Ubisoft wird verklagt: Zwei Spieler zerren Unternehmen vor Gericht und die Abschaltung eines Rennspiels ist Schuld

Ubisoft muss sich wegen der Server-Abschaltungen von The Crew wohl bald vor Gericht verantworten. Dabei geht es auch um das leidige Thema, ob Spiele nun gekauft oder nur lizensiert werden.

The Crew kann nicht mehr gespielt werden, es gibt keine aktiven Server oder Offline- und Singleplayer-Modi. The Crew kann nicht mehr gespielt werden, es gibt keine aktiven Server oder Offline- und Singleplayer-Modi.

The Crew-Publisher Ubisoft muss sich demnächst vor Gericht verantworten. Das Unternehmen wird von zwei Spielern verklagt, die sich das Rennspiel gekauft haben und nun in die Röhre gucken. Denn Ubisoft hat dem Spiel den Hahn abgedreht und alle Server abgeschaltet.

Das bedeutet in diesem Fall, dass der Titel gar nicht mehr gespielt werden kann, weil ein Offline-Modus fehlt. Außerdem bemängeln die beiden Kläger, dass nicht ausreichend kommuniziert worden sei, dass es sich nicht um einen Kauf, sondern nur um den Erwerb einer Lizenz für das Spiel gehandelt habe.

Ubisoft wird jetzt wegen The Crew verklagt und es geht um das Thema Kaufen/Lizensieren

Darum geht's: Wahrscheinlich habt ihr es mitbekommen – im Zuge des Ärgers rund um die Server-Abschaltung bei The Crew hat sich die Initiative Stop Killing Games gegründet. Die will allgemein dagegen vorgehen, dass Publisher ältere Spiele einfach sterben lassen, indem sie ihnen die Server abdrehen, wenn es keine Offline-Möglichkeiten zum Spielen mehr gibt.

Mehr dazu könnt ihr unter anderem hier bei den Kolleg*innen von GameStar+ lesen:

Im Zuge dessen haben sich jetzt zwei Menschen in den USA dazu entschieden, gegen Ubisoft vor Gericht zu ziehen. Das Problem bestehe darin, dass Ubisoft Konsument*innen im Regen habe stehen lassen, indem sie es unmöglich gemacht haben, The Crew zu spielen – obwohl die Käufer*innen dachten, das Spiel gehöre ihnen.

Gleich zweimal hinters Licht geführt? Laut der Anklageschrift soll Ubisoft erstens nicht klar genug gemacht haben, dass hier kein Spiel, sondern nur die Lizenz zum Spielen verkauft wurde. Und zwar selbst dann, wenn sogar eine physische Disc erstanden worden war. Zweitens sei nicht deutlich genug gewesen, dass es sich bei den Daten auf der Disc nicht um das Spiel, sondern nur um einen Schlüssel zum Spielen handelt.

Das verstoße gegen kalifornische Gesetze. Laut den Klägern hätten sich die beiden Personen The Crew nicht zu diesen Konditionen gekauft, wenn sie gewusst hätten, dass die Server abgeschaltet werden könnten und das Spiel dadurch komplett unspielbar gemacht wird.

Noch mehr Klagende? Aktuell wird versucht, diese Klage als Class Action-Lawsuit anerkennen zu lassen. Dann könnten sich andere Betroffene dem Prozess anschließen und ebenfalls Entschädigungen von Ubisoft einfordern. Ob das klappt, steht momentan allerdings noch nicht fest (via: Polygon).

So geht es jetzt weiter: Ubisoft hat bereits angekündigt, in The Crew 2 und The Crew Motorfest Online-Modi einzubauen, die auch nach einer Server-Abschaltung noch funktionieren. Das ändert aber natürlich nichts an der The Crew 1-Problematik.

Währenddessen arbeitet die Stop Killing Games-Bewegung daran, die EU davon zu überzeugen, dass Spiele-Hersteller dazu gezwungen werden, ihre Spiele auf Dauer in einem spielbaren Zustand zu belassen. Eine entsprechende Petition steht aktuell bei knapp 380.000 Unterstützer*innen.

Was haltet ihr davon und glaubt ihr, die Klage könnte Erfolg haben?

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