Realismus. In Videospielen gehen Inhalte nicht selten darüber hinaus, manchmal entfernen sie sich sogar meilenweit davon. Und warum? Weil es geht. Spieler tauchen nun mal gerne in Fantasiewelten ein. In Sportspielen ist das anders: Für Fans ist es das Größte, wenn die Spiele so nah wie möglich am Original sind. Das ist beim Fußball so, das ist auch bei Rennspielen so, genau wie beim Boxen oder Mixed Martial Arts (MMA).
Mit UFC Undisputed 2010haben die Entwickler von Yuke’s im vergangenen Jahr schon gezeigt, wie realistisch ein Sportspiel sein kann: Detaillierte Kämpfer und individuelle Animationen, Original-Arenen, Zuschauer, zwei bis drei Klassen besser als bei aktuellen Fußballspielen und ein ausgefeilter Editor, mit dem Jeder seinen eigenen Fighter konstruieren kann. Eigentlich schwer, das mit UFC Undisputed 3noch zu toppen. Yuke’s macht es trotzdem: Mit noch mehr Realismus, verbesserter Steuerung und vor allem mehr Inhalt.
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Einfacher Einstieg
Es soll kein einfaches Update sein, das merkt man schon daran, dass der Entwickler so viel Zeit für das Spiel bekommt, wie er benötigt: UFC 2009und 2010 ließen noch die Vermutung zu dass die Serie fortan jährlich erscheint, nun steht da jedoch eine »3« hinter UFC Undisputed und das Spiel erscheint erst im Februar. Die Zeit nutzen die Macher um das Spiel weiter zu polieren. Zum Beispiel in Sachen Einsteigerfreundlichkeit: Neulinge können nun nämlich die Halbkreisbewegungen abschalten und müssen dann den Ministick für Transitions (Bessere Positionierung auf dem Boden) nur noch in einer Richtung drücken.
Für eine Vereinfachung und einen Lerneffekt sorgt auch das dynamische Tutorial, welches sich während der Kämpfe und auch zwischen den Runden immer wieder einschaltet und dem Spieler Tipps gibt. Apropos Rundenpausen: Während die angeschlagenen Fighter auf ihren Stühlen hocken und nach Luft schnappen, erhalten wir vom Trainer einige strategische Hinweise darauf, was wir im Kampf verbessern können.
Das Submission-System (Gegner einklemmen und per Hebel zur Aufgabe zwingen), das im vergangenen Jahr bei einigen Spielern noch für etwas Verwirrung gesorgt hat, haben die Entwickler sogar komplett überarbeitet: Fortan bestreiten die Kontrahenten ein kleines Minispiel, bei dem man einen kleinen Balken mit dem Ministick an einem Kreisrand entlangbewegt. Ziel ist es, den gegnerischen Balken zu vertilgen oder ihm aus dem Weg zu gehen -- je nachdem, ob man zur Submission ansetzt oder selbst betroffen ist. Ist der Verfolgte lange genug in den Fängen des Angreifers, verringert sich seine Kondition, bis er zur Aufgabe gezwungen wird. Eine raffinierte Methode, das Gerangel auf dem Boden nachzustellen.
Offener Schlagabtausch
Das Kampfsystem haben die Entwickler so belassen, wie man es aus dem Vorgänger kennt: Die vier Digitalbuttons stehen für je eine der vier Gliedmaßen, mit Hilfe der Schultertasten lenkt ihr Schläge und Tritte Richtung Kopf oder Bauch. In Verbindung mit dem Steuerkreuz verschärfen wir die Angriffe, etwa zu Jabs oder Aufwärtshaken. Das System ist nachvollziehbar und schnell in Fleisch und Blut übergegangen.
Im Großen und Ganzen wirken die Kämpfe in UFC Undisputed 3 noch einen Tick schneller als im vergangenen Jahr und auch flüssiger, denn der Wechsel von einer Situation zur anderen ist sehr dynamisch und geht fix vonstatten. Damit werden die Kämpfe intensiver als zuletzt: Abwarten, schlagen, schlagen, blocken - man muss permanent auf der Hut sein und seine Vorgehensweise taktisch planen, wer nur wild auf die Knöpfe eindrischt, hat gegen erfahrene Spieler keine Chance. Denn unterläuft uns ein Fehler, nutzt der Gegenspieler diesen gnadenlos aus. Im schlimmsten Fall knockt er uns mit einem gezielten und gut getimten Schlag aus. Das passiert zwar selten, aber es passiert.
Selbst einzuschätzen, wann der eigene Fighter nicht mehr genug Ausdauer hat, einem harten Schlag Stand zu halten, fällt etwas schwer, denn in der Standard-Konfiguration gibt es keine Anzeige dafür. Momentan merkt man es erst, wenn es quasi schon höchste Eisenbahn für einen Rückzug ist und der Bildschirm verschwimmt. Ähnlich wie in Electronic Arts Fight Night muss man so erst mal ein Gefühl dafür bekommen, wann Schluss ist und wieviel man noch riskieren kann.
Wie die echten Kämpfer verletzen sich auch ihre virtuellen Nachbildungen und tragen mit der Zeit immer mehr Blessuren mit sich herum. Und die sehen (vor allem aus der Nahansicht) ziemlich echt aus. Auch Schweiß und Blut gibt es in UFC Undisputed 3. Letzteres immer dann, wenn eine Platzwunde entsteht. Da kommt es schon mal vor, dass in Zeitlupen-Wiederholungen besonders spektakulärer Schläge die Suppe spritzt.
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