Von Joker zu Bane
Heath Ledger stahl mit seiner Darstellung des Joker jedem anderen Darsteller in The Dark Knight die Show - eine Leistung die postum mit dem Oscar honoriert wurde und die die Messlatte für Bane-Darsteller Tom Hardy nahezu unerreichbar hoch legte. Bane ist ein hochintelligenter und körperlich überaus gefährlicher Terrorist, der allerdings eine Schwäche hat: Er ist von Schmerzmitteln abhängig, die ihm durch seine Maske auf dem Kopf verabreicht werden. Hardy gibt der Figur des Bane eine starke Körperlichkeit. Alleine das breite Kreuz des Schauspielers füllt schon die Breitbild-Dimensionen des Films aus. Eine langsame Sprache steht in starkem Kontrast zu abrupt schnellen Bewegungen.
Seine Bedrohlichkeit wächst vor allem aus dem Zusammenspiel zwischen ihm und Batman: Die Nolan-Brüder bauen ihre gegenüber den Comics sehr freie Interpretation vor allem auf parallele Entwicklungen der beiden Personen Bane und Wayne. Batman muss sich erst eine Tracht Prügel abholen und von Bane gedemütigt werden, um das wahre Leiden Banes und damit sein eigenes zu erkennen. Nur indem Batman sich darauf einlässt, kann er wieder zum Dunklen Ritter erwachsen.
Symbole überall
The Dark Knight Rises spielt gerne mit Symbolen. Der Spiegel der Seele, den Bane Batman vorhält, ist nur eines davon. Gotham City ähnelt immer mehr dem realen New York. Kein Wunder, dass der Überfall auf Gothams Börse selbst für Ortsunkundige erkennbar in der Nähe der Wall Street gedreht wurde und dass die eine oder andere Anspielung auf die Occupy-Bewegung fällt. So wird die Anfälligkeit des Finanzsystems zum großen Hebel, der die Handlung in Gang bringt.
Die Drehbuchschreiber sind sichtlich bemüht, jeder Aktion einen Sinn zu geben. Das geht dann manchmal aber auch zu weit: Wenn Batman und Catwoman in allerhöchster Gefahr zuerst über den Sinn des Lebens diskutieren, bevor sie sich in die Schlacht stürzen, kann der Zuschauer die Logik dahinter kaum noch nachvollziehen.
Auch ist erkennbar, dass sich der Film darum bemüht, für jede Entscheidung eine Erklärung zu finden. So werden Charaktere nur als Motivationshilfe aufgebaut. Dies trifft vor allem auf die Figur der Catwoman Selina Kyle zu. Sie ist den ganzen Film über omnipräsent. Die komplette Handlung würde aber auch funktionieren, wenn sie nicht dabei wäre. Das wäre allerdings schade: Anne Hathaway macht in ihrem Katzenoutfit nicht nur optisch eine gute Figur. Sie kann auch gut schauspielern und ist für gelungene One-Liner verantwortlich.
Etwas schade ist, dass Catwoman gegenüber den übrigen kostümierten Gestalten in Nolans Batman-Welt vergleichsweise normal rüberkommt. Das gehört zwar zum Plan, bei Batman alles etwas lebensechter zu gestalten. Andererseits wird sich vermutlich in ein paar Jahren keiner mehr an Hathaways Auftritt in The Dark Knight Rises erinnern.
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