Wer von sich behauptet, eine Menge Konkurrenten kommen und gehen gesehen zu haben, ist entweder furchtbar eingebildet oder hat tatsächlich einiges auf dem Kasten. Sega kann im Falle von Virtua Tennis Letzteres von sich behaupten: Seit gut zwölf Jahren steht die Serie für spaßige Arcade-Unterhaltung - egal ob in der Spielhalle oder auf den Konsolen. Für den vierten Teil haben AM-3 (die Macher des Originals) den Karrieremodus überarbeitet und das Spiel fit für PlayStation Move und Kinect gemacht.
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Großes Tennis
Schon das erste Match versetzt uns in alte Zeiten, ohne dabei altmodisch zu wirken: Das sympatische Arcade-Gedudel hält sich brav im Hintergrund, während die beiden Protagonisten auf dem Platz sich die Filzkugel gegenseitig an den Latz knallen - wie gewohnt deutlich flinker, als in der Realität. Auch die Spieler selbst rennen fixer als ihre realen Vorbilder. Lediglich die Hechtsprünge hat Sega für etwas mehr Realität geopfert bzw. deutlich reduziert: Während diese in der Vergangenheit quasi fast jeden unerreichbaren Ball retten konnten, gibt’s in Virtua Tennis 4 in den meisten Fällen Punkte für den Gegner. Den Spielfluss behindert das aber nicht: Nach wie vor schieben wir uns die Bälle zu, bauen Spannung auf und spüren den Druck regelrecht, wenn es um einen Matchball geht. Gerade in solch spannenden Momenten kommt ein neues Instrument gerade recht: Die Game-Momentum-Anzeige lässt euch eine Art Superschlag ausführen, der zumindest gegen den Computer meist Punkte einbringt. Ist die entsprechende Leiste geladen, schaltet die Kamera auf Nahansicht, um den folgenden Spielzug in Szene zu setzen. Das sieht nicht nur cool aus, sondern fügt sich auch wunderbar ins Spiel ein.
An der Steuerung hat Sega nichts geändert: Über die Digitalbuttons entscheiden wir, ob wir erwähnten Superschlag, einen zeitbringenden Slice, Lob oder Topspin schlagen wollen und bestimmen mit dem Ministick die entsprechende Richtung. Das funktioniert nach wie vor intuitiv und ist sehr einsteigerfreundlich. Das Staraufgebot in Virtua Tennis 4 ist etwas kleiner als das in Top Spin 4: Sega lässt insgesamt 19 Spieler (Top Spin: 25) auf die Plätze (unter anderem Paris, London und Australien). Darunter finden sich klangvolle ATP-Namen wie Rafael Nadal, Roger Federer und Philipp Kohlschreiber. Auch die besten Spielerinnen der WTA sind vertreten, darunter Venus Williams, Ana Ivanovic und Maria Sharapova. Die PlayStation 3-Version wartet zusätzlich noch mit drei Legenden auf, die Spielern auf der Xbox vorenthalten bleiben. Ob Boris Becker, Stefan Erdberg und Patrick Rafter als Download nachgereicht werden, ist noch nicht bekannt.
Karriere
Den Karrieremodus hat Sega einer Generalüberholung unterzogen: Wir erstellen uns einen eigenen Spieler und spielen uns in vier Saisons an die Spitze der Tenniswelt. Der Editor ist nicht so umfangreich, wie vergleichbare Werkzeuge in Sportspielen, aber trotzdem zweckmäßig.
Die Weltkarte des Karrieremodus ist wie ein Brettspiel aufgebaut: Mit Hilfe von Tickets rücken wir immer ein paar Felder nach vorn, auf denen dann Veranstaltungen, wie Turniere und Trainingsevents warten. Letztere sind wichtig, um Kondition für die Showmatches zu sammeln. Diese bringen Sterne, mit Hilfe derer wir wiederum Zutritt zu weiteren Turnieren erhalten. Die verdiente Kohle verprassen wir im Shop und gönnen unserem Spiele neue Klamotten und Accessoires. Dem Karrieremodus von Virtua Tennis 4 fehlt die Ernsthaftigkeit, den ein Top Spin 4 bietet: Da sammeln wir im Training Hühnereier ein und bringen die geschlüpften Küken dann sicher zur Mama-Henne oder wir schießen mit dem Schläger Fußbälle in ein Tor. und durchaus unterhaltsam,, könnte Spieler, die Top Spin gewohnt sind allerdings abschrecken. Neben der Karriere, dem Showmatch- (Einzelspiele) und Party-Modus (Minispiele) wartet Virtua Tennis 4 auch mit dem obligatorischen Arcade-Modus auf: In diesem wählen wir einen Spieler und bestehen so viele Matches wie möglich ohne Niederlage. Klassisch und immer noch so unterhaltsam wie früher.
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