Im Oktober 2016 will Sony seine Virtual-Reality-Brille PlayStation VR für die PS4 veröffentlichen. Zum Launch werden natürlich verschiedene VR-Spiele erhältlich sein, die den Spielern das neue Erlebnis schmackhaft machen sollen.
Einen Teil des VR-Lineups für 2016 konnten wir auf der PlayStation Experience in München spielen - ebenso wie weit fortgeschrittene Versionen der PSN-Titel Alienation und Shadow of the Beast. Wie haben sich die Spiele entwickelt? Und wie gut funktioniert PlayStation VR wirklich? Hier unsere Eindrücke.
Alienation
Wir haben Alienation in der Vergangenheit schon mehrmals bei Sony angespielt und jedes Mal sieht der Twinstick-Shooter noch etwas besser aus, läuft noch geschmeidiger und wirkt einfach noch polierter. Auch beim Anspielen auf der PlayStation Experience konnten wir uns kaum vom Bildschirm losreißen, weswegen wir uns trotz der erneuten Verschiebung (Release: 26. April 2016) auch keine Sorgen um die Qualität der Vier-Spieler-Koop-Ballerei machen.
Alienation spielt sich genauso unkompliziert und flott wie Housemarques Zombie-Shooter Dead Nation - nur, dass wir jetzt auf allerhand außerirdische Kreaturen und Alien-Mutanten anstatt auf Faulbirnen schießen. Unter anderem zersieben wir herankrabbelnde Schleimviecher, die eindrucksvoll zerplatzen und eine ätzende Brühe verspritzen. Im Gefecht greifen wir auf unterschiedliche Waffen wie Sturmgewehr und Schrotflinte zurück. Darüber hinaus kommen natürlich wieder zahlreiche Gadgets zum Einsatz, darunter Granaten oder ein Bumerang, der gleich reihenweise Aliens köpft.
Alles wie gewohnt also, und doch gibt es einige Neuerungen im Vergleich zum Vorgänger. So sind die Areale nun deutlich offener gestaltet. Stiefelten wir in Dead Nation noch relativ linear von Checkpoint zu Checkpoint, können wir die geräumigen Maps in Alienation ungeachtet der Missionsziele von Anfang an frei erkunden.
Und das lohnt sich auch, denn wie in Diablo finden wir gelegentlich Lootkisten, die mit etwas Glück neue Waffen und Gadgets ausspucken. Die Items gibt es in unterschiedlichen Seltenheitsstufen samt mächtigen Boni. Letztere dürfen wir mit gesammelten Crafting-Materialien sogar neu auswürfeln.
Der Clou ist jedoch das neue Fähigkeitssystem: Nach jedem Levelaufstieg investieren wir einen Fertigkeitspunkt in aktive sowie passive Talente. So versprühen wir etwa eine Giftwolke oder feuern einen verheerenden Laserstrahl ab. Die drei unterschiedlichen Charakterklassen (Sanitäter, Heavy, Späher) runden das Gesamtpaket ab. Alienation ist somit ein wenig komplexer als Dead Nation - und dürfte genau deswegen noch besser werden.
Einschätzung: Enorm spaßiger und grafisch beeindruckender Koop-Shooter, der dank Talent- und Lootsystem noch mehr Tiefgang als Dead Nation bieten dürfte.
Genre: Action
Entwickler: Housemarque
Termin: 26. April 2016
Shadow of the Beast
Auch wenn Shadow of the Beast 2016 für die PS4 erscheint, ist das Spiel eigentlich schon über 25 Jahre alt. Das Original erschien nämlich bereits 1989 für den Amiga und versetzte uns in die Rolle des Biestes Aarbron, das sich auf äußerst brutale Weise durch Mutanten schnetzelte, um wieder zum Mensch zu werden. Nun buddelt Heavy Spectrum den alten Schinken wieder aus und veröffentlicht ihn als Reboot mit moderner Grafik für die PS4.
Schon unser Ersteindruck der Pre-Alpha, die wir Anfang 2015 gespielt haben, fiel aufgrund der hakeligen Steuerung, den steifen Animation und dem repetitiv-stumpfen Gameplay eher negativ aus. Daran hat sich auf der PlayStation Experience trotz einer weit fortgeschrittenen Version kaum etwas geändert.
In Geschicklichkeitspassagen hüpfen wir mit dem immer noch etwas ungelenken Aarbron über Stacheln und Speere, kraxeln Wände hinauf oder betätigen Schalter. In den stumpfen und größtenteils anspruchslosen Kämpfen hingegen zerfetzen wir Dutzende Klon-Gegner - wobei wir immer wieder den gleichen Standard-Klauenhieb abspulen.
Je mehr Treffer wir aneinanderketten, desto besser die Kombo - und desto besser die Medaille, die wir als Belohnung erhalten. Besonders gute Spieler sollen mithilfe der Medaillen sogar zusätzliche Herausforderungen freischalten, was den Schwierigkeitsgrad zumindest etwas knackiger machen dürfte.
Shadow of the Beast punktet zudem mit dem herrlich schrägen und düsteren Stil. Allerdings halten sich die Spezialeffekte in Grenzen, auch die Umgebungen könnten detaillierter sein.
