Shoppen in Inkopolis
Angesichts der skurrilen Grundidee und Kämpfer fällt die Waffenauswahl enttäuschend konventionell aus: Pistolen, Maschinen- und Scharfschützengewehre, Schrotflinten und Granaten - alles Shooter-Standard. Einzig der Farbroller sticht aus der Masse heraus. Mit dieser Walze färben wir in Nullkommanichts die halbe Arena und kloppen Gegner im Nahkampf mit nur einem Hieb aus den Latschen.
Die kurze Reichweite ist vernachlässigbar, da wir uns ohnehin primär ums Färben und nicht um Kills scheren. Der Farbroller ist demnach viel zu stark, die Sniper-Gewehre dagegen viel zu schwach, zumal sie kaum Farbe verschießen. Im Revierkampf-Modus können wir die Distanzflinten daher komplett vergessen. Auch das Matchmaking muss noch zulegen. In unseren Testmatches trafen viel zu häufig zwei komplett unausgewogene Teams aufeinander, knappe und damit spannende Partien haben wir nur selten erlebt. Das mag sich unter Live-Bedingungen freilich noch bessern, wir sind aber erst mal skeptisch.
Interessant:Wii-U-Vorschau - fünf Exklusivspiele für 2015/2016
Egal ob Sieg oder Niederlage: Nach jeder Partie kassieren wir Münzen und Erfahrungspunkte. In der Stadt Inkopolis, die gleichzeitig auch als Spielertreffpunkt dient, kaufen wir uns mit dem Verdienten neue Klamotten und Waffen, wobei wir mit jeder Stufe frischen Kram freischalten.
Umständlich: Zwischen den Gefechten können wir uns nicht neu ausrüsten, dazu müssen wir extra die Lobby verlassen und Inkopolis samt Shop betreten. Zudem gibt es pro Tag immer nur eine Handvoll kaufbare Schuhe, Shirts und Mützen. Die besitzen zwar jeweils individuelle Boni, die Auswahl ist bislang aber enttäuschend überschaubar. Nintendo hat jedoch bereits angekündigt, regelmäßig neue Gratisinhalte nachzureichen.
Multiplayer-Shooter mit Soloqualitäten
Apropos gratis: Die kurzen Scharmützel, der Item-Shop, das Charaktersystem - Splatoon borgt sich ohne Not Spielelemente von Free2Play-Titeln. Das dürfte manchen Nintendo-Fans durchaus irritieren, zeichnen sich doch Spiele wie Mario Kart 8 oder Super Smash Bros. doch insbesondere dadurch aus, dass wir schon beim ersten Spielstart eine breite Auswahl an Modi, Charakteren und Konfigurationsmöglichkeiten haben.
Dass Splatoon also der Heilsbringer für die in Sachen Multiplayer-Shooter unterversorgte Wii U werden kann, wagen wir nach unseren Testmatches ernsthaft zu bezweifeln. Ganz schwarzmalen wollen wir aber nicht, denn ein Glanzlicht haben wir dann doch noch entdeckt. Und das ist - kurioserweise - der Solomodus.
Die Einzelspielerkampagne gliedert sich in fünf thematisch unterschiedliche Areale und bietet über 20 ebenso kreative wie abwechslungsreiche Levels, die mit Puzzle- und Jump&Run-Einlagen aufwarten. So hüpfen wir über Plattformen und aufgeplusterte Schwämme, lassen uns von Farbfontänen tragen, krabbeln Türme hinauf und quetschen uns als Tintenfisch durch Röhren.
Nebenbei ballern wir allerhand Fischgegner nieder und sammeln rote Kügelchen, die wir in Upgrades investieren (erhöhte Feuerrate, größerer Sprengradius). Im finalen Level jeder Welt geben wir schließlich einem Bossgegner auf die Mütze. Die toll designte Kampagne hält allerdings nur fünf bis sechs Stunden bei der Stange, danach drängt uns Splatoon wohl oder übel wieder in den mäßigen Onlinemodus.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Dein Kommentar wurde nicht gespeichert. Dies kann folgende Ursachen haben:
1. Der Kommentar ist länger als 4000 Zeichen.
2. Du hast versucht, einen Kommentar innerhalb der 10-Sekunden-Schreibsperre zu senden.
3. Dein Kommentar wurde als Spam identifiziert. Bitte beachte unsere Richtlinien zum Erstellen von Kommentaren.
4. Du verfügst nicht über die nötigen Schreibrechte bzw. wurdest gebannt.
Bei Fragen oder Problemen nutze bitte das Kontakt-Formular.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Nur angemeldete Plus-Mitglieder können Plus-Inhalte kommentieren und bewerten.