Seit Anbeginn der Sims-Zeit gehört zur Lebenssimulation auch der Tod. Entweder in Form einer entfernten Pool-Leiter, eines kurzzeitig herumschwirrenden Geistes oder des Sensenmannes höchstselbst. Mit dem neuen Erweiterungspack Leben und Tod wird nun aber das, was nach der verschwundenen Leiter passiert, endlich richtig spielbar.
Ich habe das neue Add-On samt Grundspiel-Update einige Stunden ausprobiert und hab mich in meine Teenagerzeit versetzt gefühlt.
Nicht etwa, weil ich damals viel mehr Zeit zum Sims spielen hatte und mich so alberne Dinge wie Schlaf oder Rückenschmerzen nicht vom Zocken abgehalten hätten! Sondern weil ich mit 14 Jahren in meiner tiefsten Goth- und Emophase steckte und mir genau so eine Erweiterung mehr denn je gewünscht hätte.
Und auch, wenn ich mittlerweile Schachbrettmuster-Klamotten gegen blaue Haare getauscht habe, kann ich mich noch immer am Morbiden – auch bei den Sims – erfreuen!
Kostenloses Grundspiel-Update vs. Bezahl-Erweiterung
Bevor ich euch jetzt meine Spieleindrücke schildere, noch eine kurze Bestandsaufnahme. Mit dem Add-On gibt es nämlich nicht nur Neues für Leute, die die Kreditkarte zücken, sondern auch ein Update für alle mit dem Grundspiel.
Das ist im kostenlosen Update enthalten:
- Erweiterte Trauer: Sims reagieren unterschiedlich auf den Tod anderer Sims, basierend auf ihren Charaktereigenschaften
- Geister erstellen: Ihr könnt Geister im Charaktereditor erstellen, das gilt auch für Tiere (wenn ihr die entsprechende(n) Erweiterung(en) habt
- Geister-Sims: Ihr könnt Geister spielen. Und ja, auch nach dem Tod müsst ihr Bedürfnisse erfüllen
- Ehe nach dem Tod: “Bis dass der Tod euch scheidet” gilt nicht mehr so richtig: Ihr könnt euch aber aktiv dazu entscheiden, eure Beziehung auch nach Ableben eures Partners weiterzuführen
- Tod-Techtelmechtel: Ihr könnt endlich wieder mit dem Tod selbst in die Kiste steigen, die vielleicht daraus resultierenden Nachkommen sind mit einem Muttermal gezeichnet.
- Tod mit Stil: Hübsche neue Grabsteine
- Daneben gibt's noch eine Reihe weitere Änderungen, die aber für den Vergleich mit dem Addon nicht relevant sind
Mehr davon seht ihr außerdem im Trailer:
Was ihr im Add-On für 40 Euro bekommt:
- Bucketlist-Feature: Sobald ihr ein junger Erwachsener seid, könnt ihr Lebensziele sammeln, die ihr in eurem weiteren Leben erreichen wollt. Für das Erfüllen der Ziele gibt es Belohnungen, wie etwa die Option auf Wiedergeburt.
- Zwei neue Karrieren: Arbeitet für den Sensenmann als Schnitter und erntet in der aktiven Karriere Seelen und helft Geistern, oder werdet Bestatterin und bringt die Toten unter die Erde (ohne das selbst spielen zu können/müssen)
- Neue Merkmale: Makaber, Skeptisch oder vom Tod verfolgt, drehen sich alle in irgendeiner Weise um die Beschäftigung mit dem Tod und dem Übernatürlichen
- Verfasst Testamente: Ihr wolltet schon immer mal euer Klo vererben? Kein Problem! Deklariert es als Erbstück und schreibt in eurem Testament nieder, wer er kriegen soll und wie eure Beerdigung ablaufen darf und schon steht der Weitergabe nichts mehr im Weg.
- Neues Bestreben als Geisthistoriker: Endlich könnt ihr es euch zum Lebensziel machen, Geister richtig cool zu finden!
- Mehr Optionen für Geister: Zwar könnt ihr Geister im Grundspiel auch steuern, mit dem Add-On bekommen sie aber ein wenig Tiefe. Ihr könnt Geisterfähigkeiten weiterentwickeln und Hilfsbereitschaftsessenzen generieren - für ein bisschen Geld nach dem Ableben. Und ja, ihr könnt auch noch mit anderen Geistern (aber nicht mit Lebenden) ein Geisterschäferstündchen in Objekten haben. Auch hier ist das Klo eine Option.
