Volle Kontrolle
Besonders gespannt waren wir auf die Steuerung: Lassen sich die komplexen Menüs und Bewegungen unseres Tamriel-Helden auch problemlos mit dem Controller bedienen? Nach unseren ersten Eindrücken mit dem PlayStation-4-Pad, können wir fast ohne Einschränkungen sagen: Ja!
Zwar braucht es etwas Eingewöhnungszeit, bis die verschiedenen Kommandos in Fleisch und Blut übergegangen sind. Unsere kleinen Probleme (»Wie zur Hölle stecke ich meine Waffe wieder weg?«) können aber recht schnell mit einem Blick auf die Buttonbelegung gelöst werden, danach streifen wir aber durch die Landschaften, als wäre ESO vom Start weg für die Konsolen erschienen. Die Kämpfe fühlen sich wundervoll direkt an, auch der Einsatz von Magieangriffen klappt problemlos.
Durch den Einsatz von Ausweichrollen und Seitwärtsschritten entsteht gerade bei den Kloppereien mit mehreren Feinden eine herrliche Dynamik, ein gut verzahntes System von Reaktion und Gegenreaktion blitzt immer wieder durch. Die Käfer in Morrowind greifen uns zum Beispiel mit einer Rammattacke an.
Praktisch für uns, dass das Gebiet für den Angriff vorher rot auf dem Boden markiert wird. So können wir flink zur Seite hechten, das Biest ins Leere donnern lassen und anschließend die ungeschützte Rückseite mit unserem Schwert bearbeiten. Bei der Controllersteuerung hat Bethesda einen ziemlich guten Job gemacht!
Anschluss gesucht
Zwar lässt sich ESO wie schon gesagt problemlos alleine spielen, deutlich spaßiger wird es allerdings, wenn man entweder mit oder gegen anderer Spieler in die Schlacht zieht. Wer will, kann sich mit anderen zu Gruppen von maximal vier Spielern zusammenschließen, Kriegszüge bestehen wiederum aus sechs Gruppen à vier Mann.
Die sind vor allem im PvP wichtig. Wer nämlich keine Lust mehr hat, nur Monster zu verdreschen, der reist nach Cyrodill (der Schauplatz von Oblivion) und stürzt sich in die Fraktionskämpfe um Festungen, Erfahrungs- und Allianzpunkte. Letztere können wir in besonders wertvolle Waffen oder Rüstungsteile investieren.
Der Haken an der Sache: In der Beta lief uns bekanntlich kaum ein anderer Spieler über den Weg. Menüpunkte für das Einladen anderer Tamriel-Abenteurer haben wir schon gesehen, wie Einladungen allerdings in der Praxis funktionieren, wie man sich in Gilden zusammenschließt und wie sich das Spiel unter dem Ansturm von vielen Spielern schlägt, können wir aber erst ab dem 9. Juni beurteilen, wenn das Spiel offiziell im Laden steht.
Groß und schön
Die technische Umsetzung ist Bethesda gut gelungen, wirklich glänzen kann ESO zumindest optisch aber nicht wirklich. Sehr gut gefallen uns die variantenreichen Schauplätze, die allesamt eine dichte Atmosphäre aufbauen. Von den düsteren Gängen in Kalthafen über das geschäftige Treiben in Davons Wacht und die gigantischen Riesenpilze im Morrowind-Gebiet bis hin zu den malerischen schneebedeckten Bergen auf der Insel Ödfels gab es schon in unseren ersten Spielstunden einiges zu sehen. Tolle Lichteffekte (zum Beispiel bei einem Sonnenuntergang) sorgen zudem für den ein oder anderen kleinen Augenöffner.
Schattenseiten gibt's aber auch: Einige Texturen sind matschig, manche Animationen wirken hölzern und ungelenk. Damit bewegt sich Tamriel Unlimited auch grafisch auf dem Niveau eines Skyrim. Das ist okay, PlayStation 4 und Xbox One werden aber nicht annähernd an ihre Leistungsgrenze getrieben.
Auf der akustischen Seite ragt vor allem die bereits erwähnte fantastische deutsche Synchronisation heraus, die orchestrale Musikuntermalung hält sich dagegen meistens dezent im Hintergrund, dreht bei Kampfsequenzen aber auch mal ordentlich auf - genau so soll es sein.
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