The Witcher: Monster Slayer: Ein erwachsenes Pokémon Go? Unsere Angespielt-Eindrücke

The Witcher: Monster Slayer ist ein neues location-based Mobile-Spiel im Stil von Pokémon Go. Wir haben fleißig Monster in unserer Nachbarschaft gejagt und verraten euch, was drinsteckt.

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The Witcher: Monster Slayer in der Preview. The Witcher: Monster Slayer in der Preview.

Was Geralt kann, könnt ihr schon lange? Mit dem neuen Mobile-Spiel The Witcher: Monster Slayer könnt ihr nun beweisen, dass auch ihr das Zeug zum Dämonenjäger habt. Alles was ihr dafür braucht, ist ein aktuelles Smartphone (iOS oder Android) und Lust am Spazierengehen. Ihr ahnt es: Monster Slayer ist kurz gesagt Pokémon Go für alle, denen die bunten japanischen Taschenmonster zu niedlich sind. Abseits des Looks gibt es aber noch einige Punkte mehr, die The Witcher: Monster Slayer von Pokémon Go unterscheidet.

Doch erstmal die Gemeinsamkeiten: Wie im erfolgreichen Vorbild seht ihr eure männliche oder weibliche Spielfigur in einer stilisierten Umgebung, die sich aus eurem GPS-Standort in Zusammenarbeit mit den Straßendaten von Google Maps zusammenbaut. Lauft ihr mit geöffneter App durch eure Nachbarschaft, trefft ihr dort auf zufällig erscheinende Monster, die ihr in Kämpfe verwickeln könnt.

Hier könnt ihr euch den Ankündigungs-Trailer zum Spiel anschauen:

The Witcher: Monster Slayer - Neuer Trailer enthüllt Release-Termin für Mobile-Ableger Video starten 0:15 The Witcher: Monster Slayer - Neuer Trailer enthüllt Release-Termin für Mobile-Ableger

Monster töten statt sammeln

Hier beginnen bereits die Unterschiede. Als Witcher seid ihr nicht sonderlich an der Lebendigkeit der Monster interessiert. Der abgehackte Kopf als Trophäe reicht. Um eine Bestie zu erlegen, müsst ihr sie mit Schwert, Magie und weiteren Utensilien bezwingen, indem ihr schlicht gesagt mehr Schaden austeilt, als ihr selber einsteckt.

Hier hauen die Kreaturen nämlich nicht einfach ab, sondern sie hauen ordentlich zurück. Vor dem Kampf stellt ihr eure Ausrüstung zusammen, wählt je nach angezeigter Schwäche Silber- oder Stahlschwert, nutzt passende Öle und nehmt zur Sicherheit noch ein paar Bomben mit.

Achtung, Angriff! Mit The Witcher: Monster Slayer seht ihr, wie monsterverseucht eure Nachbarschaft wirklich ist. Achtung, Angriff! Mit The Witcher: Monster Slayer seht ihr, wie monsterverseucht eure Nachbarschaft wirklich ist.

Das Kampfsystem ist actionorientiert, aber auf die simplen Eingabemöglichkeiten eines Smartphones angepasst. Mit schnellen und langsamen Wischbewegungen führt ihr unterschiedlich starke Schwertschläge aus, die mit jedem Treffer dem Gegner ein bisschen Lebensenergie abziehen und dabei eine Leiste für Spezialangriffe auffüllen. Ist diese voll, erscheint ein fliegendes Schwertsymbol auf dem Bildschirm. Tippt dann den Screen an, wenn das Icon direkt in über dem Ziel schwebt, um eine perfekte Attacke auszuführen, die kritischen Schaden bewirkt.

Gegnerische Angriffe blockt ihr, indem ihr den Finger auf dem Bildschirm ruhen lasst. Wartet ihr damit bis zum letzten Moment, führt ihr eine Parade aus und erhaltet deutlich weniger Schaden. Zusätzlich steht einem gestandenen Witcher natürlich Magie zur Verfügung. Dazu wählt ihr ein Zeichen aus und malt die Form der Rune mit dem Finger auf den Screen. Wird diese korrekt erkannt, beispielsweise ein "V" für den Feuerspruch IGNI, malträtiert ihr euren Feind mit diesem Effekt. Nach einem kurzen Cooldown steht euch das Zeichen dann wieder zur Verfügung.

Das aktuelle Questgebiet wird euch auf der Karte grob angezeigt. Nähert ihr euch, spezifiziert sich das Ziel weiter. Das aktuelle Questgebiet wird euch auf der Karte grob angezeigt. Nähert ihr euch, spezifiziert sich das Ziel weiter.

Stimmungsvolle Rollenspielatmosphäre

Neben Monstern trefft ihr unterwegs auch auf menschliche Questgeber, die euch wie in einem Rollenspiel Aufgaben stellen. Direkt zu Beginn bittet euch ein Händler, seine Tasche zu retten, die ein Dieb ihm hoch zu Ross entrissen habe.

