Das eigentliche Herzstück des neuen Syndicateist nicht unbedingt die etwas kurz geratene Solokampagne, sondern der Koop-Modus, in dem bis zu vier Agenten losziehen, um sich gemeinsam durch schwer verteidigte Levels zu ballern. Das erinnert schon eher an das klassische Syndicate, in dem wir ebenfalls in einer Gruppe zugange waren - nur damals eben nicht aus der Egoperspektive, sondern in der Draufsicht. Und mit KI-Kameraden statt menschlichen Helfern.
Allerdings ist das neue Koop-Spielsystem trotz Gruppendynamik genauso simpel und ballerlastig wie im Solo-Modus. Von Taktik fehlt hier bis aufs »Rebooten« (heilen) verletzter Teammitglieder weiterhin jede Spur: Wir schießen uns auf den neun Karten, die teilweise Gebieten aus dem Ur-Syndicatenachempfunden sind, von Kontrollpunkt zu Kontrollpunkt.
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Nun sind neun Karten durchaus eine ganze Menge Material, und wir können uns gut vorstellen, dass neue Gebiete per DLC nachgeschoben werden. Die Gegner erscheinen jedoch blöderweise bei jedem Durchlauf an denselben Stellen und legen kein sonderlich intelligentes Verhalten an den Tag. So fehlt uns der Reiz, uns auf neue Situationen einstellen zu müssen.
Schade, denn genau das ist es ja, was zum Beispiel Left 4 Deadauch über lange Zeiträume hinweg so spannend macht: Obwohl man die Architektur einer Map kennt, wird man bei jedem Durchgang überrascht. Die Koop-Geschichte von Syndicate ist daher vor allem eine Geschichte der verschenkten Chancen.
Verpasste Chancen
Nun nehmen wir normalerweise an, dass wir uns per Editor eine Figur für den Koop-Modus basteln dürfen - ausgerechnet hier haben sich die Entwickler aber tatsächlich Left 4 Dead zum Vorbild genommen: Vor Spielbeginn stehen vier Charaktere zur Wahl, an deren Aussehen nichts mehr zu schrauben ist.
Lediglich die Load-Outs, also das anfängliche Waffenpaket, dürfen wir uns für mehrere Gelegenheiten und Spielweisen individuell zusammenstellen und abspeichern. Immerhin gibt es im Spiel Erfahrungspunkte, durch die wir im Charakterlevel aufsteigen. Wir verdienen uns dabei Waffenverbesserungen und Neuralchip-Upgrades, die unabhängig von der gewählten Figur automatisch zum Einsatz kommen.
Cool: Spieler können sich zu einem Syndikat zusammenschließen und sogar einen CEO wählen. Nicht so cool: die verpasste Chance, dieses Element sinnvoll ins Koop-Spiel einzubauen. Warum ist es nicht möglich, zwei Teams gleichzeitig im Kampf um Auftragsziele auf die Maps loszulassen? Und warum gibt es keine richtige Koop-Kampagne mit fortlaufender Story? Im Einzelspielerteil ist man schließlich auch öfter mit einem Partner zusammen unterwegs.
Wir sind uns sicher, dass das gut funktioniert hätte. Ebenso hätten wir uns einen soliden Deathmatch-Teil vorstellen können - vor allem unter Berücksichtigung des Team- oder Syndikat-Aspekts. So bleibt festzuhalten: Die neun Karten sind für zwei oder drei Durchgänge durchaus spannend, wegen fehlender Abwechslung ist allerdings schnell die Luft raus. Und wer sich online mit anderen Spielern messen will, ist bei Syndicate sowieso an der falschen Adresse.
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