Wir haben lange genug darauf gewartet, dass ein neues Tekken erscheint. Seit Tekken 7 sind über acht Jahre vergangen und jetzt nimmt die Durststrecke endlich ein Ende. Tekken 8 ist da und haut ordentlich rein – mit neuer Grafik-Engine, neuen Kämpfern, neuem Heat-System und haufenweise Inhalten. Aber reicht das, um sich gegen die Konkurrenz durchzusetzen? Spoiler-Alarm: Ja.
Tekken 8 spielt sich immer noch wie früher, nur ein bisschen besser
Es ist ein schmaler Grat bei so einer altehrwürdigen Reihe wie Tekken: Wird zu viel am Kampfsystem geändert, verschreckt das die alten Hasen. Kommen zu wenig Neuerungen ins Spiel, langweilen sie sich.
Tekken 8 gelingt die goldene Mitte: Ihr könnt immer noch dieselben, lieb gewonnenen Kombos mit Yoshimitsu, Law und Co. abfeuern. Wer ein älteres Tekken gespielt hat, dürfte sich sofort wohl und wie zu Hause fühlen.
Das Rage-System aus Tekken 7 kehrt zurück und lässt euch mehr Schaden austeilen und besonders starke Angriffe auf Knopfdruck auslösen – aber nur, wenn ihr schon richtig viel einstecken musstet und kurz vor dem KO steht.
Aber es gibt auch viel Neues: Vor allem das Heat-System bringt nochmal eine ganz neue, strategische Ebene ins Spiel. Ihr könnt eure Heat-Leiste jederzeit aktivieren, um einerseits bestimmte neue, stärkere Angriffe freizuschalten. Andererseits lässt sich aber auch hier auf Knopfdruck eine extrem mächtige, automatische Kombo namens Heat Smash auslösen.
Das sorgt natürlich für taktische Überlegungen: Ist es schlau, schon am Anfang einer Runde möglichst viel Schaden auszuteilen, oder warte ich lieber, bis es nötig wird? Und nutze ich die zehn Sekunden Heat, um mehrere extrastarke Angriffe zu fahren, die ich sonst nicht habe, oder setze ich alles auf eine Karte und haue mit dem Heat Smash rein? Überlegt es euch gut: Wenn der geblockt wird, wäre das natürlich fatal.
Was und wo haben wir gespielt?
Wir konnten Tekken 8 seit der letzten Woche ausgiebig auf der PS5 spielen. Dabei waren die Online-Funktionen leider noch nicht zugänglich, zum Multiplayer können wir also dementsprechend noch keine Einschätzung abgeben.
Ansonsten unterlag unser Test-Muster aber keinerlei Einschränkungen und es gab auch technisch keine Probleme.
Tekken 8-Modi und Umfang: Das steckt drin, was kommt noch nach?
Diese Modi stehen euch direkt zur Verfügung:
- Arcade Challenge: Einführung mit eigenem Avatar und Mini-Metastory
- Story-Modus: Das Herzstück für Singleplayer-Fans
- Story-Kapitel: Je 5 Kämpfe und eine kurze Cutscene pro Charakter
- Arcade: Acht Kämpfe pro Charakter hintereinander, ohne Story
- Tekken Ball: Der alternative Volleyball-Modus steht direkt zur Verfügung
- Ghost Challenge: Kämpft gegen CPU-Charaktere, die KI-gestützt auf euren Moves basieren.
- Online-Multiplayer
- Lokaler Multiplayer
- Training
Arcade Challenge
Das ist neu: Neben dem Heat-System hat Tekken 8 auch die sogenannte Arcade-Challenge im Gepäck. Dieser Modus richtet sich in erster Linie an Einsteiger*innen und führt euch perfekt in die Welt von Tekken ein.
Dazu basteln wir uns erst einmal einen niedlichen Avatar, mit dem wir dann durch verschiedene Arcade-Hallen stromern. Dort treten wir gegen immer stärker werdende Charaktere an, bekommen auf spielerische Art und Weise alles Wichtige in Tutorials erklärt und erleben eine nette, aber recht belanglose Story.
Das bietet allerlei Möglichkeiten zum Trainieren, im Rang aufsteigen und Freischalten kosmetischer Inhalte. Mit denen dürft ihr dann eure Charaktere, den Avatar und auch das HUD frei Schnauze an eure Vorlieben anpassen. Besonders nett sind die vielen Appelle, das Spiel auf ganz eigene Art zu genießen und vor allem Spaß mit Tekken 8 zu haben.
