Lara Croft: Tomb Raider - Angel of Darkness (2003)
Systeme: PC, PlayStation 2
Story
Lara besucht in Paris ihren alten Mentor Werner von Croy, der kurz darauf ermordet wird. Da die Stadt gerade von einer Mordserie heimgesucht wird, denkt die Polizei, dass Miss Croft die Serienmörderin ist und macht Jagd auf sie.
Bei ihren Nachforschungen kommt Lara von Croys Geschäftspartner Eckhart auf die Spur, der einen Nephilim (ein gefallener Engel) aus seinem Schlaf erwecken und eine neue Weltordnung aufbauen will. Dazu braucht er allerdings fünf bestimmte Kupferstiche, die sogenannten Gemälde der Finsternis. Ein Wettlauf um die Kunstwerke beginnt.
Gut zu wissen
Ab diesem Teil orientiert sich Eidos an der Schreibweise der Kinofilme und stellt Lara Croft im Titel prominent über Tomb Raider. Auch spielerisch geht Core Design mit Tomb Raider: Angel of Darkness in eine neue Richtung: Mit offeneren Levels und mehr Bewegungsfreiheit soll das Spiel zugänglicher und spannender als die Vorgänger werden.
Erstmals in der Geschichte der Tomb Raider-Reihe ist nicht nur Lara spielbar, sondern gegen Ende schlüpft der Spieler auch in die Haut eines weiteren Charakters. Doch bei Angel of Darkness geht so ziemlich alles schief, was nur schief gehen kann. Wegen Problemen bei der Entwicklung wird das Spiel mehrfach verschoben (vom ursprünglichen Termin im November 2002 auf März und schließlich Juli 2003), enttäuscht aber dennoch mit vielen Problemen wie dem unausgereiften Kampfsystem, der Kameraführung sowie vielen technischen Bugs, die Lara beispielsweise durch den Boden in die Tiefe stürzen lassen.
Im Lauf der Entwicklung kommt man so unter Zeitdruck, dass sogar wichtige Storyelemente entfernt werden müssen. So war ursprünglich etwa geplant, in Flashbacks zu zeigen, wie Lara in Ägypten gerettet und von einer Schamanin gesund gepflegt wird. Diese Szenen wurden gestrichen, und der Spieler erfährt nicht, wie Lara die Geschehnisse von Tomb Raider 4 eigentlich überlebte. Allerdings wird das Thema in einem der drei Romane angerissen, die im Vorfeld erscheinen.
Ursprünglich ist Angel of Darkness als Beginn einer Trilogie gedacht, die sich um die Nephilim drehen und die Tomb Raider-Reihe in eine düsterere Richtung lenken soll. Trotz respektabler 2,5 Millionen Verkäufe macht Hersteller Eidos aber kurzen Prozess – und nimmt den Lara-Erfindern von Core Design die Serie weg, um sie an Crystal Dynamics (Legacy of Kain, Soul Reaver) weiterzugeben. Wie die ursprünglich geplante Trilogie ausgeht, wird die Fangemeinde nie erfahren, denn das nächste Spiel ist ein Neustart, der die in Angel of Darkness begonnene Story völlig ignoriert.
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