“Ja, Hallo! Hier ist Herr Head, Pyramid Head. Ich werde sie finden und töten. Liebe Grüße!”. Was hier wie ein Scherz klingt, könnte uns laut einem Gerücht schon bald in einem möglichen neuen Silent Hill erwarten. Das soll uns nämlich SMS-Nachrichten schicken und zwar selbst dann, wenn wir das Spiel überhaupt nicht eingeschaltet haben.
Die Reaktionen von Fans der ebenso beliebten wie in den vergangenen Jahren vernachlässigten Horrorreihe auf die Info gehen aktuell so weit, dass sie das Feature als gar gruseligstes aller Zeiten bezeichnen. Für mich klingt das Feature jedoch mehr nach einer unglaublich schlechten Idee, die ich vermutlich einfach verschlafen würde.
SMS? Was ist das nochmal?
Zur Einordnung: Die Idee von einem SMS-Feature in einem Horrorspiel ist keinesfalls neu. Ihr erinnert euch noch an Kojimas Silent Hills? Die Rede ist von dem Spiel, das uns der Playable Teaser (kurz: P.T) schmackhaft machen sollte. Hier gab es bereits 2019 die Info, dass uns das Spiel E-Mails und Nachrichten schickt – vorausgesetzt, wir unterzeichnen vorab eine Einverständniserklärung.
Aber mal angenommen, Bloober Team, Annapurna oder wer sonst gerade angeblich alles an einem neuen Silent Hill arbeitet, schickt mir fortan SMS. Was wäre das bitte für eine seltsame und komplett aus der Zeit gefallene Idee?
Viel zu veraltet, um gruselig zu sein: Ich kann natürlich nur für mich sprechen, aber gefühlt habe ich zuletzt vor gut zehn Jahren eine SMS geschrieben, geschweige denn den Nachrichten-Ordner geöffnet. Allein die Vorstellung daran, würde ich “gruselige” Textnachrichten vom Spiel auf mein Handy bekommen. Wen soll das bitte im Jahr 2022 noch schocken, zumal ich ja weiß, dass ich nach Einwilligung solche SMS bekomme?
Und mal ganz davon abgesehen, wie wenig solche gekünstelten Nachrichten bei mir zur Horror-Atmosphäre beitragen würden. Wenn beispielsweise um 3 Uhr nachts mein Handy blinkt, dann werde ich das dank meines seligen und tiefen Schlafs nie und nimmer mitbekommen. Aber es soll ja bekanntlich Leute geben, die rund um die Uhr den Handyton eingeschaltet haben.
Innovation in Horrorspielen geht auch anders
Ich weiß, ich weiß: Da will mal jemand ein wenig Innovation ins Genre bringen und dann meckere ich nur rum. Versteht mich nicht falsch, gerade im Horror-Genre braucht es dringend Innovationen, da man sonst auf Dauer zu sehr abstumpft. Immer das gleiche Herrenhaus, eine Flut an Jumpscares, Horror aus der First-Person-Perspektive. All das funktioniert bis zu einem gewissen Grad, wird aber irgendwann gerade für Fans des Genres zur öden Routine. Wie froh bin ich, dass speziell im VR-Bereich, beispielsweise durch Half-Life: Alyx, mehr Immersion und damit auch Innovation geschaffen wird.
Warum der Grusel auf Dauer nicht reicht, das verrät euch übrigens auch meine Kollegin Samara in ihrere Kolumne:
Doch natürlich sind neue Anreize im Genre auch ohne VR-Brille auf dem Kopf möglich. Lasst mich den Horror über den DualSense-Controller der PS5 beispielsweise mehr spüren, bindet den Lautsprecher geschickt ein oder zaubert mir ähnlich wie Resident Evil Village eine schaurig schöne 3D-Audio-Kulisse in die Ohren. All das ist jedenfalls besser als mir komische Kurzmitteilungen zu schicken, die ich vermutlich ohnehin nicht lesen werde.
Wie seht ihr das mögliche SMS-Feature von Silent Hill? Seltsame Social-Spielerei oder genau der Horror, den es braucht?
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