Dämonische Helden
Ihr seht schon: Digital Devil Saga hebt sich bei Szenario und Story von anderen Genre-Kollegen ab. Das Spiel wirkt fast wie ein düsterer, erwachsener Final Fantasy-Ableger. Die Steuerung läuft ähnlich wie beim Square-Bruder ab: Ihr lotst Serph – stellvertretend für die dreiköpfige Gruppe – durch eine dreidimensionale Umgebung, redet mit Personen, manipuliert Objekte wie Schalter oder Schatztruhen und werdet mit schöner Regelmäßigkeit in Zufallskämpfe verwickelt. Diese bestreitet ihr zu Beginn eines Kampfes automatisch in Dämonen-Gestalt. Es sei denn, eure Party-Mitglieder werden aus einem Hinterhalt attackiert und transformieren zu spät, dann müsst ihr in der ursprünglichen Gestalt agieren. Als Menschen sind Serph, Heat und Argilla zu Beginn sehr schwach und anfällig, später können sie dank reichhaltigem Waffenarsenal und schlagkräftigen Kampf-Kombos prima mithalten. Als Dämon habt ihr es allerdings wesentlich leichter. Ihr seid deutlich stärker und teilt mit Spezialattacken und spektakulären Mantra-Zaubern um einiges effektiver aus. Konstantes »Aufleveln« und das Ausbauen der Spezialfähigkeiten sind bei Digital Devil Saga Pflicht, da ihr auf ziemlich starke Gegner trefft. Vor allem die Zwischen-Bosse haben es ganz schön in sich. Also kämpft ihr, was das Zeug hält, und erfreut auch an den nett animierten und mit Lichteffekten versehenen Attacken und Zaubern. Machen die Kämpfe optisch trotz vieler teils bereits aus Lucifer’s Call bekannter Monster einiges her, mangelt es der tristen Spielumgebung an Abwechslung und Details. Ihr erforscht stets grau-düstere und eckig gebaute Schauplätze wie Tempel oder Clan-Stützpunkte. Etwas nervig: Oftmals sind die Areale sehr verwinkelt. Passt ihr nicht genau auf, habt ihr euch trotz Kartenfunktion ruck zuck verlaufen. Durch die ständigen Zufallskämpfe habt ihr ohnehin kaum Gelegenheit, ein Gebiet mal in Ruhe abzuklappern. Sehr gut gefallen haben uns die schicken Zwischensequenzen: Hier kommt der Cel-Shading-Look der Figuren voll zum Tragen, zudem sind die Filme dramaturgisch auf höchstem Niveau. Auch dank der guten Sprecher, die auf jeden Charakter optimal zugeschnitten sind. Die Musik passt meistens gut, einzig die Kampfuntermalung dudelt streckenweise mit hohem Nerv-Faktor vor sich hin.
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