Fehlerhaftes Kriegsgerät
Etwas irritiert finde ich mich nach einer »Der Soldat James Ryan«-ähnlichen Landungssequenz inklusive zerfetzter Infanteriesoldaten an einem stark befestigten Strand wieder. Moment mal, soll das hier nicht New York im Jahr 2082 sein? Tolle Zukunftsprognosen! Ich nehme gegnerische VTs aufs Korn, ballere Fußsoldaten zu Klump, werde von Geschützen perforiert. Tot, Neustart. Vielleicht sollte ich in Bewegung bleiben und versuchen, aus der Reichweite der Geschütztürme zu verschwinden.
Gang rein, Arme nach vorne strecken, losmarschieren. Doch was ist das? Die Spielansicht wechselt ständig zwischen Ausguck und Cockpit. Ich strecke noch einmal die Arme nach vorn, energischer. Jetzt geht’s. Doch ich habe mir während des technischen Fehlers schwere Treffer eingehandelt. Unbeirrt stapfe ich weiter auf die Bunker mit den Geschütztürmen zu, Fußsoldaten folgen mir. Vor dem Eingang steht ein Mech. Ich ziehe das Periskop herunter, ballere, wechsle mit einer Handbewegung die Munitionsart, der Mech geht in Flammen auf. Meine Truppen stürmen den ersten von zwei Bunkern, bringen Sprengladungen an -- Rumms! Coole Sache. Wenn bloß die Kinect-Ausfälle nicht wären…
Befehlsverweigerung
Die fehlerhafte Erkennung setzt mir auch in den folgenden Missionen schwer zu, mehr als einmal gehe ich sogar in einer extrem spannenden Sequenz drauf. Unter plötzlichem Feindbeschuss muss ich aus der Bodenluke meines VT aussteigen um dann mit abwechselnden Armbewegungen zu einem Detonator zu robben. Mit dem soll ich die Brooklyn Bridge sprengen und die anstürmenden Gegner am weiteren Vormarsch hindern. Ein Kamerad brüllt mir über Funk zu, bloß den Kopf unten zu halten, bis das gegnerische Feuer aufhört. Reglos sitze ich also auf meinem Stuhl, doch Kinect muss irgendeine Bewegung erkannt haben, denn mein Alter Ego auf dem Bildschirm erhebt sich. Peng, tot.
Steel Battalion: Heavy Armor ist an sich ein faszinierendes Spiel und steckt voller toller Ideen, die den Spieler richtig mit einbeziehen. So muss man aufstehen, um die Einstiegsluke zu öffnen und einen Rundumblick aufs Schlachtfeld zu erhaschen. Das geht sogar so weit, dass man die linke Hand in Augennähe halt, um durch den Feldstecher zu linsen -- cool!
Auch technisch gehört das Spiel dank schöner Explosionen und extrem wuchtigem Surroundsound keinesfalls zum alten Eisen. Was den Spaß jedoch richtig runter zieht, ist die fehlerhafte Kinect-Erkennung, die während unseres Tests immer wieder ausfiel, den Spielfluss behinderte und mitunter sogar zum »Game Over« führte. Da eine alternative Steuerungsmethode fehlt ist der Frust beim Spielen vorprogrammiert. Das gilt auch für den Koop-Modus, in dem ihr ausgewählte Missionen online mit Freunden zocken könnt. Sehr schade!
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