Zurück in die Zukunft
Unsere Reise (auf der wir unter anderem einen siebenjährigen Schlaf schlummern, drei heilige Steine sowie sechs Amulette sammeln, fünf Weise befreien und ein Königreich retten) beginnt im Kokiri Dorf, einem beschaulichen Örtchen in den Verlorenen Wäldern von Hyrule. Noch bevor wir die Strickleiter von Links Baumhaus herunterkraxeln, um zum ersten Dungeon des Spiels aufzubrechen, genießen wir die Aussicht vom Balkon.
Klar, zu sehen gibt es zwar nur Bäume, ein paar Dorfbewohner und deren schlichte Hütten, das putzige Dörflein erstrahlt jedoch in 3D. Beeindruckend! Der Effekt kann sich im wahrsten Sinne des Wortes sehen lassen: Die Bewohner und deren Behausungen, die Bäume, Gräser und herumschwirrende Blütenblätter und Feen, wirken so plastisch, als würde man durch eine Glasscheibe in ein Miniterrarium blicken, in dem zauberhafte Fabelwesen in ihrer eigenen kleinen Welt leben. Vor allem weitläufige Areale wie die Steppe von Hyrule haben nun wesentlich mehr Tiefe und wirken viel realistischer als die detailarmen Landschaften der N64-Waschküche. Doch auch ohne 3D-Effekt ist The Legend of Zelda: Ocarina of Time 3D ein Fest für die Augen. Optische Tristesse war 1998! Aus matschigen Texturen wurden Wiesen, aus wässrigen Farben wurden kräftige Töne, und die Figuren leiden nicht länger an der Dynamik eines Pappaufstellers. Mimik und Gestik der märchenhaften Bewohner Hyrules versprühen Charme und vermitteln glaubhafte Emotionen. Besonders in den Zwischensequenzen kommt das sehr schön zur Geltung.
Heilige Bäume, heiße Tempel, hungrige Fische
Um die Story des Action-Adventures voranzutreiben, kämpft ihr euch im Lauf des Spiels durch diverse Dungeons (etwa den Deku-Baum, Lord Jabu-Jabus Walfischbauch, eine Eishöhle oder den Feuertempel). In den Verliesen, Schlössern und Festungen, hangeln sich Zelda-Veteranen gedanklich von »Wie ging das denn nochmal?«, über »Boah, hat mich diese Sequenz damals weggefetzt!« bis hin zu »In dem Raum hier war doch irgendwo ein Schalter ...«. Serien-Neueinsteiger sehen sich hingegen mit abwechslungsreichen Aufgaben konfrontiert. Mit dem neuen Analogstick des Nintendo 3DS steuert ihr Link in der Verfolgerperspektive mindestens genauso geschmeidig durch die Areale, wie mit dem N64-Controller. Übrigens: Die Tastenbelegung wurde clever gelöst und perfekt an den 3DS angepasst. So werden auf dem Touchscreen nicht nur die Karte des jeweiligen Gebiets, sondern auch zwei weitere »Touchbuttons« eingeblendet. Ähnlich wie beim N64-Pad stehen euch somit sechs Action-Knöpfe zur Verfügung, die ihr nach Belieben mit den gewünschten Objekten (Flasche, Wundererbsen, Auge der Wahrheit etc.) oder Waffen (Feen-Bogen, Bomben, Bumerang etc.) belegt. Zudem findet ihr auf dem unteren Bildschirm ein Augen-Symbol. Berührt ihr die Taste, schaltet das Geschehen in die Egoperspektive.
Der Clou: Um euch umzusehen und das Areal nach einer Tür, einem Feind oder einer Schatzkiste abzusuchen, benutzt ihr entweder (wie gewohnt) den Analogstick oder bewegt einfach den Handheld! Wenn ihr euren Nintendo 3DS Richtung Zimmerdecke haltet, bewegt Link seinen Kopf nach oben. Zielt ihr mit dem 3DS auf eure Füße, blickt Link nach unten. Genial! Sobald ihr den Schlüsselgegenstand des Spiels, die Ocarina of Time erhalten habt, erscheint zudem ein Flötensymbol auf dem Touchscreen. Im Laufe des Abenteuers erlernt ihr insgesamt 13 Melodien, mit denen ihr das Spielgeschehen beeinflusst: Die Kantate des Lichts versetzt euch direkt zur Zitadelle der Zeit, mit der Hymne der Sonne lasst ihr die Nacht zum Tag werden und mit Zeldas Wiegenlied bestätigt ihr, dass ihr Abgesandte der königlichen Familie seid, was euch Zutritt zu bestimmten Bereichen verschafft. Die Melodien trällert ihr durch unterschiedliche Tastenkombinationen. Von nervigem ins Mikro pusten (wie beim DS-Bruder Spirit Tracks) hat man zum Glück abgesehen.
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