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Sony pflegt sein PS4-Portfolio löblich: God of War hat einen 60-fps-Patch erhalten, ebenso wie Ghost of Tsushima, Horizon: Zero Dawn und The Last of Us Part II. Fans mussten dafür keinen einzigen Cent zahlen, was auch verständlich ist, da der Inhalt der Spiele nicht angefasst wurde.
Einzig der Director's Cut von Ghost of Tsushima zog ein kostenpflichtiges Technik-Upgrade für knapp 10 Euro mit sich, das umfangreichere Verbesserungen mit sich brachte. Daran orientiert sich auch die Legacy of Thieves-Collection. Solltet ihr Uncharted 4 oder Lost Legacy bereits besitzen, schlägt das PS5-Upgrade ebenfalls mit 10 Euro zu Buche. Sogar wenn ihr nur eines der beiden Spiele besitzt, wird der volle Umfang der Sammlung freigeschaltet.
Versionen, die via PlayStation Plus verteilt wurden, sind davon ausgenommen. Dann wird auch hier der volle Verkaufspreis von 50 Euro fällig - ganz schön saftig, wenn man bedenkt, was die Sammlung mitbringt.
Keine inhaltlichen und nur wenige grafische Verbesserungen
Eine Sache vorweg: Als wir während unserer Vorbereitungsphase Uncharted 4 auf der PS4 gestartet haben, ist uns direkt aufgefallen, dass der Titel kaum gealtert ist. Seit der Veröffentlichung sind fast sechs Jahre vergangen, aber die Produktionsqualität kann sich noch immer sehen lassen.
Materialien und Texturen wurden detailverliebt erstellt, Charaktermodelle wirken glaubwürdig und das Beleuchtungssystem sorgt für realistische Lichtstimmungen. In den schier gigantischen Action-Set-Pieces ist uns daher erneut mehrfach die Kinnlade runtergeklappt.
Der Qualitäts-Modus der PS5-Version befindet sich auf diesem Niveau, geht aber ein paar Schritte weiter. Im Gegensatz zur PS4- und PS4 Pro-Version wird nun eine dynamische 4K-Auflösung angepeilt, weshalb sich ein deutlicher Zuwachs an Bildschärfe verbuchen lässt:
Auch wenn wir uns die Assets genauer anschauen, lassen sich kleine Fortschritte erkennen. Sie liegen in einer höheren Auflösung vor und nutzen eine hochwertigere Umgebungsverdeckung, weshalb sie minimal schärfer aussehen und mehr Tiefe bieten:
Im direkten Screenshot-Vergleich sind Anpassungen auszumachen, sie sind jedoch massiv vom gewählten Modus und damit der Zielauflösung abhängig. Im hektischen Spielgeschehen gehen sie außerdem meist unter.
Nur bei der Bewegungsschärfe fiel uns eine größere Änderung auf:
Ähnlich verhält es sich mit Lost Legacy:
Da in Lost Legacy dasselbe Grafikgerüst wie beim vierten Teil der Hauptreihe zur Anwendung kommt, gleichen sich PS4- und PS5-Fassung ebenfalls weitgehend. Wir nutzen die folgende Bildstrecke daher, um die Unterschiede zwischen den Bildmodi darzustellen. Diese betreffen vornehmlich die Auflösung, wir konnten aber auch leichte Farbunterschiede im Leistungs-Modus einfangen:
Hier könnt ihr die Legacy of Thieves Collection vorbestellen
Die höhere Bildwiederholrate tut den Spielen enorm gut
Zwischen den drei Bildmodi beobachteten wir gravierende Unterschiede im Hinblick auf die Framerate. Im Qualitäts-Modus müssen wir mit 30 fps auskommen, im Vergleich zur ebenfalls auf 30 Bilder festgelegten PS4-Version fühlen sich Uncharted 4 und Lost Legacy aber aus unerfindlichen Gründen hakeliger an. Eine mögliche Erklärung wäre eine Änderung der VSync-Implementierung, messen ließ sich der Effekt jedoch nicht.
Unsere erste Wahl ist der Leistungsmodus: In 60 fps sind die beiden Uncharted-Titel wunderbar spielbar, vor allem Verfolgungsszenen, in denen Nathan und Konsorten gefühlt ganze Kleinstädte zerlegen, kommen besser zur Geltung. Wir behalten auch viel leichter den Überblick, wenn zig Effekte den gesamten Bildausschnitt füllen.
Die höchste Stufe schaltet bis zu 120 fps frei, gehalten werde diese aber nicht immer. Transparenzeffekte wie Rauch, Wasserspritzer oder aufwirbelnder Matsch sorgen für kleinere Slowdowns, ausgleichen lassen sich diese nicht, da die PS5 nach wie vor keine Unterstützung für variable Bildfrequenzen bietet.
Weitere Änderungen
Die Legacy of Thieves-Collection macht sich darüber hinaus moderne Features der PS5 zunutze. 3D-Audio arbeitet fein die unzähligen Geräusche einer Action-Sequenz heraus und spinnt einen feinen Soundteppich, der ordentlich an Dynamik gewinnt. Ab und an werkelt die Raumklangsimulation aber zu ambitioniert, etwa wenn wir in einem völlig zerlegten Bahnwagon stehen, Schüsse aber unrealistisch hallen, als würden wir gerade in einem Betonmischer sitzen.
Das haptische Feedback ist ein nettes Gimmick: Vibrationen werden mit dem DualSense-Controller nun präziser wiedergegeben, weswegen wir tiefer ins Spiel gesogen werden. Wenn vor uns ein Boot explodiert, rüttelt es kräftig am ganzen Controller, Regen prasselt hingegen punktuell und dezent.
Extrem kurze Ladezeiten: Wie es sich für ein PS5-Spiel gehört, wirft uns die Uncharted-Collection innerhalb weniger Sekunden ins Gefecht. Selbst eine PS4 mit nachgerüsteter SSD benötigt ungefähr zwanzig Sekunden, um einen Spielstand zu laden.
Zudem wurden einige Optionen für eine erleichterte Bedienung hinzugefügt:
Das war es dann auch schon mit allen Neuerungen, die wir entdecken konnten. Für ein Remaster ist das angemessen, bedenkt man allerdings den hohen Preis der Neuauflage ohne Upgrade-Option, dann wäre eine Straffung der wenigen Altersfältchen, die Uncharted 4 und Lost Legacy angesammelt haben, wünschenswert.
So wabern Wasseroberflächen, verglichen mit aktuellen Titeln, sehr zäh dahin. Den von etlichen Fans gehassten Körnungseffekt, der die Bildqualität effektiv abwertet, könnte man auch runterfahren oder als Zusatzoption verpacken. Tiefenschärfe wirkt im vierten Teil zudem manchmal so, als würden die Drake-Brüder vor einem unscharfen Green Screen rumhampeln, da die Distanz des Hintergrundes nicht einbezogen wird.
Ihr könnt eure Spielstände importieren:
Die Legacy of Thieves-Collection bietet eine Funktion zum Import eurer Spielstände. Habt ihr die beiden Originale platiniert, schaltet ihr einen Großteil aller Trophäen gleich mit frei. Als wir unseren Spielstand von Lost Legacy übertragen haben, fehlten allerdings sämtliche eingesammelten Schätze, die dazugehörige Trophäe blieb uns verwehrt.
Fehlender Mehrspieler: Dass uns der Preis abseits des Upgrades so unverschämt erscheint, liegt auch daran, dass mit dem beliebten Mehrspieler-Modus viel Inhalt weggelassen wurde. Alternativ wäre die Einbindung der PS3-Trilogie ein schöner Ausgleich gewesen.
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