Mit dem NES Mini landete Nintendo 2016 einen echten Volltreffer. Das Konsölchen mit den 30 vorinstallierten Spielen wurde den Händlern förmlich aus den Händen gerissen, die Nachlieferungen stockten, das handtellergroße System hat sich zu einem echten Sammlerstück gemausert.
Bei diesem Erfolg ist es also kein Wunder, dass Nintendo weitermacht und auch seine zweite Heimkonsole als Mini-Ausgabe herausbringt. Das Konzept des SNES Mini bleibt dabei identisch: Kleines Gehäuse und vorinstallierte Spiele - allerdings gibt es auch ein paar Unterschiede.
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Am Lieferumfang hat sich im Vergleich zum NES Mini wenig verändert. In der handlichen Schachtel findet ihr die Konsole, ein HDMI-Kabel und ein Micro-USB-Kabel, das das System mit Strom versorgt. Erfreulich: Nintendo packt beim SNES Mini gleich zwei Controller ins Paket, Multiplayer-Partien direkt nach dem Auspacken steht also nichts im Weg.
Ärgerlich ist dagegen wie schon im letzten Jahr, dass ein Steckdosenadapter für das Micro-USB-Kabel fehlt. Entweder habt ihr also einen stromführenden USB-Anschluss parat - zum Beispiel an eurem Fernseher - oder ihr seid gezwungen, einen entsprechenden Adapter eures Smartphones hervorzukramen, wenn ihr die Konsole über eine Steckdose betreiben wollt.
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Klein, kompakt, längere Kabel
Etwas mehr als 10 cm breit, 13 cm tief und knapp 3,5 cm hoch - das SNES Mini macht seinem Namen alle Ehre und lässt sich dank seiner kompakten Abmessungen und des quasi nicht vorhandenen Gewichts auch wunderbar in der Jackentasche transportieren. Das Gehäuse besteht zwar aus Plastik, wirkt aber nicht billig, sondern solide und sauber verarbeitet. Kennern des Originals von 1993 jagt das Design wohlige Nostalgieschauer über den Rücken, denn alle Knöpfe sind an der richtigen Stelle und größtenteils sogar funktionstüchtig, lediglich der Eject-Knopf versagt bei Betätigung seinen Dienst, aber das ist halb so wild, denn Module schluckt das SNES Mini ohnehin nicht.
Die Controller werden auf der Vorderseite der Konsole angesteckt, Nintendo setzt dabei erneut auf einen eigens konstruierten Anschluss, der auch schon bei der Wii-Remote und dem kleinen NES zum Einsatz kam. Original-Controller des "echten" SNES funktionieren dementsprechend nicht, auch wenn findige Dritthersteller sicher bald passende Adapter basteln dürften.
Die Controller liegen auch im Jahr 2017 durch ihre abgerundeten Seiten prima in der Hand, die Knöpfe und das Steuerkreuz haben wie die oberen Schultertasten einen guten Druckpunkt, und auch in Sachen Verarbeitung können wir - zumindest wenn wir das mit unseren etwas verblassten Erinnerungen abgleichen - keinen Unterschied zu den Originalen feststellen.
Außerdem hat sich Nintendo offenbar die Kritik an den kurzen Kabeln des NES Mini zu Herzen genommen: Die Controllerstrippen des SNES Mini sind mit knapp 140 cm nun fast doppelt so lang wie die des NES Mini, ihr müsst also beim Spielen nicht mehr in unmittelbarer Nähe des Fernsehers herumlungern.
Nur auf Englisch
Wie früher schaltet ihr das SNES Mini ein, indem ihr den Power-Schalter nach oben schiebt - eine rote LED signalisiert dann, dass das Gerät in Betrieb ist. Beim allerersten Start wählt ihr zunächst die Sprache aus und gelangt direkt im Anschluss ins Hauptmenü, in dem ihr aus den vorinstallierten Spielen wählen könnt. Insgesamt 21 Titel (inklusive dem freischaltbaren Starfox 2) schlummern in dem kleinen Kästchen, das sind neun weniger als letztes Jahr beim NES Mini.
In Anbetracht der großen SNES-Spielebibliothek ist das zwar wenig, zumal zukünftiger Spiele-Nachschub per DLC ausgeschlossen ist, trotzdem hat Nintendo unserer Meinung nach eine ebenso gute wie abwechslungsreiche Auswahl getroffen, auch wenn diese natürlich immer ein Stück weit Geschmackssache ist.
Mehr: Welche Super Nintendo-Klassiker fehlen auf dem SNES Mini?
Kleiner Wermutstropfen zudem: Sämtliche Spiele liegen nur in ihrer englischen Fassung vor, das kann den Nostalgiefaktor etwas einschränken, wenn man damals nur die deutschen Texte gewohnt war. Dieses Manko macht die generelle Emulation der Spiele aber wieder wett, denn die ist wirklich erstklassig und wie schon beim NES Mini gefühlt noch etwas über dem Niveau von Virtual-Console-Umsetzungen.
Nochmal, bitte!
Wie schon der letzten Winzkonsole spendiert Nintendo dem SNES Mini ein paar Anpassungsoptionen und Komfortfunktionen. Ihr könnt beispielsweise einige - recht unspektakuläre - Rahmen um das eigentliche Spielbild legen, um die schwarzen Balken auf modernen Fernsehern zu überdecken, und drei Darstellungsmodi durchschalten (CRT-Filter, 4:3 und Originalauflösung), wobei es insbesondere der CRT-Filter schafft, auch auf großen Flatscreens ein wohliges Röhrenfernseher-Flair zu verbreiten.
Als ungemein praktisch erweist sich die Speicherfunktion. Per Druck auf den Reset-Knopf an der Konsole gelangt ihr jederzeit ins Hauptmenü und könnt dann für jedes Spiel bis zu vier Schnellspeicherpunkte erstellen - das erleichtert dann insbesondere den Durchgang von härteren Brocken wie Super Ghouls 'n Ghosts.
Neu beimSNES Mini ist zudem eine Rückspulfunktion, mit der ihr jeweils knapp 45 Sekunden im Spiel zurückhüpfen und beispielsweise eine vergeigte Sprungpassage noch einmal probieren könnt. Einziges Manko an der prinzipiell sehr praktischen Funktion: Sie ist recht umständlich. Ihr müsst zunächst per Reset-Taste zurück ins Menü, dann auf dem Steuerkreuz nach unten und "X" drücken, um den Spielfortschritt per L- und R-Tasten wie einen Film hin- und herzuspulen.
Pro und Contra
+ schnucklige, kompakte Konsole
+ tolle Spielauswahl
+ saubere Emulation
+ zwei Controller im Lieferumfang
+ Rückspulfunktion
- "nur" 21 Titel vorinstalliert
Fazit: Liebevolle Hommage an Nintendos Konsolenklassiker mit guter Spieleauswahl und bewährtem Nostalgiekonzept.
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