Die Sniper Elite-Spiele sind für mich absolute "Wohlfühlspiele". Das mag aufgrund der Thematik etwas seltsam anmuten, aber immer, wenn ich einen Teil der Reihe spiele, denke ich mir: "Ja, das ist genau meins" – vielleicht habt ihr auch solche Spiele.
Deswegen war ich auch sehr sicher, dass mir der neueste Teil, Sniper Elite: Resistance, gefallen wird. Zumindest, wenn nicht etwas Unvorhergesehenes passieren oder die Technik dem Spiel einen Strich durch die Rechnung macht.
Auf der gamescom konnte ich bereits eine Mission anspielen und die bestätigte mein erstes Bauchgefühl. Ich habe dazu ein Preview-Video gemacht, indem ich auch genauer erkläre, warum die Serie "genau meins" ist. Hier könnt ihr es anschauen:
Jetzt hatte ich die Gelegenheit, eine weitere Mission aus dem Spiel auszuprobieren und die Chancen stehen gut, dass Sniper Elite: Resistance für mich das erste Highlight des Jahres 2025 werden wird.
Mehr vom Gleichen
Für alle, die Sniper Elite noch nicht kennen: In der Stealth-Action-Reihe schlüpfen wir in die Rolle eines Scharfschützen, der im Zweiten Weltkrieg an unterschiedlichen Schauplätzen den Nazis und ihren Plänen für diverse Superwaffen in die Suppe spucken muss.
Sniper Elite: Resistance spielt parallel zu den Ereignissen von Sniper Elite 5 im Frankreich des Jahres 1943 und versetzt uns in die Rolle eines neuen Hauptcharakters. Harry Hawker unterstützt den französischen Widerstand beim Kampf gegen die deutschen Besatzer und muss im Laufe der Story mehrere größere Einsätze absolvieren.
Beim Anspielevent kann ich die Mission "Sonderzüge Sabotage" spielen, in der ich als Hauptziel eine Person namens Claude la Ronde eliminieren musste. Um einzuordnen, wer das ist, fehlt mir allerdings der Kontext der vorherigen Missionen.
Zuvor muss Harry Hawker in dem nächtlichen Einsatzgebiet auf zwei Seiten eines Flusses allerdings noch weitere Aufgaben erfüllen – nämlich eine Waffe des Feindes zerstören und in einem Hotel nach Gestapo-Dokumenten suchen.
Spielerisch und technisch ähnelt Resistance dem fünften Teil 5 quasi wie ein Ei dem anderen und fühlt sich deshalb eher nach einem DLC als nach einem komplett neuen Teil an. Das bedeutet gleichzeitig aber auch, dass bei Resistance schnell genau der Gameplay-Loop einsetzt, den ich bei Sniper Elite so schätze.
Schleicherei im Mondschein
Denn die meiste Zeit ist auch Sniper Elite: Resistance ein waschechtes Stealth-Spiel. Das bedeutet das Auskundschaften und Markieren von Gegner(bewegungen) per Fernglas, Ablenkungsmanöver (zum Beispiel durch geworfene Flaschen) und generell ein sehr vorsichtiges und bedachtes Vorgehen.
Die ersten beiden Wachen auf meinem Weg sind dank hoher Gräser, die die Tarnung erleichtern, kein großes Problem für Hawkers Messer, schon bald wird es aber kniffliger.
Denn im ersten Gebäudekomplex wuseln gleich mehrere Gestapo-Agenten herum, weswegen Geduld gefragt ist. Als alle Gegner erledigt und die Körper versteckt in Kisten oder dunklen Ecken versteckt sind, schnappe ich mir von einem Tisch ein paar Dokumente, die eine weitere Nebenmission freischalten, sowie ein schallgedämpftes Scharfschützengewehr.
Das wird dann kurz darauf an einem gegnerischen Scharfschützen auf der anderen Flussseite ausprobiert. Mechanisch funktioniert das Ganze wie in den letzten Teilen, Hawker kann auf Knopfdruck die Luft anhalten, in höheren Schwierigkeitsgraden muss zudem die Schwerkraft bzw. der Sinkflug der Kugel eingerechnet werden.
Dank Zielmarkierung und Schalldämpfer gelingt der Scharfschützenabschuss geräusch- und problemlos, die Wachen in der Umgebung bekommen nichts davon mit.
Kurzer Prozess nach der Entdeckung
Allerdings werde ich kurz danach beim Überqueren einer Brücke gesehen, und der anrückende Nachschub hat mich schnell in die Enge getrieben, aus der ich mich auch nicht mehr befreien kann. Die Nazis stürmen auf mich zu und kurze Zeit später liegt Hawker tot auf dem Boden.
Ärgerlich: In der von mir gespielten Version ist ein Bildschirmtod gleichbedeutend mit einem Neustart der Mission. Eine Schnellspeicherfunktion gibt es noch nicht, im fertigen Spiel wird sie aber natürlich drin sein.
Auch "Sonderzüge Sabotage" ist ein sehr ausladendes Gebiet, das viele unterschiedliche Routen zu den Zielorten erlaubt. Es gibt etwa kürzere, aber deutlich schwerer bewachte Wege, aber auch Schleichpassagen mit nur geringer Gegnerpräsenz.
Allein das Auskundschaften und "lernen" der Map macht mir beim Anspielen derart viel Spaß, dass ich in der knapp bemessenen Anspielzeit von einer knappen Stunde hauptsächlich damit beschäftigt bin und deshalb gerade mal ein Missionsziel erledigt bekomme.
Die Session ist also nicht mehr als ein Appetithappen, der mir noch einmal zeigt, dass ich mit Resistance das bekomme, was ich erwartet habe. Ich freue mich jetzt umso mehr auf Ende Januar 2025, wenn ich die Mission mit noch mehr Ruhe zocken kann.
Sniper Elite: Resistance erscheint am 30. Januar 2025 für die PlayStation 5, Xbox Series X/S, PlayStation 4, Xbox One und den PC.
Einschätzung der Redaktion
Tobias Veltin
@FrischerVeltin
Sniper Elite: Resistance liefert mir als Fan der Reihe genau das, was ich mir wünsche. Das gewohnt spannende Gameplay-Konzept mit jeder Menge Schleicherei, Vorausplanung und befriedigenden Abschüssen auf lange Distanzen in neuen Gebieten.
Die Nachtmission machte dabei ebenfalls eine sehr gute Figur und scheint aufgrund der hohen Feindpräsenz einer der kniffligeren Einsätze des Spiels zu werden. Meine Eindrücke aus der gamescom-Session wurden jedenfalls vollumfänglich bestätigt und ich bin schon jetzt extrem heiß auf den Release des Spiels im Januar 2025.
Den Eindruck, dass Resistance eigentlich nur ein Sniper Elite 5-DLC wird – allerdings zum Vollpreis – konnte allerdings auch mein zweiter Anspieltermin nicht entkräften. Klar, es gibt einen neuen Hauptcharakter und auch die neuen Propagandamissionen, die ich nach wie vor nicht ausprobieren konnte, aber ein wirklicher Fortschritt ist hier nicht erkennbar.
Das ist vor allem in technischer Hinsicht ärgerlich, denn die Engine und der gesamte Look des Spiels wirken mittlerweile extrem veraltet – spätestens für Sniper Elite 6 muss sich Entwickler Rebellion das dringend auf die Agenda schreiben.
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