Großer Umfang, wenig Abwechslung
Rennspiel-Fanatiker bekommen ein enorm umfangreiches Paket, bestehend aus satten 72 Strecken und 125 Fahrzeugen. Zwar erschummelt sich Shift 2 diese eindrucksvollen Zahlen durch den Einsatz diverser Varianten ein und derselben Autos und Pisten, langweilig wird es aber trotzdem nicht so schnell. Zumal Entwickler Slightly Mad im Kampagnenverlauf behutsam neue Spielelemente freischaltet und diese in abwechslungsreiche Turniere verpackt. Nach rund 15 Spielstunden zieht sich die Kampagne aber dennoch in die Länge. Vor allem, da Slightly Mad Strecken-Recycling im ganz großen Stil betreibt. Mehr als zwei Drittel der Kurse kennt man bereits aus dem ersten Shift. Das mag bei Originalszenarien wie Monza oder der Nordschleife des Nürburgrings noch durchgehen, schließlich besitzen die einen hohen Promibonus -- wenn aber selbst Fantasiekurse wie London oder Tokio 1:1 übernommen werden, dürfte das Käufern des Vorgängers sauer aufstoßen.
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An die Schraubenzieher
Einen großen Schritt nach vorn macht die Werkstatt: Nicht nur die optischen Spielereien laden dank des komplexen Lack- und Vinyl-Editors zum Ausprobieren ein, auch das Leistungstuning hat im Vergleich zum ersten Shift stark zugelegt. Denn statt wie bisher vorgefertigte Pakete zu kaufen, dürfen wir nun Einzelteile wie Nockenwellen, Lufteinlässe oder Turbolader verbauen, um gezielt das Gewicht zu reduzieren, die Beschleunigungskraft zu verstärken oder das Drehmoment zu optimieren. Nicht so toll: Die Menüs kommen teils verschachtelt daher und werden dadurch schnell unübersichtlich. Immerhin: Die Fahrzeuge selbst lassen sich vorbildlich präzise steuern, egal ob mit Controller oder einem (Force-Feedback-) Lenkrad. Selbst in der vergleichsweise kniffligen Cockpit-Perspektive haben wir dank unseres Piloten, der bei engen Kurven selbstständig in die entsprechende Richtung blickt, stets ausreichend Übersicht und Kontrolle.
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Hochglanz-Raserei
In Shift 2 Unleashed arbeitet das leicht überarbeitete Grafikgerüst des Vorgängers von 2009 -- und das kann sich noch immer sehen lassen. Vor allem die fast fotorealistischen Fahrzeuge und detaillierten 3D-Cockpits stechen dabei hervor. Auch die Beleuchtung strahlt auf gewohnt hohem Niveau und wurde um hübsche Überblendeffekte erweitert. Die Details bei Gebäuden und Vegetation hätten aber ruhig etwas höher ausfallen können. Der Sound ist hingegen über jeden Zweifel erhaben: Die Motoren röhren druckvoll, die Surround-Mischung passt, und die Unfälle scheppern ordentlich aus den Lautsprechern. Vor allem aber vermittelt Need for Speed: Shift 2 Unleashed ein nach wie vor grandioses Geschwindigkeitsgefühl. Und auch die schiere Wucht eines Unfalls vermittelt das Spiel wieder höchst eindrucksvoll. So hat ein modernes Rennspiel auszusehen.
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