Ring, ring!
Zwar hat Harry weder Waffen noch Items in petto, doch neben der Taschenlampe kann er auf ein hilfreiches Utensil zurückgreifen: sein Handy. Damit könnt ihr nicht nur fröhlich und völlig sinnfrei in der Gegend herumtelefonieren, sondern es dient auch als Menü von Silent Hill: Shattered Memories. So stellt ihr damit etwa die Optionen ein, speichert euren Fortschritt, oder werft einen Blick auf die Karte. Natürlich kann man damit auch wunderbar Fotos schießen. Bemerkt ihr in eurer Umgebung eine verschwommene, menschliche Silhouette, zückt ihr das Mobiltelefon und drückt auf den Auslöser. Für diesen Schnappschuss werdet ihr dann mit einer Text- oder Sprachnachricht belohnt. Darin erfahrt ihr genaueres über das Schicksal des Fotografierten, so etwa über den grausamen Tod eines kleinen Jungen, der in einer Pumpstation ertrunken ist. Diese Informationen sind zwar nicht relevant für euer Fortkommen im Spiel, aber sehr stimmungsvoll. Hin und wieder helfen euch Nachrichten und Anrufe jedoch auch beim Lösen von Rätseln. So holt ihr etwa telefonisch Rat ein, um eine Brücke durch das richtige Bedienen der Schaltamaturen herabzulassen. Das Handy ist eine sehr gute Alternative zu gängigen Standard-Menüs und fügt sich optimal in den Spielfluss ein, denn das Spielgeschehen wird nicht unterbrochen, wenn ihr aufs Display schaut.
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Noch alle Tassen im Schrank?
Macht Handystrahlung wirklich weich in der Birne, oder lösen rosa Monster Traumata aus? Wir wissen es nicht genau. Fakt ist jedoch, dass ihr euch im Laufe des Spiels häufig in der Praxis von Dr.Kaufmann wiederfinden werdet. Der ist jedoch weder Allgemeinmediziner noch Zahnarzt, sondern Psychologe und möchte in eurem Oberstübchen klar Schiff machen. Während ihr es euch auf der Couch gemütlich macht, wechselt die Ansicht in die Ego Perspektive. Dr. K will natürlich so einiges über euch erfahren und stellt unangenehme Fragen. So interessiert es ihn, ob ihr während der Schulzeit gerne eure Mitschüler massakriert, oder euch stattdessen durch zahlreiche Betten gewälzt habt. Beantwortet werden die Fragen, indem ihr mit der Wiimote entweder den Kopf schüttelt oder nickt. Zum Einsatz kommen aber auch Psychospielchen wie Ausmalbildchen oder Fragebögen. Diese Tests sind durchweg amüsant und man stellt sich zwangsläufig die Frage, was der Doktor nun wohl für ein Bild von einem hat. Doch die Sitzungen sind nicht nur da um euch zu unterhalten, sondern sie haben immensen Einfluss auf den Spielverlauf. So hängt von euren Antworten nicht nur das mögliche Ende eurer Suche ab, sondern auch das Auftreten und das Verhalten der unterschiedlichen Charaktere. Ebenso orientiert sich Harrys Kleidungsstil an eurem Seelenzustand. Antwortet ihr etwa, dass ihr gerne zuviel Alkohol trinkt, schlüpft er im nächsten Spielabschnitt in eine Jacke mit Bierwerbung auf dem Rücken.
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Insgesamt ist Silent Hill Shattered Memories ein durchaus gelungener Ableger, der sich wieder auf die Wurzeln der Serie besinnt und eine fesselnde Geschichte zu bieten hat, die abgesehen von der Ausgangshandlung gänzlich von den Geschehnissen in Teil eins abweicht. Mit dem Verzicht auf Kämpfe geht Silent Hill in eine neue Richtung, die sicher nicht allen gefallen wird. Wir begrüßen jedoch die mutige Entscheidung des Entwicklerteams, mal etwas Neues zu wagen. Ein Minuspunkt ist allerdings die geringe Spieldauer von lediglich sechs Stunden, dem jedoch der hohe Wiederspielwert gegenübersteht. Grafisch ist Shattered Memories ein wahrer Augenschmaus. Auch der aus den Vorgängern bekannte Schmutzfilter stört keineswegs und trägt stattdessen zu drückenden Atmosphäre bei. Man bekommt zwangsläufig den Eindruck, man würde ein altes Videoband anschauen. Ebenfalls gelungen ist die Geräuschkulisse sowie die musikalische Untermalung, die wieder von Altmeister Akira Yamaoka beigesteuert wurde.
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