Deine Fraktion, dein Gebiet
Abhängig von unserer gewählten Fraktion landen wir danach entweder im Nordosten der Karte, wo Morrowind liegt (Ebenherz-Pakt), im Nordwesten (Dolchsturz-Bündnis) oder Südwesten (Aldmeri-Dominion). Jedes große Gebiet ist dabei in fünf Einzelabschnitte unterteilt, zwischen denen wir später beliebig hin- und herreisen dürfen.
Entweder zu Fuß, per Reittier oder auch einer praktischen Schnellreise-Funktion. Die Regionen sind dabei herrlich abwechslungsreich. Während Valenwood im Südwesten zum Beispiel von dichten Wäldern und klaren Bachläufen durchzogen ist, dominieren in Hammerfell im Nordwesten vor allem schroffe Felsen und matschige Sümpfe.
Komplett offen ist die Spielwelt allerdings nicht, in die Hoheitsgebiete anderer Fraktionen dürfen wir erst, wenn wir Maximallevel 50 erreicht haben - dann aber nur in einer eigenen Instanz und ohne feindliche Spieler.
Die Wegfindung funktioniert dank vieler Anzeigen auch auf der Konsole hervorragend, allerdings nervten uns nach einem Ableben die stellenweise recht langen Laufwege, und die Karte ist nicht besonders komfortabel zu bedienen. Außerdem wirkt die Welt trotz der herumstreifenden Monster recht leer, was sich aber spätestens mit dem offiziellen Start des Spiels im Juni geben dürfte.
Hohe Questqualität
Wie in nahezu jedem Rollenspiel haben wir auch in ESO vor allem eines im Sinn: aufleveln und stärker werden! Das funktioniert hauptsächlich durch das Lösen von Quests, die wir von NPCs erhalten. Die Aufgaben gehen dabei recht gemächlich los, im Örtchen Davons Wacht müssen wir zum Beispiel für den spitzohrigen Nahil Heleran eine Flasche mit wertvollen Amaya-Tränen aus einer Schänke mopsen.
Dafür schauen wir uns vor Ort erst einmal um und erfahren in einem Gespräch mit einem der Gäste, dass der Wirt Mäuse abgrundtief hasst und hinter seinem Tresen hervorgestürmt kommt, wenn er eines der grauen Viecher sieht. Also machen wir uns auf die Suche nach den entsprechenden Piepstieren, fangen in der Nähe eines und setzen es im Gastraum der Schänke aus. Die Flasche vom verwaisten Tresen zu stehlen, ist dann letztendlich ein Kinderspiel.
Toll: Selbst die simpleren Aufgaben wirken nicht wie langweiliges »Sammel dies«- oder »Töte jenes«-Füllmaterial, sondern führen oft in größere Quests, die sich später vielfältig verketten können, und erzählen zudem meist eine eigene kleinere Hintergrundgeschichte, das schafft Tiefe und Glaubwürdigkeit. Dabei hilft auch die fantastische deutsche Sprachausgabe.
Sämtliche (!) Gespräche des Spiels sind auf NPC-Seite vertont, bei jeder noch so kleinen Nebenquest gibt es Sprachausgabe zu hören. Insgesamt wirkten bei der Entstehung über 80 größtenteils hochkarätige Sprecher mit, darunter zum Beispiel die deutschen Stimmen von Nicholas Cage und John Travolta. Ein echter Hochgenuss.
Wie auch die Abwechslung bei den Quests: Mal müssen wir uns beispielsweise drei Runensteine schnappen, mal unbemerkt in einer Siedlung Diebstähle begehen und dann wieder befreundete Mitstreiter aus einem brennenden Dorf befreien.
Schon in unserer Anspielphase kam so keine Langeweile auf. Komfortabel ist auch, dass wir mehrere Quests gleichzeitig annehmen und mit einem Knopfdruck zwischen den Aufgaben hin und herwechseln können.
Phasing-Technologie
The Elder Scrolls Online arbeitet mit der Phasing-Technologie. Dank dieser verändert sich die Spielwelt nach längeren, abgeschlossenen Quests nachhaltig für uns. In der Beta konnten wir das noch nicht beobachten, im fertigen Spiel wird sich das dann etwa so niederschlagen, dass eine Burg, die gerade noch unter einem massiven Ansturm stand und dann von uns gerettet wurde, plötzlich friedlich vor uns liegt. Für andere Spieler, die die entsprechende Quest noch nicht erledigt haben, befindet sie sich noch immer im Kampfzustand.
Stetiger Fortschritt
Haben wir genug Quests erfolgreich absolviert, werden wir mit einem neuen Level, einem Attributs- und einem Fertigkeitspunkt belohnt. Die Attributsverbesserung ordnen wir einem der drei Bereiche Magicka, Leben und Ausdauer zu. Ersterer erhöht unseren Manavorrat und verbessert Zauber, der zweite Punkt verschafft uns mehr Lebenspunkte, und mit höherer Ausdauer können wir unter anderem länger laufen oder unsere Waffe schwingen, ohne verschnaufen zu müssen.
Allein damit lässt sich der Charakter vielfältig entwickeln, die Fertigkeitspunkte machen das System aber noch komplexer. Denn die lassen uns unseren Charakter in etlichen weiteren Kategorien darunter zum Beispiel Vorteile für Völker, Rüstungen etc. spezialisieren, verbessern und anpassen.
Und dann gibt's ja auch noch ein umfassendes Craftingsystem, mit dem wir Gegenstände verbessern oder gleich selbst herstellen können: schicke und starke Klamotten und Waffen sowie Tränke und Nahrung.
Wer braucht schon Freunde?
Dass ESO bei Spielgefühl und Komplexität seiner Systeme sehr stark dem Rollenspiel-Hit Skyrim von 2011 ähnelt, hat sowohl Vor- als auch Nachteile. Denn während Kenner des Elder-Scrolls-Universums mühelos alle Völker, Fertigkeiten, Orte und Namen zuordnen können und sich von Beginn an heimisch fühlen, werden Neueinsteiger gerade zu Beginn wie der Ochs vorm Berge stehen.
Denn bis man sich ins vielschichtige und faszinierende Tamriel reingefuchst hat, vergeht einige Zeit. Dafür gibt's keinen Gruppenzwang wie in vielen anderen (PC-)MMOs, denn die meisten der Haupt- und Nebenquests lassen sich auch problemlos alleine erledigen.
Perfekt für einsame Wölfe, die wie in den bisherigen Teilen der Elder-Scrolls-Saga am liebsten für sich sind. Nur für spezielle Dungeons und kleinere Weltevents (etwa eine Invasion von Molag Bals Monstern) benötigt man zwingend eine schlagkräftige Truppe.
Die Faszination liegt darin, in die Rolle der unterschiedlichen Völker und Klassen zu schlüpfen, ihre Hintergründe zu erfahren und in der Welt nach Beute und Belohnungen zu suchen. Und das zahlt sich auch aus, denn überall finden wir etwas, ständig werden wir für unseren Erkundungsdrang belohnt.
Drei gefundene Himmelscherben bringen etwa einen Fertigkeitspunkt. Die Möglichkeiten sind ebenso vielfältig wie lohnend. Alles erlauben dürfen wir uns in Tamriel allerdings nicht.
Als wir zum Beispiel bei einem Händler einen Gegenstand klauen, werden wir gesehen und erbarmungslos von der Stadtwache gejagt, weil die scharf auf das ausgesetzte Kopfgeld ist. Kriminelle Machenschaften wollen also auch in The Elder Scrolls Online gut überlegt sein.
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