Seite 2: The Conjuring: Die Heimsuchung - Klassisch, schaurig, schön

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Mit der »wahren Begebenheit«...

... ist das ja immer so eine Sache. Da kann der Skeptiker glauben, was er möchte. Ob die Perron Familie wirklich fies grinsende Dämonen auf ihren Schränken sitzen sah, wissen wir natürlich nicht. Fakt ist, dass das Ehepaar Warren wirklich zu den weltweit anerkanntesten Dämonologen gehörte. Der Kriegsveteran und seine Frau tourten tatsächlich durch US Colleges und berichteten von ihren paranormalen Fällen, die ihnen zu Hauf zugetragen wurden.

Der wohl bekannteste davon wurde schon fast ein dutzend Mal verfilmt und ist unter dem Namen Amityille Horror jedem Filmfan ein Begriff. Wan versucht, die Bindung zur Realität vor allem durch den Abspann des Filmes noch zu verstärken. Hier werden nicht nur Bilder des mittlerweile verstorbenen Ed Warren und seiner Frau Lorraine eingeblendet, sondern auch Familienschnappschüsse der Perrons.

Anscheinend war ihr Fall so schockierend, dass er in den Warren-Akten bis heute unter Verschluss gehalten wurde. Für einen Horrorfilm ist das natürlich einen ideale Voraussetzung! Ob diese Verbindung zur Realität wirklich nötig ist, um den Film schockierend zu finden, ist jedem selbst überlassen. Wer jedoch kein eingefleischter Horror-Fanboy ist, der lässt sich durch eine solche Prämisse sicher noch ein bisschen mehr fesseln.

Die klassischen Werte

Schon in Insidious besann James Wan sich auf die eher klassischen Aspekte des Horrorfilms. Dies arbeitet er bei Conjuring noch einmal richtig aus. Nicht selten erinnert der Film an Kultklassiker wie Der Exozist. Mit einer wild-attackierenden Vogelschaar wird sogar Hitchcock Tribut gezollt.

Wan arbeitet viel mit Atmosphäre, Stimmung und Musik, wenig mit graphisch-schockiernden Bildern. Doch wenn diese dann kommen, dann sitzen sie richtig. Der Schreckeffekt, der den Zuschauer fast aus dem Sitz springen lässt, ist Wan das eine oder andere Mal sicher. Doch er führt das Publikum auch irre: manchmal sind wir uns sicher, dass gleich ein richtiger Schocker kommt, der dann aber ausbleibt. Ein schöner Trick, der einem das Blut in den Adern gefrieren lässt, ohne das wirklich etwas passiert.

The Conjuring: Die Heimsuchung - Trailer: Nach einer wahren Geschichte Video starten 2:24 The Conjuring: Die Heimsuchung - Trailer: Nach einer wahren Geschichte

So genießt man The Conjuring in konstanter Anspannung, immer gewappnet für den nächsten Schocker. Dabei kommt Wan gänzlich ohne wirklich innovative Neuheiten aus. Die Geschichte ist recht voraussehbar. Von dem Familienhund, der die Gefahr als erstes wittert und natürlich sofort dran glauben muss, über die Kinder, die Monster in ihren Zimmern vermutet. Neu erfunden wird hier so gut wie nichts. Seltsamerweise schadet das dem Film wenig und Conjuring kann trotz Klischeetreue gut unterhalten.

Fazit

Anne Facompre: James Wans Conjuring ist ein atmosphärischer Horrorthriller, der sich auf ganz klassische Elemente beruft und durch sein Understatement richtig schocken kann. Dabei gibt es wenig Neues, im Gegenteil: Vieles haben wir fast genauso schon das eine oder andere Mal gesehen.

Die wirkliche Überraschung liegt darin, dass diese ganz klassischen und fast schon abgekauten Elemente immer noch so gut ziehen und der Film trotz mangelnder Innovativität wirklich Spaß macht.

Warum Wan seine Geschichte allerdings explizit mit dem komplett anderen Warren Fall der besessenen Puppe Annabelle einrahmen musste, ist fraglich. Das schreit schon fast nach einem weiteren Film.

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