Damit eine Sache klar ist: Wenn Xbox leidet, schadet das auch PlayStation-Fans

Sollte Microsoft ihre First Party-Spiele auch auf PS5 und Co. bringen, könnte es das Ende der Xbox-Hardware bedeuten. Und das würde Fans beider Konsolen schaden.

Ohne Xbox-Konsolen würde der wichtigste Konkurrent der PlayStation fehlen und das könnte negative Folgen für alle Fans haben. Ohne Xbox-Konsolen würde der wichtigste Konkurrent der PlayStation fehlen und das könnte negative Folgen für alle Fans haben.

Aktuell sorgen eine Reihe Gerüchte in der Xbox-Community für ziemliche Furore. Konkret soll Microsoft angeblich planen, mehrere Exklusiv-Titel von First Party-Studios auch auf andere Plattformen wie die direkte Konkurrenz PlayStation zu bringen. Das soll dann nicht nur neuere Spiele wie Starfield oder das kommende Indiana Jones-Spiel betreffen, sondern auch altehrwürdige Xbox-Marken wie Halo oder Gears of War.

Bevor wir hier den sprichwörtlichen Teufel an die Wand malen: Das sind natürlich bislang alles ausschließlich Gerüchte und schon nächste Woche wird es mehr Infos zur geplanten Strategie von Microsoft geben. Und selbst wenn sich die Leaks bewahrheiten sollten, bedeutet das nicht zwingend das Ende der Xbox-Marke. Aber die Unruhe vieler Fans über diese Nachrichten ist nicht komplett grundlos.

Sollte Microsoft sich nämlich tatsächlich von Konsolen-Hardware abwenden und den Fokus noch stärker auf Software und den Game Pass legen, könnte das nicht nur Xbox-, sondern auch PlayStation-Fans schaden.

Moment, wird die Xbox eingestellt?

Keine Sorge, in den Leaks ist keineswegs die Rede davon, dass Microsoft die Xbox in Zukunft komplett einstampft. Viele Fans äußern aber dennoch Bedenken und das aus gutem Grund: Sollte Xbox all seine Exklusives auch auf PlayStation und Co. verfügbar machen, würde es zwar das Publikum für diese Spiele (und eventuell den Game Pass, sollte er auch auf PlayStation angeboten werden) vergrößern, wäre aber ein aktiver Grund gegen einen Xbox-Kauf.

Immerhin hätte Sony dann einen entscheidenden Vorteil: Während PS5-Besitzer*innen auch in den Genuß von First Party-Spielen der Xbox Game Studios kommen würden, gilt das andersrum nicht. Wer sich dann für eine Xbox statt für eine PlayStation entscheiden würde, dem würden alle Sony-Exclusives entgehen.

Der einzige Vorteil, den die Xbox bei diesem Gedankenspiel hätte, wäre eine mögliche zeitliche Exklusivität – wenn heiß erwartete First Party-Spiele wie beispielsweise The Elder Scrolls 6 erst einmal auf die Xbox kommen und einige Monate später für andere Konsolen erscheinen würden.

Trotzdem hätte die PlayStation damit mittelfristig einen eindeutigen Vorteil und das könnte schlimmstenfalls sogar bedeuten, dass die Xbox als Hardware-Plattform komplett an Bedeutung verliert.

Eleen Reinke
Eleen Reinke

In meiner Jugend war ich eingefleischter PlayStation-Fan, habe aber beim ein oder anderen Exklusive auch mal neidisch auf die Xbox geschielt. Damals hätte ich mir sicherlich noch gewünscht, dass einfach alle Spiele auf eine Konsole kommen, heute habe ich aber auch ziemlich große Bedenken – schließlich ist Konkurrenz gut für den Markt und letztlich auch für die Fans.

Aber sind weniger plattform-exklusive Spiele nicht gut?

Grundsätzlich dürfte das viele Spieler*innen erst einmal freuen – außer natürlich jene, die sich jüngst extra eine Xbox gekauft haben und dann das Nachsehen haben. Schließlich müssten wir uns in Zukunft nicht mehr zwei teure Konsolen anschaffen oder in Kauf nehmen, dass wir auf große Exklusives verzichten müssen.

Es gibt allerdings auch ein großes “Aber”. Verschwindet die Xbox in Zukunft, fällt damit auch der größte direkte Konkurrent der PlayStation weg. Zwar gibt es noch Nintendo mit der Switch, allerdings bedient sie unter anderem durch den Fokus auf Familie, Klassiker-Marken und den Handheld-Bereich eine eigene Nische.

Schon seit längerem beschweren sich viele PlayStation-Fans, wie kundenunfreundlich der Konsolenhersteller zunehmend wird: Steigende Preise für Spiele und Abos, enttäuschende Lineups für PS Plus, vermehrt Remakes von First Party-Titeln anstelle neuer Spiele und ein wachsender Fokus auf GaaS-Titel – die Kritikpunkte aus der Community sind zahlreich. 

Sollte die Xbox in Zukunft wegfallen, hätte Sony gar keine direkte Konkurrenz auf dem Konsolenmarkt mehr – und damit auch einen Anreiz weniger, den Nutzer*innen entgegenkommen. So hätte Sony weniger Anreiz, hochwertige Exklusives zu produzieren und könnte etwa ganz ohne Konkurrenzdruck entscheiden, was die PS6 kosten soll. 

Wer hochwertige Spiele auf einer dedizierten Plattform abseits der Switch zocken möchte, müsste dann schließlich fast zwingend eine PS5 kaufen. Die einzige Alternative wäre teures PC Gaming.

Was genau die Zukunft der Xbox-Marke bereithält, erfahren wir hoffentlich nächste Woche beim Business-Update-Event von Microsoft. Aber auch ich als jemand, die erst mit der Series X/S ihre erste Xbox ins Haus geholt hat, hoffe, dass die Zukunft der Xbox noch eine ziemlich lange sein wird.

Wie denkt ihr darüber, wenn Microsoft diese neue Strategie fahren sollte? Oder haltet ihr das eher für Schwarzmalerei und glaubt, dass Xbox-First Party-Spiele auf PS5 eine gute Sache wären?

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