammengefasst:
Eine kleine, zahlkräftige Zielgruppe
Xbox Cloud Gaming wird, zusammen mit anderen Game-Streaming-Diensten wie Google Stadia, Teil des sogenannten Samsung Gaming Hub. Das steht aller Voraussicht nach aber nur auf Modellen zur Verfügung, die ab dem Jahr 2022 erschienen sind - Besitzer*innen älterer Fernseher gucken in die Röhre. Zumindest sprichwörtlich. Auf mich wirkt das leider so, als hätte man damit die breite Masse aus den Augen verloren. Die leistet sich nämlich wenn überhaupt eines der erschwinglichen Vorjahresmodelle.
Der günstigste Samsung-Fernseher, auf dem der Samsung Gaming Hub zu finden sein wird, kostet hingegen momentan 1300 Euro, allerdings als Teil einer Aktion, der Listenpreis beträgt eigentlich 1600 Euro. Für die meisten Nutzer*innen wird die Xbox-App somit erst im kommenden Jahr relevant, wenn sich die Preise für die Geräte auf einem verträglichen Niveau eingependelt haben.
Microsoft strebt noch weitere Partnerschaften an: In der veröffentlichten Pressemitteilung spricht Microsoft immerhin davon, Xbox Cloud Gaming auf Fernsehern weiterer Hersteller zur Verfügung zu stellen. Allerdings stellt sich dort ebenso die Frage, ob dies nur für topaktuelle Modelle gilt. Ich gehe stark davon aus, da erst die neuen Produkte mit der nötigen Technik ausgestattet sein werden.
Ist die Hardware Schuld an der Einschränkung?
Mit jeder neuen Generation vollführen die Prozessoren von TV-Geräten ordentliche Sprünge. Es könnte also durchaus sein, dass ein Video- und Audio-Stream im Verbund mit möglichst latenzfreiem Spielen für bisherige TV-Prozessoren zu anspruchsvoll ist.
Sowohl die Internetverbindung als auch Controller-Eingaben müssen zügig verarbeitet werden, wodurch eine höhere Rechenlast anfällt als beispielsweise bei einem Netflix-Stream. Auch könnten zusätzliche Features wie beispielsweise der Party-Chat mehr Rechenkapazitäten voraussetzen. In vielen Cloud-Gaming-Spielen ist Kommunikation immens wichtig, etwa Fortnite oder Rainbow Six: Extraction.
Fernseher haben ungefähr die Rechenleistung eines günstigen Smartphones: Schaut man sich die Datenblätter von Samsung-TVs aus dem Jahr 2021 an, fällt auf, dass es sich dabei um Prozessoren handelt, die ebenfalls in besonders günstigen Smartphones verwendet werden. Die Xbox-Cloud-Gaming-App läuft auf den Mobilgeräten problemlos, allerdings stehen darauf auch mehr Rechenkerne zur Verfügung.
Diese werden vorderrangig von Eingabe- und Audio-Geräten beansprucht, Fernseher könnten aufgrund des Defizits an Rechenkernen also zu schwach für Cloud-Gaming aufgestellt sein. Kokurrenzprodukte wie Google Stadio waren bislang auch nur mit wenigen Fernsehern kompatibel, die erst Ende des letzten Jahres erschienen ist.
Keystone könnte viele weitere Geräte abdecken
Besitzer*innen älterer Fernseher müssen aber gar nicht auf eine Unterstützung seitens ihres Fernsehers angewiesen sein. Microsoft bekräftigte erst vor wenigen Tagen, dass weiterhin an einem Gerät gearbeitet wird, das Cloud Gaming auf nahezu allen Fernsehern ermöglichen soll:
Ich rechne damit, dass sich Microsoft stark an vergleichbaren Streaming-Geräten, wie etwa dem Fire-TV-Stick von Amazon, orientiert. Keystone könnte sich ganz simpel via USB anstecken lassen und dann genauso funktionieren, wie die App im Samsung Gaming Hub. Nur fallen dabei Kosten für das Zusatzgerät an, die sich aber hoffentlich im Rahmen halten.
Nicht das, was ich als erste Ankündigung gern gesehen hätte
Wäre Cloud Gaming für euch ein Argument für den Kauf eines neuen Fernsehers?
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