Folgt ihr den Spuren, findet ihr Hinweise auf den Verbleib der Waren, indem ihr zum Beispiel einen blutigen, abgehackten Pferdekopf direkt vor eurem Lieblingsbäcker auf dem Boden findet. Ganz der Witcher, der ihr seid, erkennt ihr die Biss- und Kratzmale und macht den wahren Übeltäter schnell ausfindig. Mit der speziellen Witcher-Ansicht könnt ihr euch in der Vogelperspektive besser orientieren und auf den Weg zum nächsten Ziel machen.

Rumlaufen müsst ihr auch mit deaktiviertem AR-Modus, dann seht ihr die Gegner einfach vor computergenerierten Hintergründen. Rumlaufen müsst ihr auch mit deaktiviertem AR-Modus, dann seht ihr die Gegner einfach vor computergenerierten Hintergründen.

Alle Dialoge sind komplett (englisch) vertont und mit deutschen Untertiteln verfügbar. Die Charaktermodelle der Figuren und auch der Monster sind hochwertig und wirken vor allem im optionalen AR-Modus durchaus bedrohlich. Der Rückenpanzer eines riesigen Steintrolls wirkt undurchdringbar, der Sabber tropft von der langen Zunge des Gruftweibs, und die blutige Wunde des schleimigen Nekkars glänzt feucht im Sonnenlicht. Die Stimmung, ein Witcher-Spiel zu spielen, hat das CDPR-eigene Studio Spokko für dieses Mobile-Spin-off richtig gut eingefangen.

Talentbäume und Charakterentwicklung

Für jedes besiegte Monster und das Erledigen von Quests sammelt ihr Erfahrungspunkte, die euch im Level aufsteigen lassen. Dazu erhaltet ihr neben Münzen und neuen Utensilien auch stets ein paar Fähigkeitspunkte, die ihr auf drei Skilltrees verteilen dürft. So lassen sich neue Zeichen erlernen, aber auch die Attacken und die alchemistischen Fähigkeiten verbessern.

Der Charaktereditor lässt noch etwas zu Wünschen übrig, immerhin habt ihr die Wahl zwischen einem weiblichen oder männlichen Witcher-Avatar. Der Charaktereditor lässt noch etwas zu Wünschen übrig, immerhin habt ihr die Wahl zwischen einem weiblichen oder männlichen Witcher-Avatar.

Ob neue Waffen und Rüstungen auch als Questbelohnungen auf uns warten, konnten wir in unserer recht kurzen Anspielphase vor Release noch nicht validieren. Da es ein Free2Play-Titel ist, könnt ihr die Münzen, die für den Kauf von neuen Schwertern, Tränken und Rüstungen nötig sind, natürlich auch gegen Echtgeld kaufen.

Alchemist'R'Us

Neben Erfahrungspunkten lassen Monster auch immer ein paar Zutaten wie "Überreste eines Nekrophagen" fallen. Zusammen mit Blümchen und Kräutern, die ihr Witcher-typisch auf euren Wanderungen am Wegesrand aufsammelt, baut ihr daraus an den mobilen Werkbänken mächtige Hilfsutensilien. Zu eurem alchemistischen Repertoire gehören Tränke, Öle und Bomben.

Tränke verstärken euch direkt und erhöhen zum Beispiel den Nahkampfschaden für das nächste Scharmützel um 33 Prozent oder verstärken die Intensität eurer magischen Zeichen. Öle sind wie im Hauptspiel dazu da, dass ihr bestimmten Monsterklassen einfacher Schaden zufügen könnt, und Bomben - na ja - machen eben genau das, was man von ihnen erwartet: ordentlich Wumms. Deren Herstellung ist zwar etwas ressourcenintensiver, aber sie helfen gerade bei schwereren Gegnern spürbar.

Mit der Witcher-Ansicht zoomt ihr deutlich weiter raus und bekommt Hinweise auf seltene Monster und relevante Quests. Mit der Witcher-Ansicht zoomt ihr deutlich weiter raus und bekommt Hinweise auf seltene Monster und relevante Quests.

Fazit und Ausblick

Als Hexerlehrling tretet ihr in die Fußstapfen von Geralt, lange bevor dieser überhaupt geboren wurde. Monster Slayer spielt nämlich vor der Zeit der Bücher und Spiele, auf bekannte Figuren der Serie werden wir vermutlich also nicht treffen. Aber das kann ja über Events und neue Inhaltsupdates noch alles passieren. Das Studio plant, weitere Storylines und Quests in Seasons zu veröffentlichen.

Das, was wir bisher von The Witcher: Monster Slayer gesehen haben, macht Lust auf mehr. Klar erfindet Spokko das von Ingress und Pokemon Go etablierte Genre nicht neu, aber bietet jetzt schon ein paar frische Ansätze, die zum Rollenspielsetting des Witcher-Universums passen und das Spielkonzept sinnig erweitern. Wer beim Gassigehen mit dem Hund gerne ein paar neue Stadtteile kennenlernen möchte, neue Motivation zum Joggen oder Spazierengehen sucht und sich von den japanischen Taschenmonstern einfach nicht abgeholt fühlt, für den könnte Monster Slayer die perfekte Alternative sein.

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