Mit The Surge 2 geht das "SciFi-Dark Souls" in die zweite Runde. Auch ohne Vorkenntnisse könnt ihr problemlos in das düstere Zukunftsszenario einsteigen. Euch erwartet ein Action-Rollenspiel, das euch spielerisch ans Limit bringen wird. Speziell die Kämpfe gegen riesige, futuristische Bosse zehren an eurer Kraft und kosten Nerven, versprochen.
Das hat sich geändert: Bevor wir das Werk von Deck 13 genauer unter die Lupe nehmen und seine Stärken und Schwächen aufzeigen, gibt's hier auf einen Blick auf die wichtigsten Änderungen im Vergleich zum Vorgänger:
- Jericho City: Ihr erkundet in Teil 2 eine zusammenhänge Stadt, die aus mehreren großen Arealen besteht.
- Mehr von allem: Neben den offenen Gebieten gibt es mehr unterschiedliche Gegnertypen, mehr Upgrades, mehr Waffenklassen, usw.
- Individuell: Warren als Protagonist des ersten Teils ist Geschichte. Nun starten wir im Charakter-Editor und spielen mit einem individuellen, aber namen- und stimmlosen Helden.
Kaum Story, aber dafür mehr Freiheit
Die Handlung von The Surge 2 setzt einige Wochen nach den Geschehnissen des ersten Teils an. Unser im klassischen Editor erstellter Charakter wird vom allgegenwärtigen Konzern CREO nach Jericho City geflogen, um dort in eine bessere Zukunft zu starten. Nach einer unsanften Landung stellen wir aber fest, dass es sehr schlecht um die Stadt gestellt ist.
Die bereits aus dem Vorgänger bekannte Nano-Seuche hat sich unter der verbleibenden Bevölkerung breit gemacht. Diverse Fraktionen wie die Regierungstruppen der A.I.D. oder die Anhänger eines religiösen Kults um den mysteriösen Eli bekriegen sich auf offener Straße und wütende Roboter sorgen an jeder Ecke für Verwüstung. Als Neuankömmling ist es unsere Aufgabe, mehr über die Hintergründe der Quarantäne herauszufinden und der Stadt Jericho City wieder zu mehr Stabilität zu verhelfen.
Machen wir's kurz: Die Story ist ziemlich Banane. Interessante Themen wie die Beziehung zwischen Mensch und Maschine werden nur angekratzt, aber nie zufriedenstellend behandelt. Das liegt vor allem daran, dass uns trotz vieler Gespräche und Audiologs keiner der Charaktere wirklich in Erinnerung geblieben, geschweige denn ans Herz gewachsen ist. Unsere stumme Spielfigur ist da ebenfalls keine Hilfe.
Erkunden lohnt sich
Als Aufhänger für das Erkunden der offenen Stadtviertel taugt die Geschichte aber allemal. Zu sehen gibt es in Jericho City nämlich einiges. Die Skyline des Stadtzentrums unterscheidet sich deutlich von anderen Gebieten wie dem Park Gideons Rock oder dem Hafen. Mit dem neuen Schauplatz hat Deck 13 einen der größten Kritikpunkte von Teil 1 behoben. Wir erkunden nicht mehr nur dunkle Gänge in Industrieanlagen, sondern sehen öfter mal den freien Himmel und bekommen deutlich mehr Abwechslung geboten.
Das Erkunden der verwinkelten Gassen lohnt sich obendrein. Die Areale sind voll mit Abkürzungen, versteckten Items und NPCs, die uns immer wieder mal mit Nebenquests versorgen. Vieles davon ist optional. Meistens bekommen wir für unsere Mühen aber wertvolle Ausrüstung. Oder zumindest Tech-Scrap, also die den "Seelen" aus Dark Souls entsprechende Währung. Oft lohnt sich auch eine spätere Rückkehr in bereits besuchte Viertel. Einige Wege wie Zip-Lines, öffnen sich erst dann, wenn wir den entsprechenden Greifarm gefunden haben.
Die Technik
The Surge 2 muss sich in Sachen Grafik einige Kritik gefallen lassen. Das liegt vor allem an mangelnden Details und verwaschenen Texturen, durch die Jericho City nicht mehr zeitgemäß erscheint. Das gilt ganz besonders dann, wenn der Blick weg von der Action im Zentrum des Bildes auf die Umgebung schweift. Auch die Charaktermodelle der menschlichen NPCs sind in Gesprächen kaum animiert und hinterlassen einen steifen, leblosen Eindruck. Aufploppende Texturen gehören zur Tagesordnung.
Auf der positiven Seite wirken viele Licht- und Partikeleffekte schick. Die deutsche Synchronisation ist weitestgehend gut. Die veraltete Technik hat immerhin den Vorteil, dass das Spiel auf der von uns getesteten PS4 Pro im Leistungsmodus durchgängig mit 60 FPS lief. Ruckler und Bugs gab es während unseres Tests kaum. Die Ladezeiten beim Gebietswechsel könnten gerne etwas kürzer sein, sind aber noch in Ordnung.
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