Stolze fünf Jahre ist Stardew Valley nun schon alt und wie es aussieht, wird die beliebte Farmsimulation auch noch ein paar weitere Jahre durchhalten. An einer begeisterten Spielerschaft mangelt es jedenfalls nicht. Das liegt nicht zuletzt daran, dass Stardew Valley-Erfinder Eric Barone sein Herzensprojekt wie ein gutes Erdbeerfeld pflegt - zahlreiche Content-Updates halten die Spielerfahrung frisch. Und mit dem gigantischen Update 1.5 fand dieser Support jetzt seinen bisherigen Höhepunkt.
Alles neu macht der Februar
Egal ob ihr schon 300 Stunden oder erst 30 Minuten Stardew Valley gespielt habt, mit dem bislang größten Update lohnt es sich, wieder komplett von vorn zu beginnen und das Sternentautal noch einmal neu zu entdecken.
Seit einer Woche gibt es das Update 1.5 auch auf PS4, Xbox One und der Switch - also kommen endlich auch Konsolenspieler in den Genuss der Neuerungen, die da wären
- Neue Optionen bei der Charaktererstellung
- Neue Gebäude
- Viele, viele neue Gegenstände
- Neue Pflanzen und Bäume
- Neue Tiere
- Neue Lebensmittel
- Eine neue Questreihe mit mehreren NPCs
- Ein neues Farmlayout: Strandfarm
- Hausrenovierungen (nachdem das Haus vollständig aufgewertet wurde)
- und vieles mehr
Klar, viele dieser Änderungen betreffen das Endgame und sind daher vor allem für Spieler*innen interessant, die schon mehrere Jahre auf ihrer Farm verbracht haben und täglich abertausende Goldmünzen verdienen. Vor allem die neue Ingwerinsel, ein tropisches Eiland mit Piratenflair, ist perfekt dafür geeignet, Veteranen wieder einen Grund zu geben, zu Stardew Valley zurückzukehren. Endlich gibt es wieder neue Sachen zu entdecken.
Hannes Rossow
@Treibhausaffekt
Farm- und Lebenssimulationen spielt Hannes schon seit seiner Kindheit. In Harvest Moon: Back to Nature hat er damals ganze Sommer verbracht. In den Nuller-Jahren wurde es aber sehr still um das so liebenswerte Sub-Genre und es hat erst Stardew Valley gebraucht, um Hannes' Leidenschaft für Heuballen wiederzubeleben.
Aber das Update 1.5 fügt nicht nur neue Herausforderungen hinzu, für die es schon hunderte Stunden an Spielzeit benötigt. Für mich persönlich waren die Neuerungen nämlich auch die Motivation, einen lang gehegten Plan umzusetzen: Neuer Spielstand, neue Bäuerin und vor allem eine ganz neue Farm. Und dafür ist das neue Farmlayout am Stand auch wunderbar geeignet. Schon allein das Radieschen pflanzen, während direkt nebenan das Meer rauscht, ist eine Rückkehr zu Stardew Valley wert.
Stardew Valley hat viel zu bieten, viel mehr als du glaubst
Ich habe durchaus eine Stardew Valley-Vergangenheit. Als 2016 der Konsolen-Release erfolgte, hatte ich mich direkt in das ländliche Leben gestürzt und alle meine angestauten Harvest Moon-Sehnsüchte abgeackert. Ab in die Mine, goldene Gießkanne holen, legendäre Milch, eine romantische Hochzeit - Stardew Valley bot damals genau das, was mir eine lange Zeit lang gefehlt hatte. Nach meiner ausgedehnten Zeit auf der Farm war das Thema aber eigentlich für mich durch. Ich habe alles gesehen und damit hatte es sich - so dachte ich.
All das, was zwischen 2017 und 2021 in Stardew Valley passiert ist, habe ich deswegen verpasst. Immer wieder hatte ich von Stardew Valley-Updates gehört, die neue Aktivitäten und andere Kleinigkeiten hinzugefügt haben. Und das ist ja auch schön, dachte ich mir, gibt sicher genug Leute, die das freut. Aber ich hatte ja schon gespielt und das reichte mir. Dieser Gedankengang wiederholte sich etwa ein halbes Dutzend Male - ohne die Rechnung im Kopf, dass aus den Kleinigkeiten mittlerweile vielleicht ein Berg an umfangreichen Neuerungen geworden sein könnte.
