Als Ubisoft im Sommer 2022 The Division: Resurgence, den Mobile-Ableger der Deckungs-Shooter-Reihe ankündigte, dürften nicht wenige etwas ernüchtert gewesen sein. Schließlich war die Hoffnung auf einen dritten "großen" Teil nie wirklich erloschen, stattdessen gab es "nur" die Aussicht auf ein Division fürs Handy und Tablets.
Im Rahmen der Ubisoft Forward wurde der Titel nun ausführlicher vorgestellt und wir konnten bereits vorab einen Blick ins Spiel werfen – und müssen zugeben, dass sich unsere ohne Zweifel vorhandene Skepsis in positive Überraschung gewandelt hat. Denn es sieht alles danach aus, als würden wir hier einen vollwertigen Ableger bekommen – mit allen Vor- und Nachteilen natürlich, die die Mobileplattform mit sich bringt.
Free2Play und bekannte Story
Die vermutlich wichtigste Information zuerst: The Division Resurgence erscheint für iOS und Android und ist ein Free2Play-Titel. Ihr könnte das Spiel also grundsätzlich kostenlos zocken, werdet Ingame aber auch Optionen finden, Echtgeld auszugeben.
Was hat Resurgence storytechnisch zu bieten? Die Geschichte erinnert stark an die des ersten The Division. Eine tödliche Krankheit hat sich rasend schnell in New York City und den ganzen USA verbreitet und weite Teile der Bevölkerung ausgelöscht. Als die noch verbliebene Ordnung in diesem Chaos durch Plünderer und andere Kriminelle ins Wanken gerät, wird ein Team von Spezialagenten entsandt, um dem Einhalt zu gebieten – eben die Division.
Viel erwarten solltet ihr hier storytechnisch natürlich nicht, schon der Plot der "großen" Division-Spiele war ausgesprochen dünn und kaum der Rede wert. Laut den Entwicklern ist die Storyline von Resurgence immerhin "kanon" mit denen aus Teil 1 und 2 und bietet etwa neue Charaktere und Fraktionen, kennen müsst ihr die Geschehnisse der bisherigen Spiele allerdings nicht.
Hier könnt ihr euch den Trailer zur Resurgence anschauen:
Ein echtes Division – nur in "kleiner"
The Division Resurgence legt seinen Fokus aber ohnehin nicht auf die Geschichte, sondern auf das Gameplay, das wenig überraschend ebenfalls sehr stark an das der bestehenden Division-Spiele erinnert.
Ihr seid also alleine oder mit bis zu drei anderen Spieler*innen im Koop im recht frei erkundbaren New York unterwegs und erledigt darin diverse Haupt- und Nebenaufgaben. Im Kern ist auch Resurgence ein Deckungs-Shooter, ihr klemmt euch also hinter diverse Barrikaden und Hindernisse und nehmt Feinde mit unterschiedlichen Waffen aufs Korn.
Neben der reinen Action ist der Rollenspielaspekt die zweite zentrale Säule von Resurgence und auch die hat Ubisoft für den Mobile-Ableger adaptiert. Durch erledigte Feinde und Missionen sammelt ihr Erfahrungspunkte, die euch dann im Rang steigen lassen und damit Zugangsvoraussetzungen für neue Missionen schaffen.
Außerdem können wie gewohnt Rüstungsteile und Waffen gefunden oder gekauft werden, die sich mit Materlien verbessern und aufwerten lassen. Das resultiert dann in einer schon aus den großen Division-Teilen bekannten Loot- und Sammelspirale.
Die wertvollsten Gegenstände und Rüstungen findet ihr in der Dark Zone, hier trefft ihr aber auch auf besonders harte KI-Gegner*innen und konkurriert zudem mit anderen Spieler*innen und könnt auch Ausrüstung verlieren.
