Seite 2: Sims 1 und 2 Legacy: Auf diese Reise in die Vergangenheit war ich nicht vorbereitet

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Sims 2: Das Highlight meiner Kindheit mit technischen Altlasten

Ich muss trotz all meiner Lobhudelei auf den Minimalismus in Sims 1 zugeben: Sims 2 ist einfach der Kern meiner Kindheit. Kaum ein anderes Spiel hat mich und meine Freunde vor dem PC so vereinnahmt. 

Es hat seinerzeit genau an den richtigen Stellen das Gerüst vom ersten Sims erweitert: etwa mit einem Genpool, sodass Merkmale der Eltern (Haar- und Augenfarbe zum Beispiel) bei ihren Kindern übernommen werde. Auch mehr Anpassungsmöglichkeiten für die Sims, wie die Gesichtsform, Kleidung für spezielle Anlässe oder Frisuren, waren damals für mich ein absolutes Highlight.

Sims 1 Sims 2 Sims 1 Sims 2

Der Unterschied zwischen dem Charaktereditor aus Die Sims 1 und 2 ist wie Tag und Nacht. Während bei Die Sims 1 fast alles in einen Screenshot passt, ist er bei den Sims 2 schon wesentlich komplexer.

Dass fast alle Add-ons (bis auf das IKEA-Accessoire-Pack) dabei sind, ist auch super. So kann ich endlich die Erweiterungen spielen, für die damals das Taschengeld nicht reichte. Gleichzeitig wirkt Die Sims 2 aber gerade im Gegensatz zu Die Sims 4 nicht überladen. Stattdessen erkunde ich die einzelnen Erweiterungen ganz entspannt innerhalb der Lebensspanne meines Sim, während ich im modernen Sims 4 direkt zu Beginn von vielen Optionen und Systemen erschlagen werde.

Das Apartment-Addon hatte ich damals nie. Umso mehr freue ich mich gerade, es endlich nachzuholen! Das Apartment-Addon hatte ich damals nie. Umso mehr freue ich mich gerade, es endlich nachzuholen!

Die Sims 2 braucht sich übrigens optisch im Vergleich zu seinen Nachfolgern nicht zu verstecken. Ich ertappte mich dabei, wie ich freudestrahlend auf den Ladebildschirm starrte und unzählige schöne Erinnerungen geweckt werden. Ich denke daran, dass ich immer die Frau auf dem Poster im Hintergrund des Charaktereditors erstellen wollte, weil ich sie so cool fand. Oder dass ich zusammen mit meiner Schwester unzählige Stunden einen Cowboyhaushalt gespielt habe, weil wir 2006 Brokeback Mountain gesehen haben.

Ladebildschirm Diesen Ladebildschirm habe ich damals locker fünf Minuten am Stück angestarrt, weil ich Die Sims 2 mit Mods und Community-Inhalten überladen habe.

Ikonischer Eyeliner Ihr wollt gar nicht wissen, wie oft ich als Teenie versucht habe, dieses Eyeliner-Kunstwerk in mein Gesicht zu zaubern - mit mäßigem Erfolg.

An die langen Ladezeiten wurde ich allerdings auch erinnert. Sims 2 braucht nämlich echt lange, um seine ganzen Inhalte zu laden. Hier scheint sich auch mein moderner Mittelklasse-PC in das Aldi-Angebot zu verwandeln, das um 2006 herum in meinem Kinderzimmer stand.

Die veraltete Technik macht sich leider auch allgemein bemerkbar. Sims 1 sowie Sims 2 stürzten mehrmals bei mir und meiner Kollegin Natalie, die auf einem High-End-Rechner spielt, ab. Das ist zwar recht originalgetreu, sollte 2025 aber nicht mehr die Norm sein. Auch Clipping-Fehler oder Bugs sind immer noch in Hülle und Fülle vorhanden. Das geht 2025 besser.

Hier hat sich nur die Augenpartie angepasst, der Rest des Gesichts bleibt an Ort und Stelle, was zu einem ungewohnten Gesamtbild führt. Hier hat sich nur die Augenpartie angepasst, der Rest des Gesichts bleibt an Ort und Stelle, was zu einem ungewohnten Gesamtbild führt.

Was aber über zehn Jahre später noch immer funktioniert, ist der Sog, in den es mich reißt. Sims 2 macht mir mit seinen Erweiterungen beim Spielen sogar mehr Spaß als die Sims 4. Das Zusammenspiel aus Erweiterungen neu entdecken und in Nostalgie schwelgen funktioniert für mich unglaublich gut. Ich weiß jetzt schon, dass ich die nächsten Wochen verdammt viel Zeit in Sims 2 verbringen werde.

Famose Spiele - aber zu einem hohen Preis

Ich seufzte laut, während ich die nächsten Zeilen tippte: Denn natürlich fällt, genau wie bei allen modernen Sims-Teilen und -Erweiterungen, der Preis mal wieder ziemlich happig aus. 20 Euro zahlen wir für die neue Version von Die Sims 1 inklusive Addons und satte 30 Euro für Sims 2 mit allen Erweiterungen. Kaufen wir beides zusammen, kriegen wir 10 Euro Rabatt und zahlen “nur” 40 Euro. 

Diese Preise sind schon eine Ansage. Gerade, wenn wir bedenken, dass  Die Sims 2 mit allen Addons zum Support-Ende 2014 noch verschenkt wurde und die beiden Legacy-Versionen leider technisch alles andere als rund laufen. 

Alles in allem ist gerade Sims 2 gemessen an dem, wie viel es auch heute noch Spaß macht, eine Empfehlung. Ich merke, wie ich wieder in diesen typischen Sog von “Nur noch ein bisschen” und “Oh, es wird ja schon hell draußen” gezogen werde. Ich mag es, dass viele Systeme im Vergleich zu Sims 4 eher Basic wirken, weil es mich nicht mit Features überhäuft und ich mit einem Sim bereits vieles, wie Alienentführungen oder eigene Geschäfte erkunden kann.

Absturz Dieses Popup habe ich öfters gesehen, als mir lieb ist.

Übersetzungs-Wirrwar Manchmal verwirrt sich mein Spiel selbst, welche Sprache es jetzt anzeigen soll.

Ich würde gerne sagen: Nutzt die Legacy Editionen, um euch nochmal in Sims 1 und 2 zu verlieben. Dieses Gefühl von erfüllender Nostalgie und Ablenkung ist es absolut wert.

Doch angesichts des Zusammenspiels zwischen dem hohen Preis und dem technischen Zustand kann ich die Legacy Editionen einfach nicht guten Gewissens empfehlen. Ich hoffe inständig, dass Electronic Arts noch einige Bugfixes aufspielt. Sobald die großen technischen Probleme behoben sind und ein Sale ansteht, können Sims-Fans bedenkenlos zuschlagen und sich wie ich auf eine nostalgische Reise begeben.

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