Mit Uncharted 4: A Thiefs End und Uncharted: Lost Legacy ist die Action-Adventure-Serie um Nathan Drake und Co. erst einmal zu Ende. Aber ein kleiner Teil aus dem Universum könnte in The Last of Us weiterleben. Genauer gesagt: ein mikroskopisch kleiner Teil. Wir haben nämlich eine besonders wilde Theorie für euch, laut der Nathan Drake verantwortlich für die Cordyceps-Apokalypse ist.
Aus Versehen Cordyceps
Auch wenn es im ersten Moment weit hergeholt klingt, so unwahrscheinlich ist das Ganze gar nicht. Nathan Drake reist in der Uncharted-Reihe schließlich quer um die Welt. Seine Suche nach verloren geglaubten Artefakten führt ihn an Orte, die seit Jahrhunderten kein Mensch mehr betreten hat.
So auch einige Gräber in der Amazonasregion Südamerikas, die zufällig auch die Heimat des Ophiocordyceps Unilateralis sind, der in unserer Welt nur Ameisen angreift, in der Welt von The Last of Us jedoch ganz Nordamerika den Untergang bringt.
Ophiocordyceps Unilateralis
So gefährlich ist der Pilz für Menschen
Aber nur, weil der aktuelle Cordyceps keine Menschen befällt, muss das ja nicht heißen, das nicht zu irgendeinem Zeitpunkt eine Variation des Pilzes existiert hat, die auch auf Säugetier-Organismen überspringt.
Was, wenn Nathan im ersten Uncharted in der Tempelruine am Anfang des Spiels sehr viel mehr findet als Hinweise auf El Dorado? Was, wenn seit Jahrhunderten an der Erdoberfläche ausgestorbene Sporen befreit wurden, als Sully und er die Ruine erkundeten?
Der Pilz im Grab
Diese Theorie kommt nicht von ungefähr. Zum einen war es nicht so unüblich, dass Schimmelpilze und Bakterien absichtlich oder unabsichtlich in Gräber eingeschlossen wurden, um diejenigen zu bestrafen, die die Ruhe der Toten störten.
Ein gutes Beispiel ist hier das Grab Tutanchamuns, das seit seiner Öffnung in den 1920ern als verflucht gilt. Ungewöhnlich viele Menschen (und ein Kanarienvogel) waren nach seiner Öffnung gestorben.
Tatsächlich vermutet man mittlerweile jedoch keinen erbosten Pharaonengeist hinter den Todesfällen. Der Kanarienvogel wurde von einer Kobra gefressen, und einen Großteil derer, die im Nachhinein starben, könnten sich mit einem einfachen, aber tödlichen Schimmelpilz angesteckt haben.
Aspergillus Flavus, ein Schimmelpilz, verbreitet sich in der Luft und im Boden und braucht nicht viele Nährstoffe. Trifft er jedoch auf den menschlichen Organismus, schädigt er schwache Organe und ruft unter anderem Nierenbluten, Krebs oder Herzversagen hervor. Der Theorie der Wissenschaftler nach wussten die Ägypter von seiner tödlichen Wirkung und schlossen ihn mit Absicht in Tutanchamuns und viele andere Gräber mit ein.
Was, wenn die Einwohner Südamerikas ihren eigenen Fluch hatten? Schließlich erkennen auch Ameisen die erkrankten Tiere und bringen sie so weit weg von ihrem Nest wie möglich. Genau so hätten die Eingeborenen damals vom Pilz wissen und ihre Kranken, die sie als eine Strafe Gottes gesehen haben könnten, fortschaffen können.
Auch die großen Zivilisationszentren verfügten nämlich schon vor Jahrtausenden über ein ausgeklügeltes unterirdisches Höhlen-System, über das Müll und die Reste der Menschenopfer entsorgt wurden.
Mehr dazu
…findet ihr in unserem Artikel über die Menschenopfer der Maya
So könnten sie eine schlimmere Infektion verhindert haben. Und da den Conquistadoren die Kultur der Ureinwohner Südamerikas größtenteils egal war, hätten sie dieses Detail auch gut übersehen können.