Einschätzung: Shadow of the Beast weckt Retrogefühle, macht spielerisch aber einen sehr faden Eindruck und dürfte hauptsächlich für Fans des Originals interessant sein.
Genre: Action
Entwickler: Heavy Spectrum
Termin: 17. Mai 2016
PlayStation VR: Until Dawn - Rush of Blood
Until Dawn: Rush of Blood ist ein Rail-Shooter im Until-Dawn-Universum und hat beim ersten Anspielen einer rund zwölfminütigen Demoversion einen sehr guten Eindruck gemacht: Mit zwei Move-Controllern bewaffnet fahren wir in einer Lore nachts durch ein kleines Waldstück. Weil das Mondlicht nur spärlich durchs Blätterdach fällt und Krähen aufgeschreckt losflattern, stellen sich uns die Nackenhaare auf. Mit unseren beiden Revolvern schießen wir auf Ziele (oder Feinde) in der Umgebung, um Punkte zu sammeln - und natürlich zu überleben.
Die Übertragung der Bewegungen der Move-Controller funktioniert hervorragend. Mit etwas Übung gelingen uns selbst aus der Entfernung präzise Kopfschüsse. Allerdings schießen wir auch ebenso häufig daneben, denn oftmals überraschen uns vermummte Gestalten von der Seite, bewerfen uns mit Molotowcocktails oder rennen mit Äxten auf uns zu, sodass wir überrascht zurückschrecken - vor allem bei den eingestreuten Jumpscares.
Praktisch: Wer die Augen offenhält, entdeckt Bonuskisten mit neuen Waffen wie zum Beispiel einer Maschinenpistole oder einer Schrotflinte. Hin und wieder halten wir uns die Widersacher vom Leib, indem wir auf explosive Fässer in der Umgebung schießen. Das Nachladen durch Schütteln des Move-Controllers hat sich im Eifer des Gefechts als nicht sehr zuverlässig herausgestellt, weshalb wir stets per Knopfdruck ein neues Magazin eingeschoben haben.
Abseits der Ballerei erleben wir einen kleinen Höhepunkt, als wir bergab fahren und unser Magen wie im echten Leben auf der Achterbahn einen kleinen Hüpfer macht. Ein tolles Gefühl.
Einschätzung: Spielerisch noch relativ simpel, doch die schaurig-schöne Gruselatmosphäre überzeugt. Wir sind gespannt, was Rush of Blood storytechnisch zu bieten hat.
Genre: Ego-Shooter
Entwickler: Supermassive Games
Termin: 2016
PlayStation VR: The Playroom VR
Knuffige Robotermännchen gab es schon in der Minispielsammlung The Playroom, die auf jeder PS4-Konsole vorinstalliert ist und zur Spielerei mit PlayStation-Kamera und DualShock4-Controller einlädt. The Playroom VR ist im Prinzip das gleiche in grün für die Virtual-Reality-Brille und liegt jedem Exemplar kostenlos bei. Insgesamt sechs Minispiele für bis zu fünf Spieler sollen für Partyspaß sorgen.
Tatsächlich macht in den ersten Minuten schon alleine das Umsehen Freude: Nachdem wir die Brille aufgesetzt haben, befinden wir uns in der Spielzentrale - einem mit Spielzeug vollgestellten Kinderzimmer, in dem überall die kleinen Playroom-Roboter umherwuseln. Von hier aus starten wir ein beliebiges Minispiel, wobei in unserer Demo lediglich fünf der insgesamt sechs Abenteuer enthalten waren.
Am witzigsten finden wir Monster Escape: Der Spieler, der die VR-Brille trägt, schlüpft in die Rolle eines Monsters und muss in bester Godzilla-Manier versuchen, mit Kopfbewegungen umliegende Gebäude zum Einsturz zu bringen. Die anderen Spieler (maximal vier) steuern mit ihrem Controller die kleinen Roboter zum Ziel. Währenddessen gilt es, den vom Himmel fallenden Trümmerteilen auszuweichen. Am Ende wird der Spieß umgedreht: Die Koop-Kollegen können Umgebungsobjekte aufheben und dem Monster gegen die Birne schleudern. Der VR-Spieler versucht aber natürlich, den Objekten auszuweichen.
Auch das Westernspiel Wanted hat uns gefallen. Hier muss der VR-Spieler (und Sheriff) in einem Saloon einen bestimmten Banditen zur Strecke bringen. Welcher das ist, wissen jedoch nur die Koop-Spieler, die den richtigen Halunken treffend beschreiben müssen. Trifft der Sheriff den falschen Bösewicht, ist das Spiel verloren.
Die Minispiele sind extrem witzig und knuffig, die Luft ist allerdings auch schnell wieder raus, wenn man einmal alle Varianten gespielt hat. Für einen geselligen Abend eignet sich The Playroom VR trotzdem, um die VR-Brille seinen Freunden zu präsentieren.
Einschätzung: Witzige, aber kurzweilige Minispielsammlung. Perfekt als Partyspiel mit mehreren Freunden geeignet. Die Begeisterung dürfte aber schnell abflauen.
Genre: Partyspiel/Geschicklichkeit
Entwickler: Sony
Termin: Frühjahr 2016
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