Die moderne Reboot-Trilogie um Lara Croft findet im kürzlich erschienenen Shadow of the Tomb Raider ihren Abschluss. Über alle drei Teile hinweg wird die Entwicklung Laras von einer unerfahrenen jungen Frau zur effizienten Kämpferin beschrieben, die Fans aus den vorherigen Spielen kennen.
Die Ereignisse des aktuellen Teils gefallen jedoch nicht unbedingt jedem, denn Lara begeht grobe Fehler, die weitrechende Konsequenzen nach sich ziehen.
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Auf der Jagd nach der Organisation Trinity werden viele Kollateralschäden gefordert. Macht Lara das selbst zur bösen Protagonistin und ist sie überhaupt noch die Lara, die alle kennen?
In einem Interview mit Venture Beat verrät Brand Director Rich Briggs welche Gedanken hinter Laras Charakterentwicklung stecken und warum Lara für die Spieler am Ende trotzdem sympathisch erscheinen kann.
Niemand ist perfekt
Alle drei Teile der Reboot-Trilogie zeichnen sich auf Story-Ebene vor allem dadurch aus, dass Lara noch nicht die nahezu perfekte Grabräuberin ist, als die sie in älteren Spielen oder Kinofilmen dargestellt wurde.
Dieser Punkt muss erst erreicht werden, denn ein so selbstsicherer Charakter entsteht nicht über Nacht. Jedes der drei Spiele markiert eine wichtige Station auf Laras Reise.
"Wir wissen, dass Lara in Tomb Raider in einer Situation gefangen war, in der sie nicht sein wollte. Sie versuchte, ihr Zeichen zu setzen und fand heraus, was nötig ist, um zu überleben."
"Weiter in Rise of the Tomb Raider, unsere Evolution davon war, dass Lara bemerkt, dass sie einen Platz in der Welt hat. Sie weiß noch nicht genau wo dieser ist, aber sie weiß, dass sie außergewöhnlich qualifiziert im Kampf gegen Trinity ist."
Genau an dieser Stelle der Selbstsicherheit setzt Shadow of the Tomb Raider an, denn wie sich herausstellt, kommt Hochmut vor dem Fall.
Der dritte Teil sollte sich vor allem um Laras innere Konflikte drehen. Nun, auf dem Höhepunkt ihrer Fähigkeiten, muss sie sich entscheiden, welche Art von Tomb Raider sie werden will.
"Ihre dunkelste Stunde ist immer dann, wenn sie nah an einen Punkt kommt, an dem sie zu dem Monster wird, das sie bekämpft. Ihre spirituelle Reise dreht sich um die Frage "Wie ziehe ich das durch?" Das ist ihr bezeichnender Moment - Die Tomb Raider zu werden, die sie werden soll, die nicht so ist wie Trinity. Der Zweck heiligt nicht die Mittel. Sie kann nicht ihre eigene Menschlichkeit opfern, wenn sie gegen Trinity kämpft."
Von Pflichten und Freundschaften
Ein weiterer, wichtiger Teil von Laras Entwicklung ist ihre Freundschaft mit Jonah, ihrem treuen Begleiter. War dieser in den ersten beiden Spielen noch recht zurückhaltend, sagt er in Shadow of the Tomb Raider deutlich seine Meinung und weist Lara auf ihre Fehler hin.
Ihr Pflichtbewusstsein und der Fokus auf ihre Mission führt auch dazu, dass die Beziehungen zu ihm und anderen Menschen gefährdet werden.
"(...) Lara spürt so viel Druck auf ihren Schultern aufgrund der Maya-Apokalypse, dass es sogar die Beziehung zu Jonah gefährdet. Es ist dadurch schwer für sie mit anderen Menschen umzugehen, die sie auf ihrer Reise trifft. Wir haben einige unbeschwerte Momente, in denen sie sich ein wenig komisch während eines Gespräches verhält. "
Mehr als eine tiefe Freundschaft war zwischen Lara und Jonah nie geplant. Stattdessen betrachten die Entwickler ihre Verbindung eher wie die zwischen einer kleinen Schwester und ihrem großen Bruder.
Wird Lara zu brutal?
An einige Stellen im Spiel wird Lara auffällig gefährlich dargestellt. Sie geht äußerst berechnend und brutal vor. Damit hebt sie sich von älteren Darstellungen der Figur ab. Auch das gehört laut Briggs jedoch zum Konzept der Geschichte.
"Das war eine absolut bewusste Entscheidung für die Geschichte. Lara selbst verfällt. Sie kommt näher an eine Grenze. Wenn sie diese Grenze zu oft überschreitet, wird es schwer wieder zurückzukommen, ohne einen Teil ihrer selbst zu verlieren. "
Gleichzeitig betont Briggs aber auch, dass ihr diese Momente auch klar werden und sie darüber reflektiert.
Die Erkenntnisse über ihr eigenes Handeln helfen ihr schließlich dabei abzuwägen, was richtig ist und wo sie zu weit gegangen ist. Auch das gehört damit zu ihrer Entwicklung.
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