Spaß? Ohne Frage.
Also gut, Sniper: Ghost Warrior 2 wird keinerlei Simulationsanspruch gerecht. Trotzdem hatten wir beim Anspielen eine Menge Spaß. Denn wer sich auf die eher simple Action einlässt, der bekommt quasi ein Call of Duty, in dem man ausschließlich mit Scharschützengewehren hantiert.
Stellenweise fühlen wir uns sogar angenehm an die Pripyat-Mission aus Call of Duty: Modern Warfareerinnert, auch wenn wir in Sniper: Ghost Warrior 2 zusätzlich mit modernem Gerät wie einer Wärmekamera herumlaufen, dank der wir Gegner sogar hinter dünnen Wänden erspähen. Ob das Spiel durchgehend an die atmosphärische Dichte des Tschernobyl-Einsatzes aus Modern Warfare herankommt, bezweifeln wir aber. Zwar gibt es hie und da einige Skriptereignisse, mit einem Call of Duty können sich die allerdings nicht messen. Die im letzten Moment abdrehende Wache haben wir dann doch schon zu oft in anderen Spielen gesehen.
Heikel: Worauf City Interactive besonders stolz ist, sind die brutalen Treffer-Animationen, in denen jede Menge Blut fließt und auch gerne mal das eine oder andere Körperteil durch die Gegend fliegt. Das mag bei den ersten paar Treffern noch cool anzuschauen sein, auf Dauer hat’s uns aber recht schnell angeödet. Zumal diese Splatter-Animationen keinerlei spielerischen Sinn haben.
Hübsch? Aber hallo!
Technisch kann das Spiel dafür auf voller Linie überzeugen, insbesondere in den Außenarealen. Die CryEngine 3 sorgt für knackige Texturen, glaubwürdige Beleuchtung und vor allem spektakuläre Explosionen. Explosionen in einem Sniper-Spiel?
Ja, so können wir zum Beispiel gezielt auf am Gegnergürtel befestigte Granaten schießen, die dann dank Cryteks Grafikmotor effektvoll in die Luft gehen. Abermals wenig realistisch, dafür aber höchst unterhaltsam. Und das ist ja das Ziel des Spiels.
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