Geläuterte Kreuze
Waffenkombos sind wichtig, um in späteren Abschnitten von The Cursed Crusade überhaupt eine Chance gegen Sarazenen und andere Feinde zu haben. Die langen nämlich gerne mal ziemlich übel zu. Doch was sind eigentlich diese Siegpunkte, die man im Statusmenü ausgibt? Dabei handelt es sich um Belohnungen, die der Spieler am Levelende für erledigte Bonusziele bekommt. So sind in den meisten Abschnitten Truhen versteckt -- gerne auch mal abseits des eigentlichen Weges in den hintersten Ecken von ellenlangen, menschenleeren Gassen. Findet man alle Kisten, gibt es einen Siegpunkt. Andere Sonderziele drehen sich um »blutige Kreuze« und verlorene Seelen, die Denz läutern muss, um Siegpunkte einzuheimsen. Das »Läutern« funktioniert nur in der Höllendimension, da sowohl Kreuze als auch verlorene Seelen in der realen Welt unsichtbar sind. Zum Glück genügt ein simpler Tastendruck, um hinüberzuwechseln und auf die Jagd zu gehen. Denz und Esteban sind in ihrer Dämonenform nicht nur stärker, sondern erhalten nach jedem Kapitel des Spiels (insgesamt gibt es fünf Kapitel) auch neue Kräfte. Zum Beispiel die Fähigkeit, Gegner und Geisterwesen per Feuerstrahl zu läutern oder in Sackgassen brüchige Mauerstücke zu identifizieren und einzureißen. Mit der Spielmechanik der zwei unterschiedlichen Daseinsebenen hätte man so manches clevere Rätsel in die tumbe Schnetzelei einbauen können, doch das riesige Potenzial, das geradezu herausschreit: »Hey, ich bin da, stell was mit mir an!«, bleibt ungenutzt.
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Der unfertige Kreuzzug
Eigentlich hat The Cursed Crusade alles, was man für eine unterhaltsame Schnetzelorgie braucht: tonnenweise Kombos, viele Waffen, Magie, Dämonen und literweise Pixelblut. Doch damit endet die Liste der gelungenen Spielelemente auch schon, denn egal ob Kampfsystem, Technik oder Handlung: Alles ist zweit- bis drittklassig umgesetzt. Das Spiel sieht stellenweise aus, als habe man das technische Grundgerüst eines Spiels für die erste Xbox in HD hochgerechnet -- samt stocksteifer Animationen, peinlicher Clippingfehler (Charaktere verschwinden in Wänden), mieser Physik-Engine mit teils schwerelosen Objekten und matschiger Texturen. Dazu gesellt sich ein sanftes Dauerruckeln, das zusammen mit den immer wieder auftretenden horizontalen Zeilenverschiebungen für Kopfschmerzen sorgt. Lediglich der Soundtrack klingt toll -- sofern man der beiden Stücke, die stur und ohne jegliche Dynamik in Zwischensequenzen wie Kampfgetümmel heruntergeleiert werden, nicht nach 20 Minuten bereits überdrüssig ist. Mit einem halben bis ganzen Jahr zusätzlicher Entwicklungszeit hätte The Cursed Crusade das Zeug zum Hit gehabt, doch in der vorliegenden, bereits mehrfach verschobenen Fassung mag einfach kein richtiger Spielspaß aufkommen. Auch nicht im Koop-Modus, für den in diesem Fall gilt: Geteiltes Leid ist nicht immer halbes Leid!
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