Der Story-Modus von Tekken 8
Die epische Tekken-Story rund um den Michima-Clan, die G-Corporation und Yggdrasil wird auch in Tekken 8 fortgesetzt. Das Ganze besteht vor allem aus haufenweise Film-Sequenzen, die immer wieder nahtlos in Kämpfe übergehen, die wir spielen können.
Die Geschichte an sich dreht sich vor allem um Jin, der seinem Vater Kazuya endlich ein für allemal den Garaus machen will. Dummerweise plant der seinerseits aber, den Original-Teufel Azazel wiederzubeleben, um sich dessen Kräfte einzuverleiben.
Die Kämpfe und das ganze Drumherum sind extrem cool inszeniert und es macht großen Spaß, die komplett wahnwitzige over-the-top-Action zu durchleben. Inhaltlich bleibt die Geschichte natürlich erwartbar, abstrus und kitschig, aber der Storymodus liefert trotzdem allerbeste Unterhaltung.
Umfang und Year 1-Pass
Wie lange dauert Tekken 8? Wollt ihr die komplette Story, die Geschichte des Arcade Challenge-Modus’ und alle Story-Episoden sämtlicher Charaktere durchspielen, seid ihr damit locker 10 bis 12 Stunden beschäftigt. Das ist für ein Fighting Game dieser Art ordentlich, aber natürlich auch keine Mammut-Aufgabe.
Wer alle Charaktere kennenlernen will und mit ihnen trainiert, um dann im Multiplayer zu brillieren, wird aber selbstverständlich sehr viel länger mit Tekken 8 beschäftigt sein. Das Kampfsystem und Move-Set der Figuren bleibt der Reihe treu und ist gleichzeitig enorm komplex und trotzdem einsteigerfreundlich.
Es gibt 32 spielbare Figuren zum Launch, mindestens vier zusätzliche erscheinen aber später noch in Form des kostenpflichtigen Year 1-Pass-DLCs. Einen davon kennen wir schon: Eddy Gordo feiert sein Comeback. Einen ersten Blick auf ihn könnt ihr hier erhaschen:
Das sind die neuen Tekken 8-Charaktere
- Azucena: Eine Kaffee-Liebhaberin aus Peru, die eine Plantage betreibt. Sie tänzelt durch die Gegend und deckt ihre Feine mit schnellen Tritten und herrlich bunten Effekten ein.
- Victor Chevalier: Der Anführer der Yggdrasil-Truppe aus Frankreich kämpft blitzschnell mit seinen beiden kleinen Messern, hat aber auch eine große Klinge dabei.
- Reina: Die mysteriöse Kämpferin steht auf besondere Art und Weise mit dem Michima-Clan in Verbindung und mixt den Michima-Style mit einer eigenen, neuen Note.
Die Unreal Engine 5-Grafik von Tekken ist zwar nicht perfekt, aber über jeden Zweifel erhaben
Das sieht schlicht fantastisch aus: In Tekken 8 lässt die Unreal Engine 5 ihre Muskeln spielen. Die Partikeleffekte sind eine absolute Augenweide und sowohl Kämpfer*innen als auch Umgebungen sehen wirklich prachtvoll aus.
Aber auch wenn das hier Gezeigte größtenteils beeindruckend ist, bleibt der ganz große Sprung im Vergleich zum Vorgänger aus. Manche Gesichter wirken ab und zu immer noch etwas steif und wie Wachsfiguren – ein Problem, dass Tekken-Fans seit Anbeginn der Zeit kennen.
Aber bitte nicht falsch verstehen: Wenn der Regen prasselt und die Tropfen an den Körpern herunterrinnen, während Blitze krachen und ein tosender Sturm tobt, klappt uns einfach nur die Kinnlade runter.
Wie in diesem Video hier:
Aber leider schwankt diese Qualität eben ein kleines bisschen: Während die Dreads von Leroy unglaublich echt wirken, sehen beispielsweise Ninas Haare teilweise zum Fürchten aus.
Was allerdings Meckern auf extrem hohem Niveau ist: Insgesamt ergibt sich ein wirklich stimmiger Look, der ordentlich was hermacht. Die geschmeidigen Animationen und das (vor allem in HDR) brachiale Effekt-Gewitter lassen keine Wünsche offen. Tekken 8 sieht dementsprechend auch besser als zum Beispiel Street Fighter 6 oder Mortal Kombat 1 aus.
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