Warum ist Nathan Drake kein Zombie?
Nachdem Nathan Drake also so ein Cordyceps-Grab öffnete, hätten Sporen an die Luft gelangen können. Da es sich um einen Pilz handelt, der Feuchtigkeit liebt, dürfte dem Cordyceps die lange Wartezeit unter Tage nichts ausgemacht haben.
Das Pilzmyzel kann wenige Millimeter bis einige Dezimeter in Humus, Holz oder Erde "schlafen" und wird aktiviert, wenn es auf genug Wasser trifft, um zu wachsen. Nathan Drake öffnet das Grab, die inaktiven Sporen werden hinausgetragen und beginnen zu wachsen.
Hier verbleiben sie, auf den ersten Blick harmlos, bis ein menschlicher Wirt vorbeikommt. Vielleicht reicht sogar schon einer der Söldner, die unserem Helden konstant hinterhergeschickt werden.
So viele Tote, wie nach einer typischen Tempelschießerei in Uncharted übrig bleiben, hätten die Pilze sofort genügend Nährboden. Und schon bildet sich die nächste Kolonie. Jetzt muss nur noch ein anderes Säugetier oder ein unbedarfter Wanderer die Sporen in die Zivilisation tragen, und schon ist es geschehen.
Von Südamerika gelangt der Pilz dann über infiziertes Getreide und schon steht der Untergang der Zivilisation vor der Tür.
Wie hängen die Welten zusammen?
Zuletzt stellt sich nur noch die Frage, wie wir auf die Idee kommen, dass beide Welten im gleichen Universum spielen könnten.
Beide Spiele sind vom gleichen Entwicklerstudio: Naughty Dog. Und ein paar der Entwickler konnten es sich einfach nicht nehmen, die beiden Universen durch zahlreiche Anspielungen miteinander zu verbinden.
Der The Daily Metro, eine Zeitung in The Last of Us, bewirbt beispielsweise ein Uncharted 13 mit Justin Bieber als Nathan Drake. In Uncharted 4 gibt es ein Werbeplakat für The Last of Us: American Daughters, das als möglicher Nachfolger für den (ebenfalls von Entwicklerstudio Naughty Dog in Auftrag gegebenen) Comic The Last of Us: American Dreams gehandelt wird.
Und für alle, die das zwar als nette Easter Eggs, aber nicht als Verbindung sehen, findet sich der Gegenbeweis in einer Zeitschrift in Uncharted 3. In dem Londoner Teil des Spiels liegt in einem Pub eine Zeitung aus. Dort wird neben der Frage, warum wir unsere Haustiere lieben auf der Titelseite auch vor einem tödlichen Pilz gewarnt, der die Wissenschaftler verblüffe.
Dass es sich dabei um den Cordyceps handelte, bestätigte sogar Naughty Dog's Neil Druckmann in einem Interview mit Kotaku. Dieses Easter Egg erschien, zusammen mit Uncharted 3, noch vor der Ankündigung von The Last of Us, und hätte dem Studio fast ihren eigenen Reveal vorweggenommen.
Nehmen wir die Zeit in Betracht, die der Pilz theoretisch für die Verbreitung brauchte, passt diese Zeitschrift perfekt zu unserer Theorie. Ellie, Joel und die anderen können sich also bei Nathan Drake bedanken, der die Pilzinvasion wahrscheinlich zusammen mit Elena von einer tropischen Insel aus beobachtet.
Apokalypse Darmstadt
Übrigens hätte Nathan Drake für inaktive Cordycepssporen gar nicht bis nach Südamerika reisen müssen. Darmstadt hätte auch gereicht.
In der Grube Messel, einer Grabungsstätte und Teil des UNESCO Weltkulturerbes, wurden neben unzähligen gut erhaltenen Spezies aus dem Eozän auch 48 Millionen alte Ameisen gefunden, die sich in Blätter verbissen hatten.
Mit einem etwas freundlicheren Klima hätte das Ende der Welt also auch in Hessen beginnen können.
Was sagt ihr zu unserer Theorie? ;)
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