Für das junge Münchner Studio Mimimi ist das Action-Adventure The Last Tinker nicht das erste Spiel. Für den iPhone-Titel daWindci kassierten sie 2012 sogar einen Apple Design Award. Außerdem ist das Team für die gelungene iPad-Umsetzung des Ravensburger Brettspiels »Wer war's?« verantwortlich. The Last Tinker basiert auf der Unity-3D-Engine und ist deshalb vergleichsweise leicht auf diverse Hardware-Plattformen übertragbar - geplant sind neben den Next-Gen-Konsolenfassungen auch Versionen für PC, Mac und Linux.
Der Look von The Last Tinker ist für Spieler im Jahr 2014 nicht mehr gewohnt: Statt trister Grau- und Brauntöne haut einem der Titel pralle Farben um die Augen. Die ganze Spielwelt Tinkerworld wirkt, als hätte jemand mit großzügigen Pinselstrichen dick Farbe verkleckert. Das passt zum restlichen Look des Spiels, denn ähnlich wie in Little Big Planet sieht alles wie selbst gebastelt aus. Die Sprechblasen der Bewohner etwa wurden offenbar aus dickem Karton ausgeschnitten. Lustig, dabei ist die Hintergrundgeschichte von The Last Tinker ziemlich ernst.
Die Bewohner von Tinkerworld vertragen sich nicht mehr miteinander. Während früher alle Farben friedlich zusammenlebten, ist jetzt irgendwie der Wurm drin. Was der affige Held Koru im Lauf des Spiels herausfindet: Hinter der Zwietracht steckt die Armee der Bleichlinge - da will er natürlich einschreiten und plant, die sogenannten Farbgeister zur Hilfe zu rufen. Die sind aber blöderweise in ihren jeweiligen Tempeln eingesperrt und harren dort ihrer Befreiung. Und natürlich sind diese Tempel gespickt mit Gegnern, Fallen und Rätseln, die unser Held erst mal überwinden muss.
Beyond Psychoblob Banjo
Nicht nur optisch, sondern auch spielerisch orientiert sich The Last Tinker deutlich an Vorbildern wie Psychonauts, Beyond Good & Evil, de Blob oder Banjo & Kazooie. Koru rennt agil durch die Spielwelt, Sprünge klappen - ähnlich wie in den 3D-Zeldas und Assassin's Creed - automatisch. Allerdings muss man an vielen Stellen auf das Absprung-Timing achten, sonst verfehlt Koru etwa eine bewegliche Plattform und landet auf dem Boden. Besonders fies sind auch die Oktopusse, deren Fangarme man als Sprungziel benutzen kann. Das klappt aber natürlich nur, wenn die Tentakel gerade über Wasser sind. An bestimmten Stellen kann Koru auch auf Schienen springen und darauf - wie die Infamous-Hauptfigur Cole auf Stromleitungen - durch die Welt grinden.
Wenn der Held auf Bleichlinge stößt, geht es in den Nahkampf. Hier bedient sich The Last Tinker bei Spielen wie Batman: Arkham City. Die Gefechte laufen mit ihren ständigen Wechseln aus Angriffs-, Block- und Ausweichmanövern fast schon taktisch ab. Oft lohnt es sich, erst mal die Fernkampf-Bleichlinge zu erledigen, bevor man sich ins Getümmel stürzt. Und dann sind da noch die Spezialgegner, die zum Beispiel einen Schild um ihre Kameraden erzeugen und die man deshalb zuerst ausschalten sollte. Kurz: Die Kämpfe in The Last Tinker sind deutlich anspruchsvoller als normalerweise in Hüpfspielen üblich - gut so!
Immer wieder stehen auch kleinere Rätsel an, dann muss Koru zum Beispiel Schalter umlegen oder Durchgänge sprengen. Bei Letzterem hilft ihm ein intelligenter Pilz, den wir mit Pfiffen durch die Levels dirigieren. An der richtigen Stelle platziert, explodiert der Spreng-Champignon und macht so den Weg frei. An anderen Punkten müssen können wir den Pilz verkleinern, damit er durch enge Durchgänge passt. Oft sind auch mehrere dieser Elemente zu kombinieren, damit es weitergeht.
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