Das Super Nintendo ist immer noch eine unheimlich beliebte Konsole. Nicht ohne Grund hat das SNES es in unserem Community-Ranking auf die Spitze geschafft. Viele Spieler*innen leben ihre Leidenschaft noch heute aus und graben tief in den technischen Geheimnissen des Videospielmeilensteins. Einem Gamer ist dabei aufgefallen, dass ältere Modelle schneller laufen und sie sogar noch beschleunigt werden können!
Ältere SNES-Konsolen laufen schneller als neuere Revisionen
Der Speedrunner Allan Cecil ist für seine TASbot-Auftritte bekannt. Dabei lässt er vereinfacht ausgedrückt ein Spiel – beispielsweise auf dem SNES – von einem mobilen Computer steuern, damit es so schnell wie möglich beendet wird.
Diese Tool Assisted Speedruns sind bis auf den Frame genau durchgetaktet, weshalb TAS-Runner auch absolute Experten im Bezug auf die Programmierung alter Konsolen und deren Spiele sind.
Kürzlich ging der passionierte SNES-Fan der Frage auf den Grund, wie "schnell" alte SNES-Konsolen denn wirklich laufen (via 404 Media). Es ist seit mehreren Jahrzehnten nämlich bekannt, dass der Audio-Chip der Konsole in seiner Frequenz fluktuiert und zumeist mehr als die veranschlagten 32.000 Hertz erzielt.
Der User undisbeliever fand beispielsweise vor ihm bereits heraus, dass unterschiedlich alte Revisionen auf andere Werte kamen. Ein ganz alter SNES schaffte es auf 32.147 Hertz, ein neueres Modell hingegen lediglich auf 32.040 Hertz. Revisionen, die in den Jahren dazwischen erschienen, lagen auch ganz genau zwischen den Werten.
Ob die höheren Hertz-Werte aber tatsächlich dem Alter und damit verbundenen Abnutzungserscheinungen geschuldet sind oder technischen Änderungen bei den späteren Revisionen für die Unterschiede sorgen, ist aufgrund fehlender historischer Daten nicht gesichert.
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Eine Sache ist jedoch belegbar und der geht Cecil gerade auf die Spur: die Temperatur der Konsole. Bereits seit einigen Jahren besteht die Vermutung, dass die entstehende Hitze in einem SNES die Operationen in den Keramikresonatoren des Audio-Chips beeinflusst.
Er legte einen großen Test mit über 100 Teilnehmer*innen an, die herausfanden, dass der SNES-Audio-Chip nach einigen Minuten schneller lief. Seine Theorie bestätigte sich also.


Wir haben auch einmal einen Test auf einem SNES gefahren und nach einiger Zeit ist der Audio-Chip ein paar Hertz schneller geworden.
Es geht aber auch umgekehrt: Cecil packte laut eigenen Aussagen seinen SNES ins Eisfach und "fror" sie bis runter auf Minus 4 Grad Celsius ein. Nach dem Start lief der Audio-Chip dann ganze 32 Hertz schneller. Die Temperatur scheint also in beide Richtungen die Funktionalität des Ton-Prozessors zu beeinträchtigen.
Aber was bringt das eigentlich?
Nun stellt sich natürlich die Frage, wieso ihr das überhaupt machen solltet. Wobei sie beim Eisfach schnell beantwortet ist: Macht das auf gar keinen Fall, da sich Wassermoleküle auf der Elektronik absetzt und sie rosten lässt!
Zumal der Geschwindigkeitsunterschied kaum bemerkbar ist: Er sorgt für kaum hörbar höhere Töne und könnte in einigen Spielen dazu führen, dass sie um ein paar Frames schneller abgeschlossen werden. Zumindest sofern die Voraussetzungen dafür gegeben sind.
In Super Metroid wird beispielsweise die Musik während des Ladens eines neuen Areals berechnet und mit ein paar Hertz mehr könnte das schneller funktionieren – so zumindest die Theorie, denn bewiesen ist das noch nicht.
Das SNES selbst wird aber nicht performanter. Die CPU liefert immer dieselbe Leistung, da ihr Taktgeber aus Kristall statt Keramik besteht und dieser bei Hitze und Co. nicht in seiner Beschaffenheit verändert.
Zu was die Entdeckung über den Audio-Chip nützlich sein könnte, ist auch noch nicht klar, aber die Analysen von Cecil gehen weiter voran.
Für welches SNES-Spiel hättet ihr euch damals eine bessere Performance gewünscht?
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