The Division goes MMO
Schon Teil 1 und 2 hatten einen starken Multiplayer-Fokus, bei Resurgence geht Ubisoft laut eigener Aussage aber noch einen deutlich größeren Schritt Richtung MMO. Das bedeutet, dass New York City nun nicht mehr instanziert ist, stattdessen ist die Spielwelt laut den Entwicklern ein "offener Social Space", ihr werdet also auf deutlich mehr Agent*innen treffen. Und auch einen reinen PvP-Modus wird es in Resurgence geben – in "Conflict" treten zwei Viererteams gegeneinander an, um Kontrollpunkte zu halten.
Technisch strebt Ubisoft mit Resurgence nichts geringeres als einen "Benchmark" an, also einen Meilenstein – im Mobile-Bereich natürlich. Als Grundlage für den Titel fungiert nicht die bislang verwendete Snowdrop-Engine, sondern die Unreal Engine 4, die zumindest in den von uns gesehenen Szenen auch ganze Arbeit leisten.
Eine ziemlich detaillierte Spielwelt, solide Animationen und auch grafische Spielereien wie Tag- und Nachtwechsel oder dynamische Wettereffekte sollen dieses Ergebnis in der fertigen Version noch abrunden.
Ausprobiert: So spielt sich Resurgence
Wir konnten über einen Vorabzugang auf dem Smartphone bereits eine Preview-Version von The Division: Resurgence ausprobieren. Nachfolgend findet ihr ein paar knappe Eindrücke:
- fühlt sich wie ein "großes" Division an, alle wichtigen Elemente sind an Bord
- präzise Steuerung, auch auf längere Distanzen genaue Treffer möglich
- viele Anpassungsmöglichkeiten für die Steuerung, etwa automatisiertes Deckung nehmen etc.
- viele Aktionselemente auf dem Screen, mehrfach schossen wir "aus Versehen", weil wir mit dem Finger auf die Symbole kamen
- Gadget-Einsatz (z.B. Gegnermarkierung) funktioniert sehr intuitiv
- sehr gute Optik und problemlose Performance (Testgerät iPhone 12 Pro Max)
- KI der Gegner wirkt noch etwas konfus, laufen teilweise stumpf in die Schusslinie etc.
- Loot-Spirale ähnlich motivierend wie in Division 1 und 2
- Story wie erwartet recht flach, Gameplay dafür ziemlich gelungen
Neue Beta-Phase startet im Juni – aber nicht bei uns
Wenn ihr Resurgence selbst ausprobieren wollt, habt ihr schon bald die Gelegenheit dazu. Denn eine neue regionale Beta startet bereits am 13. Juni. Allerdings nur in Schweden, Finnland, Dänemark, Chile, Norwegen, Australien, Niederlande und Spanien. Weitere Länder sollen zu einem späteren Zeitpunkt folgen. Einen Release-Termin für das komplette Spiel gibt es bislang noch nicht.
Eindruck der Redaktion
Tobias Veltin
@Frischer_Veltin
Ich bin ein Riesen-Fan von The Division 1 und 2, habe unzählige (Koop-) Stunden in die Titel versenkt. Dementsprechend gespannt war ich auf die Mobilumsetzung. Und tatsächlich sieht es ganz so aus, als würden Fans hier ein ziemlich komplettes The Division-Paket bekommen, das vor allem in Sachen Umfang auch locker "The Division 3" heißen könnte. Alle wichtigen und motivierenden Elemente sind an Bord und meine Proberunden machten dementsprechend schon eine Menge Laune – auch wenn ich vermutlich in diesem Leben kein Fan von simulierten Knöpfen auf Touchbildschirmen mehr werde.
Was mir allerdings fehlt ist ein wirkliches Alleinstellungsmerkmal im Vergleich zu den "großen" Teilen. Denn Resurgence verpackt das Division-Gefühl zwar sehr überzeugend in ein kompakteres Format, wirkliche Neuerungen fehlen mir hier aber noch. Aber wer weiß, vielleicht kommen die ja in Zukunft über neue Seasons ins Spiel.
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