Shadow of the Beast - bei diesem Titel werden Erinnerungen wach. Wer das Original 1989 auf dem Amiga gespielt oder zumindest gesehen kann, weiß, dass das blutige Action-Adventure zu den hübschesten Spielen seiner Ära gehörte.
Nun kehrt Shadow of the Beast exklusiv für PS4 mit modernem Grafikgewand und einigen spielerischen Neuerungen zurück. Lohnt sich der 15 Euro teure Download-Titel? Wir haben reingespielt.
Kurzweilige Schnetzel-Kost
In Shadow of the Beast schnetzeln wir uns als Biest Aarbron in zweidimensionalen Levels auf äußerst brutale Weise durch allerhand groteske Mutanten. Mit unseren Krallen köpfen wir Fischkreaturen, reißen Insektoiden die Flügel vom Leib oder zerfleddern Wolfsmenschen.
Je mehr Treffer wir aneinanderketten, desto besser die Kombo - und desto besser die Medaille, die wir als Belohnung erhalten. Um besonders viele Punkte abzustauben, müssen wir gegnerische Angriffe geschickt parieren, abwehren oder kontern. Das erfordert ein gutes Timing und zumindest anfangs sehr viel Geduld und eine hohe Frustresistenz, da es teilweise sehr schwierig ist, mehrere Gegner im Auge zu behalten und ihren Attacken auszuweichen. Viel zu häufig erwischt uns ein Monster hinterrücks, ohne das wir dagegen etwas ausrichten können.
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Nach einiger Eingewöhnung entwickelt sich jedoch durchaus ein gewisser Ehrgeiz: Wir wollen unseren Highscore knacken und die Kämpfe möglichst ohne feindliche Treffer abschließen. Dabei greifen wir auf verschiedene Spezialangriffe zurück, die uns beispielsweise ein paar Lebenspunkte oder einen Punktebonus spendieren.
Aarbron kann zudem Stacheln aus dem Boden sprießen lassen, kurzzeitig Schattenkrieger beschwören und sich in einer Wutserie durch einen Gegner nach dem anderen metzeln - insofern wir im richtigen Moment die eingeblendete Taste drücken. Die Kämpfe sind kurzweilig, auf Dauer fehlt es aber an Abwechslung, da wir immer wieder die gleichen Klauenhiebe abspulen.
Geschicklichkeitspassagen und Geheimnisse
Obwohl wir die meiste Zeit mit Kämpfen verbringen, konfrontiert uns das Spiel hin und wieder mit teils nervigen Hüpf- und Rätselpassagen. So springen wir mit dem leicht ungelenken Aarbron über Stacheln und Speere, kraxeln Wände hinauf oder betätigen Schalter. Aufgrund der hakeligen Steuerung und dem damit verbundenen Frustpotenzial bremsen die Geschicklichkeitseinlagen den Spielfluss eher aus.
Dafür punktet Shadow of the Beast beim wunderbar schrägen und düsteren Stil. Außerdem gibt es unzählige Geheimnisse und Freischaltmöglichkeiten. Die in Kämpfen erhaltenen Punkte können wir in neue Fähigkeiten, Biest-Upgrades und Talismane investieren, die uns diverse Boni (mehr Gesundheit, mehr Widerstand) bescheren.
Mit den Zählern können wir auch das Amiga-Original oder Untertitel für die außerirdischen Rassen freischalten. Shadow of the Beast ist mit seinen insgesamt sieben jeweils zehn bis 30 Minuten langen Levels sehr kurz, aber ohnehin darauf ausgelegt, dass man es mehrmals durchspielt. Hierbei stören jedoch die extrem langen Ladezeiten von bis zu 60 Sekunden beim Starten eines Kapitels.
Mirco Kämpfer
@MirCommander
Ich muss ja ehrlich sagen: Shadow of the Beast hat mich etwas überrascht. Nachdem ich das Action-Adventure in den letzten zwei Jahren bereits mehrmals anspielen konnte, hatte ich eigentlich ein kleines Desaster erwartet. Denn Aarbron steuert sich (immer noch) sehr hakelig, die Geschicklichkeitseinlagen nerven und die Kämpfe sind (anfangs) mit sehr viel Frust verbunden.
Nach einiger Zeit hat es jedoch »Klick« gemacht und ich begann, über die Schwächen hinwegzusehen. Anfangs nahm ich die ständigen Schnetzel-Gefechte noch als stumpfes Knöpfchendrücken wahr. Später begann ich jedoch, mich in das Kampfsystem einzufuchsen und entwickelte dabei durchaus einen gewissen Ehrgeiz. Es mag sich allerdings zu keiner Zeit der Flow eines Batman einstellen.
Shadow of the Beast ist sicherlich kein Musthave. Fans des Originals und Spieler, die gern in eine fremde Welt eintauchen und eine gewisse Frusttoleranz mitbringen, werden aber gut unterhalten.
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