The Wolf Among Us beginnt dort, wo auch schon The Walking Dead begann: in einem Auto. Bloß handelt es sich diesmal nicht um einen Streifenwagen, sondern um ein Taxi. Und drinnen sitzt auch kein verurteilter Mörder, sondern der große böse Wolf. Aus Rotkäppchen. In Menschengestalt. Klingt komisch, kann aber schon mal passieren, wenn Märchenfiguren in die reale Welt flüchten und sich dort mit einem Hexenzauber (»Glamour« genannt) als Ureinwohner ausgeben.
The Wolf Among Us basiert nämlich auf der Comicbuchreihe Fables von Bill Willingham, die eine ganz ähnliche Prämisse verfolgt wie die aktuell erfolgreiche US-Fernsehserie Once Upon a Time, aber schon ein paar Jahre mehr auf dem Buckel hat als die TV-Serie. Allerdings ist die Telltale-Adventure-Version keine einfache Umsetzung der Vorlage, sondern erzählt - genau wie schon The Walking Dead - eine eigene Geschichte. Und eine sehr spannende noch dazu. Die erste Episode mit dem Untertitel »Faith« jedenfalls macht Lust auf mehr, auf viel mehr sogar.
Exil mit Zweiklassengesellschaft
Das fängt schon mit der ebenso ungewöhnlichen wie stimmigen Ausgangslage an: Die Exil-Märchenfiguren leben nicht irgendwo, sondern in New York City, in einem eigenen Viertel namens Fabletown. Nun ja, zumindest leben hier jene Figuren, die durch den bereits erwähnten Zauber wie Menschen aussehen, denn jene armen Schlucker, die sich den Zauber nicht leisten können, hausen außerhalb der Stadt auf einer abgelegenen Farm, damit normale Menschen (auch »Mundies« genannt) nicht spitzkriegen, dass irgendwas im Busch ist.
Das wiederum passt freilich nicht allen Ausgesperrten in den Kram, weshalb sie immer mal wieder ausbüchsen und anschließend zurück zur Farm verfrachtet werden müssen. Was das mit der Geschichte von The Wolf Among Us zu tun hat? Ziemlich viel, denn der große böse Wolf sorgt in (Menschen-)Gestalt von Sherriff Bigby Wolf in Fabletown für Recht und Ordnung. Und genau diesen großen bösen Wolf spielen wir selbst.
Wie in einem guten Krimi
Nähere Details zur Story wollen wir an dieser Stelle aber gar nicht verraten, denn an jeder Ecke lauert eine überraschende Wendung, und die möchten wir natürlich nicht spoilern. Bloß so viel sei gesagt: Bigby Wolf muss einen grausamen Mord aufklären - und zwar buchstäblich vor seiner eigenen Haustür. Wie in einem guten Krimi gilt: Jeder ist verdächtig.
Hilfe bekommen wir bei unseren Ermittlungen von Snow White. Schneewittchen arbeitet in Fabletown als Assistentin des stellvertretenden Bürgermeisters Ichabod Crane, den geneigte Film- oder Literaturratten vielleicht aus Sleepy Hollow kennen. In The Wolf Among Us ist mit dem Kerl jedoch nicht sonderlich gut Kirschen essen; der stellvertretende Bürgermeister vermutet hinter jeder Ecke eine Verschwörung und schiebt Bigby kurzerhand die Schuld am Mord in die Schuhe, weil der seine Pflichten als Sheriff angeblich nicht richtig erfüllt hätte.
Wer Crane nicht kennt und ohnehin wenig mit Märchen und Mythen am Hut hat, dem hilft das sogenannte »Book of Fables«: Wenn wir mit einer neuen Figur in Kontakt kommen, schalten wir dort einen entsprechenden Eintrag frei, der uns nähere Informationen liefert und uns nebenbei auch erklärt, welchen Platz diese Figur in der Welt von The Wolf Among Us einnimmt.
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