Update 1.5 wird zwar als der bislang "größte" Stardew Valley-Patch bezeichnet, aber selbst diese Ergänzungen verblassen im Vergleich zum andauernden Support, den das Spiel erhalten hat. Und das bekomme ich gerade jeden Tag zu spüren, wenn ich auf neue Dinge stoße und dann lerne: Oh, das ist ja schon zwei Jahre alt. Stardew Valley ist 2021 ein anderes Spiel als es noch 2016 war. Und daher lohnt es sich, endlich über den eigenen Schatten zu springen, die Hacke wieder in die schwieligen Hände zu nehmen und die Quarantäne im Sternantautal zu verbringen.
Lieb sein & Melonen ernten: Das passende Spiel zum Lockdown
Und das Beste ist: Stardew Valley bietet auch schon seit längerer Zeit einen wirklich kompetenten und spaßigen Multiplayer. Mein Comeback feiere ich aktuell auf der Strandfarm Meeresrausch, auf der ich mit meinem silberfarbenden Roboter/Agrarwirt "Zorglbog" Pepperoni im Sand anbaue und mein Lieblingshuhn Roger Federer füttere. Das mache ich aber nicht allein, sondern im Vier-Spieler-Koop, bei dem wir uns die Farm und die Aufgaben teilen. Eine gemeinsame Kasse, aber getrennte Wohn- und Arbeitsbereiche - ein bisschen wie die typische Öko-WG in Berlin-Friedrichshain.
Der Kuhstall steht beispielsweise bei "MC Lea", die dank immenser Tierliebe den kompletten Viehbetrieb übernommen hat. Die erste Hauserweiterung durfte sich "Momo" gönnen, die damit jetzt auch eine Küche hat und die halbe Stadt mit Spiegeleiern versorgt. Gunce (bzw. "Gune", weil bei der Charaktererstellung ein Buchstabe vergessen wurde) ist der Holzfäller und Kapitalist der Gruppe, alles muss optimiert werden, um den Profit zu steigern - sympathischer Bursche…
Stardew Valley ist mehr als Harvest Moon. Die komplexen Systeme bei Anbau, Ernte und Weiterverarbeitung sind beinahe so vielfältig wie in Minecraft. Fast immer ist nebenbei das Fan-Wiki offen, bei dem nachgelesen werden kann, wie man an Schatteneier kommt, wann Penny im Wohnwagen zu finden ist oder ob es auf der Strandfarm jetzt eigentlich öfter regnet, weil hier keine Sprinkler funktionieren. War der Umfang vorher schon immens, ist er dank Update 1.5 fast schon überwältigend - aber im guten Sinne.
Könnt ihr etwas Entschleunigung gebrauchen? Habt ihr vergessen, wie ein Maiskolben aussieht? Habt ihr Lust darauf, in einer charmanten Community aufzugehen, euch über ein Gewächshaus zu freuen und allerlei versteckte Geheimnisse zu entdecken? Dann ist Stardew Valley genau das Richtige für euch - und dank einer weltweiten, immer noch grassierenden Pandemie umso mehr. Außerdem kann man sich seit Update 1.5 jetzt auch auf Stühle setzen, also pflanzt euch bitte hin.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Dein Kommentar wurde nicht gespeichert. Dies kann folgende Ursachen haben:
1. Der Kommentar ist länger als 4000 Zeichen.
2. Du hast versucht, einen Kommentar innerhalb der 10-Sekunden-Schreibsperre zu senden.
3. Dein Kommentar wurde als Spam identifiziert. Bitte beachte unsere Richtlinien zum Erstellen von Kommentaren.
4. Du verfügst nicht über die nötigen Schreibrechte bzw. wurdest gebannt.
Bei Fragen oder Problemen nutze bitte das Kontakt-Formular.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Nur angemeldete Plus-Mitglieder können Plus-Inhalte kommentieren und bewerten.