Die meisten Spieler sind es gewohnt, ihr Hobby häufiger verteidigen zu müssen, da es gerade in den Mainstream-Medien nicht gerade selten in Verruf gerät. Während der Begriff "Killerspiele" uns schon zu vertraut vorkommt, ist die Anschuldigung "Ökoterrorismus" im Bezug auf Spiele hingegen eher ungewöhnlich. Dennoch muss sich das Indiespiel Thunderbird Strike diesen Vorwurf gerade gefallen lassen (via GamesIndustry).
Bei Thunderbird Strike handelt es sich um einen 2D-Sidescroller, in dem Spieler als namensgebender Donnervogel eine Insel namens Turtle Island mit Blitzen gegen eine Schlange (sprich: Pipelines, Trucks, ...) verteidigen müssen, die droht, das Land und das Wasser zu verschlingen.
Laut seiner Entwicklerin Elizabeth LaPensée ist das Spiel ein Kunstwerk, das dafür gedacht ist, Leute über den Schaden aufzuklären, den der Ausbau von Öl-Pipelines der Umwelt angetan hat. Laut Senator David Osmek ist es eine "Ökoterrorismus-Version von Angry Birds".
Das Indiespiel, das vom Arrowhead Regional Arts Council Fördergelder erhalten und bereits einen Preis für Best Digital Media auf dem imagineNATIVE Film + Media Arts Festival hat, soll laut dem Senator und anderer Öl-Lobbyisten designt worden sein, um Ökoterrorismus zu fördern.
Toby Mack, Präsident von Energy Buiders (einer in Washington D.C. ansässigen Organisation für den Ausbau von Energieinfrastruktur), erklärt gegenüber der New York Times, dass es zwar nur ein Spiel sei, es aber zu einer Katastrophe führen könnte, wenn auch nur eine Person sich durch Thunderbird Strike inspiriert fühlen würde, eine reale Pipeline zu beschädigen. Gespielt hat er das Indiespiel übrigens nicht, weil er kein Risiko eingehen möchte, indem er Software auf seinen Computer herunterlädt. Um zu seiner Schlussfolgerung zu kommen, las er Reviews und sah sich die Website von Thunderbird Strike an.
Elizabeth LaPensée weist alle Vorwürfe von sich. Gegenüber der New York Times erklärt die Entwicklerin, dass es optional sei, ob Spieler die Öl-Strukturen angreifen oder nicht. Stattdessen könne man sich ebenso darauf konzentrieren, mit Menschen und Tiere mit Blitzen zum Leben zu erwecken. Das Spiel würde einem keine Vorschriften machen.
Auch die Beschuldigung, Förderung für Projekte aus Minnesota unrechtmäßig erhalten und genutzt zu haben, weist sie ab. Sie habe den Arrowhead Regional Arts Council Artist Fellowship Grant beantragt und erhalten, während sie noch in Minnesota gelebt habe und alle Assets des Spiels vor ihrem Umzug nach Michigan vervollständigt. Im Gespräch mit Motherboard erklärt die Entwicklerin, dass Thunderbird Strike die Bedeutung des Wohlergehens der Gewässer von Minnesota darstellt.
Senator David Osmek scheint diese Meinung nicht zu teilen. Für ihn bleibt das Spiel offenbar ein Aufruf zum Ökoterrorismus, der aussieht als wäre er auf einem "Commodore 64, circa 1985, programmiert worden" und dessen Förderung untersucht werden sollte.
Aktuell ist Thunderbird Strike nur auf PC spielbar, soll aber ab Dezember 2017 für iOS und Android erscheinen. Das Spiel ist kostenlos.
Was haltet ihr von dieser Anschuldigung gegen Thunderbird Strike?
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