Die großen Unternehmen der Videospielbranche sind aktuell in Kauflaune. Sony hat Anfang des Jahres einen Deal mit Destiny-Entwicklerstudio Bungie geschlossen, während Microsoft zuvor einen Mega-Deal mit Call of Duty-Entwickler Activision Blizzard ausgehandelt hat.
Sexismus-Probleme bei Ubisoft:
Dem französischen Entwickler und Publisher wird seit Juli 2020 eine toxische Unternehmenskultur vorgeworfen. Darunter weitreichende Sexismus-Probleme, Frauenfeindlichkeit und Diskrimierung, die tief in der Firma verankert sein sollen. Zwar wurden seitens Ubisoft bereits Konsequenzen gezogen, bspw. Mitarbeiter der Führungsebene ausgetauscht und zu den Vorwürfen offen Stellung genommen, firmenintern werden diese Maßnahmen von vielen Mitarbeiter*innen jedoch als nicht ausreichend empfunden.
Dementsprechend bleibt die Frage, welches große Entwicklerstudio als nächstes übernommen wird. In einem Investorengespräch am Donnerstag äußerte sich nun Ubisoft zu einer möglichen Übernahme und wie die Zukunft danach aussehen würde.
Ubisoft will unabhängig bleiben
Besteht Interesse von Ubisoft? CEO Yves Guillemot gab zu verstehen, dass Ubisoft einem Kaufangebot nicht kategorisch abgeneigt wäre. Es müsste natürlich das Interesse aller Beteiligten, also der Investor*innen, Mitarbeiter*innen und Spieler*innen berücksichtigt werden. (via VGC)
Gleichzeitig soll das jedoch nicht aus der Not heraus entstehen, denn man könne sich auch leisten, unabhängig zu bleiben:
Ubisoft kann unabhängig bleiben: Wir haben das Talent, die finanzielle Größe und ein großes Portfolio an Original-IPs.
Im Zuge dessen erklärte Guillemont auch, dass Ubisoft weiterhin Zugang zu allen Plattformen haben wolle, da alle Plattformen großartige Inhalte brauchen würden, die Ubisoft natürlich nach eigener Aussage liefern will.
So ist Ubisoft beispielsweise der größte Third Party-Publisher auf der Nintendo Switch, weshalb sich das Unternehmen nicht erlauben könne, diese Zusammenarbeit zu beenden. Aus der gemeinsamen Arbeit sind sogar Kooperationen wie Mario + Rabbids: Sparks of Hope entstanden.
Aktuell hat Ubisoft mit dem Problem zu kämpfen, dass viele Mitarbeiter*innen das Unternehmen verlassen. Alle Gründe hierzu lest ihr auf GamePro:
Kryptischer Nebensatz von Guillemot
Ubisoft legt es also zumindest nicht darauf an, aufgekauft zu werden. CFO Frédérick Duguet erklärte später in der Telefonkonferenz, dass das Unternehmen nicht darüber spekulieren möchte, wieso es bisher noch keine Angebote gegeben habe.
Doch stimmt das nicht ganz: Guillemot fügte nämlich hinzu, dass außerdem nicht spekuliert werden solle, ob überhaupt ein Angebot gemacht wurde. Die kleine Randnotiz könnte bedeuten, dass es möglicherweise schon Gespräche zu einer möglichen Übernahme gab, diese jedoch bislang ausgeschlagen wurden.
Es bleibt also weiterhin offen, ob und wann Ubisoft von einem anderen Unternehmen wie beispielsweise Microsoft oder Sony aufgekauft wird. Vorerst steht wohl im Vordergrund, weiterhin für alle Plattformen zu entwickeln.
Unter wessen Flagge würdet ihr Ubisoft gerne sehen? Oder soll Ubisoft weiterhin unabhängig bleiben?
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