Mit The Outer Worlds hat Obsidian Entertainment beliebte RPG-Traditionen wieder aufleben lassen. Trotz geringem Budget ist die Rechnung aufgegangen. Sowohl die überwiegend positiven Kritiken, als auch die Stimmen aus der Community sind begeistert. Auch für mich gehört der Ausflug in die Halcyon-Kolonie definitiv zu den Gaming-Highlights 2019. Umso mehr freue ich mich über die Meldung, dass das Spiel auch finanziell als Erfolg eingebucht wird.
Bei einer kürzlichen Investoren-Konferenz von Take-Two wurde bekannt gegeben, dass das Rollenspiel die Erwartungen übertroffen hat (via VG247). Konkrete Verkaufszahlen wurden nicht genannt. Natürlich sind auch die Reviews nicht am Publisher vorbeigegangen. Das ist großartig, denn damit könnte Obsidian in Zukunft den größten Kritikpunkt aus der Welt schaffen.
Weniger ist mehr
Die Entwickler haben schon Monate vor dem Release keinen Hehl daraus gemacht, dass The Outer Worlds mit wenig Budget entstanden ist. Dass ist im fertigen Spiel auch an jeder Ecke spürbar. Die grafischen Details lassen zu wünschen übrig, NPCs bevölkern zwar die Städte, haben aber keinen eigenen Tagesablauf und stehen meistens nur starr herum.
Die Möglichkeit mit den KI-Begleitern eine romantische Beziehung einzugehen, ist ebenfalls dem mangelnden Geld zum Opfer gefallen. Wirklich geschadet hat das dem Spiel nicht, denn das Quest-Design und die stimmige Spielwelt sind dafür großartig und erinnern wohlig an Mass Effect oder Fallout: New Vegas.
Während The Outer Worlds bereits in Entwicklung war, hat Microsoft das Studio aufgekauft. Die Zukunft von Obsidian dürfte also Xbox-exklusiv sein. Nachdem die Erwartungen nun übertroffen wurden, scheint auch eine Fortsetzung wahrscheinlich, zumal Microsoft das Spiel bereits als mögliches Franchise in Betracht zieht (via GameSpot).
Auch wenn sich über die Xbox-Exklusivität streiten lässt, sind das sehr gute Neuigkeiten für The Outer Worlds. Für Microsoft zu arbeiten heißt nämlich auch, dass eine potentielle Fortsetzung mit deutlich mehr Budget entstehen würde und Geld ist wie erwähnt so ziemlich das einzige, an dem es The Outer Worlds gefehlt hat.
Bitte nur besser, nicht größer
Für mich persönlich geht mit diesem Gedanken aber auch eine kleine Sorge einher. Die Halcyon-Kolonie ist übersichtlich. Eine handvoll Planeten, Raumstationen und Asteroiden stehen zur Erkundung bereit. Wirklich riesig ist keines der offenen Areale. Auch wenn dieser Umstand sicher ebenfalls etwas mit dem begrenzten Budget zu tun hat, ist das für mich ein Vorteil.
Mit dem Abschluss der Hauptmissionen, den Begleiter-Aufgaben und dem Großteil der Nebenquests war ich ungefähr 30 Stunden beschäftigt. In Zeiten von riesigen Open Worlds die mit mühseliger Sisyphos-Arbeit gefüllt sind, habe ich das als äußerst angenehm empfunden. Es freut mich wirklich sehr, dass sich der mehrfach betonte Fokus auf "Qualität statt Masse" am Ende auch wirtschaftlich auszuzahlen scheint.
Ich hoffe, dass es mit The Outer Worlds weitergeht. Die Zeichen für eine Fortsetzung stehen gut und dank Microsoft lässt sich nur erahnen, was Obsidian mit mehr Geld alles anstellen könnte. Mit der Halcyon-Kolonie, den grandios geschriebenen Charakteren und einem witzig-makaberen Universum haben die Entwickler bereits eine sehr gute Grundlage geschaffen. Umso schöner ist es, dass es sich auch für alle Beteiligten gelohnt hat.
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