- Reinkarnation: Ihr könnt nach eurem Ableben wiedergeboren werden, insofern ihr genug Ziele in eurem vorherigen Leben erreicht habt.
- Neue Objekte, Kleidung und Frisuren sind natürlich auch wieder am Start, vieles davon im Gothic-Look. Wednesday Addams wäre hier glücklich.
- Neue Nachbarschaft mit Festivals: Und auch die neue Nachbarschaft mit Geister-Gebiet und magischem See, der euch kurzzeitig in einen Geist verwandelt, dürfen natürlich nicht fehlen.
- Neue Tode: Hier gibt's keine Spoiler!
Wie das Ganze in Aktion aussieht, könnt ihr im Trailer erahnen:
Wie spielt sich das neue Add-On?
Wie bereits eingangs erwähnt: Wer jemals eine Gothic-Phase hatte oder einfach gerne sein düsteres Sims-Ich rausholen möchte, hat mit dem neuen Add-On den Schlüssel zum schwarzen Paradies. Abseits der hübschen Outfits, Möbel und Deko fühlt sich auch das Verfassen von Testamenten nach einer sinnvollen Ergänzung an.
Gegenstände können bei Aufnahme ins Testament mit kleinen Nachrichten graviert werden. Das macht spielerisch keinen Unterschied, ist aber eine tolle Ergänzung, wenn man Familien über Generationen hinweg spielt und Items so eine gewisse Einzigartigkeit und einen sentimentalen Wert erhalten.
Auch das neue Bucketlist-Feature schmiegt sich hervorragend zwischen Langzeit-Bestreben und kurzen Bedürfnissen ein. So habe ich noch mehr langfristige Ziele, die ich verfolgen kann und die zu meinem Sim passen, um am Ende noch mehr Belohnungen zu erhalten.
Dabei handelt es sich nicht nur um Tränke oder Merkmale, die ich freispielen kann, sondern auch um die Möglichkeit, wiedergeboren zu werden.
Nervige Bugs
Während meiner Zeit mit der Preview-Version stieß ich hier und da auf ein paar nervige Bugs. Beispielsweise bekam ich während einer Karrierestufe als Bestatterin jeden Tag dasselbe Event mit immer demselben Ausgang. Und seitdem mein Sim einmal kurzzeitig durch den magischen See geschwommen ist und sich in einen Geist verwandelt hat, denkt sie auch nach ihrer Geist-Zeit immer mal wieder, sie sei vor Scham gestorben, obwohl sie eigentlich lebt.
Das sind eher nervige als wirklich gravierende Fehler. Ich hoffe aber trotzdem, dass hier bis zum Release am 31. Oktober 2024 noch nachgebessert wird.
Mein Highlight: New Game Plus
Habt ihr genug Punkte auf eurer Bucketlist abgefrühstückt, könnt ihr nach eurem Ableben nicht nur als spielbarer Geist, sondern auch als lebender Sim in die Welt zurückkehren. Durch die Wiedergeburt-Option habt ihr außerdem die Möglichkeit, euch in eine andere oder gar neue Familie wiederzubeleben.
So könnt ihr einen geliebten Sim theoretisch bis an euer eigenes Lebensende spielen, ohne ihn oder sie jemals loslassen zu müssen. Habt ihr aber vor eurer Wiedergeburt noch ein wenig Zeit als Geist verbracht und den Post-Mortem-Teil eurer Bucketlist oder Seelenreise vollendet, stehen euch im neuen Leben gerade als junger Sim mächtige Fähigkeiten zur Verfügung.
Kleiner Minuspunkt in meinen Augen (für euch aber vielleicht ein Plus): Mir sind bei der Wiedergeburt keine Grenzen gesetzt. Das heißt, ich kann mich als Teenager in eine neue Familie bugsieren und die dort lebenden Sims einfach zu meinen Eltern deklarieren und alle tun so, als ob das schon immer so gewesen wäre.
Das mag für die Freiheit, die Sims schon immer geboten hat, toll sein, dieses Fehlen von Konsequenzen oder Reaktionen fühlt sich in der Art und Weise, wie ich Sims gerne spiele, aber unnatürlich an.
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