Allzu menschliche Fehler
Bereits seit Veröffentlichung des gefeierten Horrorspiels gab es bei den Legacy of Kain-Erfindern Silicon Knights immer wieder Versuche, einen Nachfolger zu Eternal Darkness auf die Beine zu stellen, die jedoch auch immer wieder auf die lange Bank geschoben wurden - sei es, weil Rechteinhaber Nintendo sich quer stellte oder Studiochef Denis Dyack nicht gerne auf eine bestimmte Spielereihe oder ein Genre festgelegt werden wollte.
Stattdessen arbeiteten Silicon Knights für Konami am GameCube-Remake von Metal Gear Solid (Metal Gear Solid: The Twin Snakes, 2004) und kümmerten sich anschließend mehrere Jahre lang um die nicht enden wollende Entwicklung des ambitionierten Action-Rollenspiels Too Human, das nach mehreren Plattform- und Konzeptwechseln schließlich für die Xbox 360 erschien und genauso floppte wie die unterdurchschnittliche Auftragsarbeit X-Men: Destiny.
Unbestätigten Gerüchten zufolge zwackte das Studio Gelder vom Budget des X-Men-Rollenspiels ab, um eine Demo zu Eternal Darkness 2 fertigzustellen, mit der man Geldgeber gewinnen wollte. Doch Silicon Knights musste sich wegen seiner Finanznöte nach einem verlorenen Rechtsstreit um die Unreal Engine mit Epic Games deutlich verkleinern.
Denis Dyack nahm schließlich seinen Hut, bevor das Studio 2013 geschlossen wurde, und wechselte als Chief Creative Officer zu Precursor Games, einem von ehemaligen Silicon Knights-Mitarbeitern gegründeten Team.
Nintendo als Retter in der Not?
Und damit kommen wir zurück zu Shadow of the Eternals. Da Nintendo die Rechte am Titel Eternal Darkness besitzt, bastelt Precursor Games an einem inoffiziellen Nachfolger, der allerdings im gleichen, von Lovecraft inspirierten Universum spielt und auf beinahe altmodisch wirkendes Gameplay setzt. Statt Geballer und Explosionen soll der Spieler mit einer spannenden Story und atmosphärischen Albtraumwelten bei der Stange gehalten werden.
Für uns klingt das super, doch offenbar hat das Studio die Marktlage für solche Spiele etwas überschätzt: Noch während der ersten kombinierten Paypal- und Kickstarter-Kampagne, bei der das Ziel 1,5 Millionen US-Dollar betrug, stoppte das Studio die Spendensammlung, weil es angeblich neue Entwicklungen von der Geldgeberfront gab.
Ein weiterer Kickstarter-Anlauf wurde gestartet - diesmal mit dem Ziel von 750.000 US-Dollar - fand aber bis zum Ende der Finanzierungsfrist am 23. August 2013 nicht annähernd genug Unterstützer. Dennoch will Precursor Games an dem Projekt festhalten. Ob sich zwischenzeitlich ein Finanzier gefunden hat, ist unklar.
Interessant: Nintendo hat vor kurzem die Rechte an Eternal Darkness und der Sanity-Meter-Spielmechanik verlängert. Könnte da etwas im Busch sein? Sollte Nintendo in die Presche springen und das Spiel als Eternal Darkness 2 exklusiv für die Wii U finanzieren, wäre beiden Parteien geholfen, denn so sehr Precursor Games derzeit nach einer Geldquelle für das Liebhaberprojekt sucht, so sehr braucht Nintendo starke Wii U-Titel.
Es wäre schon cool, das ursprünglich als Download geplante Indie-Game auf Disk kaufen zu können - wobei PC-Spieler allerdings im Nachteil wären. Die Frage ist bloß, ob Eternal Darkness 2 auch wirklich Konsolen verkaufen könnte - denn sind wir mal ehrlich: Ein massenkompatibler Systemseller sieht anders aus (und hat deutlich mehr Explosionen zu bieten).
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