Super Mario 64 war ein Meilenstein für dreidimensionale Jump & Runs und für viele Fans eins, wenn nicht das beste Mario-Spiel aller Zeiten. Nachdem ich mittlerweile einige Stunden mit dem neuen Ableger der Kult-Reihe verbracht habe, steht für mich fest: Super Mario Odyssey ist seit langer Zeit der erste Teil der Reihe, der dem legendären Super Mario 64 das Wasser reichen und es in puncto Spielspaß sogar übertreffen kann.
Test:Super Mario Odyssey - Hut ab!
Die erstmalige Portierung des Mario-Universums in die dritte Dimension war spannend und vor Mario 64 so noch nie dagewesen. Wir sahen altbekannte Gesichter wie den schnurrbärtigen Protagonisten, Toad und Bowser in einem neuen, realistischeren Licht. Die Spielwelt des Königreichs war im Vergleich zu den vorherigen Mario-Spielen wesentlich umfangreicher als wir es zu dem Zeitpunkt gewohnt waren. Im Schloss wimmelte es nur so von Sternen, die von uns entdeckt werden wollten und gleichzeitig die Zahl der Spielstunden in die Höhe trieben.
Vor 20 Jahren punktete auch das einfallsreiche Level-Design von Super Mario 64 bei Spielern weltweit. Neben dem Schloss, das als Setting diente, durften wir durch Warp-Gemälde an aufregende andere Orte, wie schneebedeckte Berge oder glühend heiße Wüsten, reisen. Besonders interessant und originell war allerdings, dass wir in vorher absolvierte Level zurückkehren und dort bei der Rückkehr neue Gebiete und Herausforderungen freischalten konnten.
Nachfolgende Titel wie etwa Super Mario Sunshine oder Super Mario Galaxy setzten auf ein ähnliches Prinzip, konnten der Magie von 1997 jedoch nicht gerecht werden. Die 3D-Titel machten Spaß, keine Frage. Sie fühlten sich aber nicht so innovativ wie Super Mario 64 an. Grund dafür war unter anderem die mono-thematische Ausrichtung der Spielwelten (Tropen und Weltall) und das lineare Spielgefühl.
Nastassja Scherling
@GamePro_de
Nasti wuchs mit der Mario-Reihe auf und erlebte in Super Mario World ihr erstes Abenteuer mit Nintendos Maskottchen. Ihr gefiel schon immer das ideenreiche Spieldesign und Gameplay der Ableger. Ob Super Mario 64, Mario Party oder Super Mario Galaxy - sie schaute regelmäßig in die Spiele des Franchises rein. Aber kein Teil der letzten 20 Jahre konnte ihre Leidenschaft für das farbenfrohe Universum derart befeuern, wie Super Mario Odyssey es aktuell tut.
Das Besondere an Super Mario Odyssey
Doch mit dem neuen Super Mario Odyssey hat Nintendo einen mehr als würdigen Nachfolger für Super Mario 64 herausgebracht.
Die abwechslungsreichen Länder im neuen Nintendo Switch-Spiel sind stimmig, in sich geschlossen und versprühen jedes für sich einen ganz eigenen Charme. Das detailreiche Level-Design bietet uns zudem durchgehend eine gelungene Mischung aus vertrauten Jump & Run-Passagen und neuen Spielideen und -Mechaniken. Kreativität hatten die Entwickler von Mario-Spielen schon immer, aber sie hatten schon lange nicht mehr so viele gute Einfälle wie bei Odyssey - denkt nur an 8-Bit-Wandgemälde, die Verwandlung in einen gigantischen T-Rex oder das Öffnen zusätzlicher Gebiete durch Reißverschlüsse in der Wand.
Doch nicht nur das: Die Möglichkeit, während und nach der Hauptstory alle Länder frei zu erkunden, bricht mit dem linearen Spielgefühl von damals. Unser Entdecker-Instinkt wird mit jeder neuen Welt herausgefordert und an vielen Stellen wird unsere Neugier mit einem weiteren Power-Mond für unsere Sammlung belohnt.
Statt Lootboxen oder In-Game-Käufe gibt es neben den universell auffindbaren Goldmünzen in jedem Land eine eigene lilafarbene Währung, die uns einen weiteren Grund dafür gibt, alle Ecken und Winkel der abwechslungsreichen Welten zu erkunden. Das Sammeln von Bargeld war zwar schon immer Teil der Spielreihe, in Super Mario Odyssey haben die beiden Währungen jedoch eine erweiterte Funktion. Sie erlaubt uns nämlich nicht nur zusätzliche Monde, sondern auch neue Outfits für Mario und Deko-Artikel für unser fliegendes Schiff freizuschalten.
Im Vergleich zu den 3D-Vorgängern haben die Entwickler von Super Mario Odyssey auch in Sachen Steuerung einiges dazugelernt. Mario läuft, springt und klettert im neuen Teil auf unser Signal hin präziser als beispielsweise noch zu Wii-Zeiten. Die Caper-Mechanik, mit der wir Gegner und Objekte übernehmen und ihre Fähigkeiten zu unserem Vorteil nutzen können, funktioniert ebenfalls einwandfrei. Dazu kommt das hübsche Design, das mir beispielsweise im Küstenland immer wieder ein Lächeln auf die Lippen gezaubert hat.
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Spiel mit der Mario-Nostalgie
Super Mario Odyssey spielt mit unseren Erinnerungen an seine Vorgänger, indem es zahlreiche Elemente aus früheren Teilen der Reihe gekonnt in die neue Spielwelt integriert. Ob in Form von Monstern, Grafik-Spielereien oder Kostümen: Alteingesessene Mario-Fans werden sich dem regelmäßigen Anflug von Nostalgie nicht entziehen können.
Trotzdem kopiert der neue Switch-Titel nicht bloß Inhalte anderer Teile oder verlässt sich auf diesen Nostalgie-Faktor, sondern rückt auch bereits Bekanntes durch clevere Mechaniken in eine neues Licht - wie beispielsweise beim Capern altbekannter Gegner. Indem Mario seine Mütze auf Monster oder Objekte wirft, übernimmt er die Kontrolle über die Elemente der Spielwelt und nutzt deren Eigenschaften zu seinem Vorteil. So schlüpfen wir zum Beispiel erstmals in die Rolle des explosiven Kugelwilli, um über Abgründe hinwegzufliegen oder Stein-Blöcke aufzusprengen, die Belohnungen in Form von Items verstecken.
Super Mario Odysseys Charme, Innovation und Liebe zum Detail, die schon lange nicht mehr derart enorm in der Reihe präsent war, beleben den Zauber von vor zwei Jahrzehnten wieder und machen es für mich zu dem besten Mario-Ableger seit 1997. Und auch auf die Gefahr hin, den Zorn der eingeschworenen Super Mario 64-Fans auf mich zu ziehen: Vielleicht sogar zum besten 3D-Mario aller Zeiten.
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