Vor wenigen Minuten hat Nintendo einen ersten Trailer zum einem neuen Spiel für die Switch angekündigt. Obwohl, ein klassisches Spiel ist das "Spielestudio" nicht, denn hier geht es eher darum, eigene kleine Spiele zu kreieren und die Grundlagen der Spielentwicklung zu verstehen.
Für GamePro.de kam die Ankündigung nicht komplett überraschend, denn vor zwei Tagen konnten wir bereits einen kurzen Blick auf das Spielestudio werfen und mehreren Nintendo-Mitarbeitern Fragen dazu stellen.
Was ist Spielestudio überhaupt?
Grob gesagt: Ein Spiele-Baukasten bzw. -Editor. Vom Konzept her ist es entfernt mit Dreams für die PS4 vergleichbar, allerdings in reduzierterem Umfang und mit weniger Möglichkeiten. Doch ihr werdet nicht einfach ins kalte Wasser geworfen - im Gegenteil.
Denn wesentlicher Bestandteil des Spielestudios sind die Lektionen. Sieben gibt es davon insgesamt und darin werdet ihr Schritt für Schritt durch die Grundlagen der Spielentwicklung geführt.
Pro Lektion bastelt ihr in mehreren Tutorial-Schritten ein kleines Spiel und bekommt dabei diverse Zusammenhänge und Basics vermittelt, dabei übernehmen "Nodons" genannte Wesen eine wichtige Rolle. Schon nach der ersten absolvierten Lektion könnt ihr theoretisch im freien Baumodus loslegen, allerdings dürftet ihr in den späteren Lektionen weitere Kniffe lernen.
Und die Möglichkeiten und Tools im Spiel scheinen zumindest nach unseren ersten groben Eindrücken ziemlich vielfältig zu sein. Über einfache Zuordnungen von Nodons lässt sich beispielsweise festlegen, welche Aktionen eine Spielfigur auf welchem Button der Joy-Con ausführt.
Level können mit Hindernissen oder anderen Objekten ausgestattet werden. Und außerdem wird es laut den Nintendo-Mitarbeitern auch möglich sein, Texturen oder Audioeffekte und Hintergrundmusiken nach eigenen Wünschen anzupassen und zu gestalten - für all diese Optionen ist jeweils eins der Nodon-Wesen zuständig.
Den ersten kurzen Trailer zum Spielestudio könnt ihr euch übrigens hier anschauen:
Teilen nur mit Online-Mitgliedschaft
Alle Genres, auch im Multiplayer: Mithilfe der Tools lassen sich dann Spiele jedweden Genres basteln, die Möglichkeiten sind ähnlich wie bei Dreams nahezu grenzenlos - auch wenn ihr natürlich nicht ein ähnliches Editor-Paket wie im Sony-Titel erwarten solltet. Eure Kreationen könnt ihr dann übrigens nicht nur für Solo-Modi auslegen, sondern auch Eingaben für insgesamt acht Spieler:innen festlegen.
Als Eingabegeräte werden die Joy-Con, die Knöpfe und Sticks des Switch Lite sowie kompatible USB-Mäuse unterstützt, die dann in einen USB-Slot des Switch-Docks gesteckt werden können.
Und natürlich lassen die erstellte Spiele auch abspeichern und auf Wunsch mit der ganzen Welt teilen. Hier gibt es allerdings einen kleinen Haken. Denn wie GamePro im Interview erfahren hat, gibt es im Spielstudio keinen übersichtlichen Spiele-Browser, stattdessen bekommen erstellte Spiele eine eigene ID, die sich dann teilen lässt.
Außerdem: Sowohl für das Hochladen von eigenen, als auch das Spielen von anderen erstellten Titeln wird eine Nintendo Online-Mitgliedschaft benötigt.
Release und Preis: Das Spielestudio wird exklusiv im eShop erscheinen - also nicht physisch in den Handel kommen - und etwa 30 Euro kosten. Und lange warten müsst ihr auf den Editor nicht mehr: Der Erscheinungstermin ist nämlich schon sehr bald und zwar am 11. Juni 2021.
GamePro-Einschätzung
Tobias Veltin
@FrischerVeltin
"Hey, ein Mini-Dreams!" Das waren die ersten Gedanken, die mir bei der Enthüllung des Spielestudios durch den Kopf gingen. Aber die Parallelen sind ja unübersehbar. Auch hier handelt es sich um einen Spielebaukasten, auch hier lassen sich die Kreationen mit der ganzen Welt teilen und auch hier steht die Kreativität im Vordergrund. Wie im Präsentationstermin aber deutlich wurde, verfolgt Nintendo hier einen deutlich pädagogischeren Ansatz, unter anderem auch durch die geführten Lektionen. Die Zielgruppe (hauptsächlich Kinder und Familien) soll ein Grundverständnis für Spieleentwicklung bekommen und diese "Aha-Effekte" dann direkt in der Praxis anwenden können.
Mir gefällt dieses Konzept den ersten Eindrücken nach jedenfalls sehr gut, Erfahrungen mit der Vermittlung von einfachen Programmieraufgaben hat Nintendo ja schon in der Toy-Con-Werkstatt von Labo gemacht. Ach ja: Auf meinem Termin wurde betont, dass das Spielestudio KEIN Bestandteil der Labo-Serie ist. Und auch wenn ich noch nicht selbst ausprobieren konnte, wie intuitiv die Editoren funktionieren bin ich schon jetzt gespannt darauf, was die Community aus den Möglichkeiten des Spielestudios herausholt.
Was sagt ihr zum Spielestudio?
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