Insbesondere bei Mobile-Games gehören Mikrotransaktionen mittlerweile zum Standard. Viele Spiele können kostenlos herunterladen und gespielt werden, für kleinere Beträge lassen sich dann Vorteile oder neue Kostüme im Spiel erwerben.
Diese Form der Finanzierung steht seit Jahren in der Kritik, da dadurch besonders junge Spieler*innen schnell in die Kostenfalle gelockt werden können. Ein Fall aus China zeigt die potenziellen Folgen.
Knapp 60.000 Euro in nur 4 Monaten
Dort hat eine Teenagerin jetzt in nur wenigen Monaten die kompletten Ersparnisse ihrer Eltern verbraten. Die Lehrerin der Schülerin rief die Eltern an und teilte ihnen ihren Verdacht mit, dass die Tochter spielsüchtig sein könnte. In der Folge stellte die Mutter der Schülerin Nachforschungen an. Schnell stellte sie fest, dass sich auf ihrem Konto gerade noch 0,5 Yuan, also etwa 6 Cent befanden (via 3djuegos.com).
Kurz zuvor waren es umgerechnet noch etwa 60.000 Euro gewesen. Die Teenagerin verheimlichte offenbar die Transaktionen und dazugehörigen Mitteilungen, weshalb die Situation erst später ans Licht kam.
Die Ausgaben verteilen sich dabei auf drei Posten. Knapp 16.000 Euro gingen in den Kauf von Handyspielen. Mehr als 27.000 Euro wurden für In-App-Käufe bezahlt und weitere 16.000 Euro gab die junge Frau für Klassenkamerad*innen aus, denen sie ebenfalls Spiele kaufte.
Die Tochter gab in der Folge an, dass sie das getan habe, damit ihre Mitschüler*innen sie in Ruhe lassen. Sich versicherte zudem, dass sie das Konzept der Herkunft des Geldes nicht verstehe. Sie wusste zwar, wie sie alle Hinweise und Zahlungsbelege verschwinden lassen konnte, aber offenbar nicht, dass das Geld trotzdem irgendwo herkommen musste.
Die Eltern versuchen derzeit, das verlorene Geld zurückzuerlangen, hatten dabei bisher aber nur mäßigen Erfolg. Fälle wie dieser haben in China dazu geführt, dass der Zugang von Minderjährigen zu Videospielen in den vergangenen Jahren stark eingeschränkt wurde. In diesem bestimmten Fall haben die Maßnahmen aber offenbar nicht wie erhofft gewirkt.
Beispiele wie dieses zeigen in jedem Fall auch, wie wichtig es ist, die Echtgeldausgaben des eigenen Nachwuchs in Spielen zu kontrollieren – und ihn gegebenenfalls einzuschränken. Nahezu alle Online-Dienste und auch iOS und Android bieten entsprechende Einstellungsmöglichkeiten.
Was haltet ihr von Mikrotransaktionen?
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